Fußball

Was der Sepp-Herberger-Tag im Mannheimer Schlammloch zu bieten hatte

Der Sepp-Herberger-Tag soll Vereine und Schulen näher zusammenbringen. Im Mannheimer Schlammloch sind die Waldhofgrundschule und der SV Sandhofen zusammengekommen. Auch ein ehemaliger Nationalspieler war zu Gast

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Katja Geiler
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Ganz schön was los im Schlammloch: Adrian Fogel zieht mit seinen Ball-Jonglagen und Freestyle-Tricks in den Bann. © Katja Geiler

Mannheim. In fast genau einem Monat beginnt die Fußball-Europameisterschaft und die Schülerinnen und Schüler der Waldhofgrundschule dürften einen regelrechten Schub an Vorfreude erhalten haben. Denn im nah gelegen Vegla-Sportpark Schlammloch fand der Sepp-Herberger-Tag statt.

Das Schlammloch ist die erste Spielstätte des SV Waldhof nach der Vereinsgründung 1907 und kann deshalb durchaus als legendär bezeichnet werden. Der Sepp-Herberger-Tag ist ein Fußballfest für Grundschulen und Fußballvereine, die das Fest zum Anlass nehmen können, eine Kooperation untereinander zu starten. Damit soll der Nachwuchs an Fußballerinnen und Fußballern gefördert werden. Ausrichter der Aktion sind der Deutsche Fußballbund (DFB) und die DFB-Stiftung Sepp Herberger. Organisatorisch unterstützt wurden sie vom Badischen Fußballverband und dem Fußballkreis Mannheim.

Das Fest im Mannheimer Schlammloch stand unter besonderem Vorzeichen

Das Fest im Schlammloch stand unter einem besonderen Vorzeichen, denn vor 70 Jahren gewann Herberger mit der deutschen Nationalmannschaft die Fußball-WM, der Sieg ging als „Wunder von Bern“ in die Geschichte ein. An diesem Vormittag tobte der Bär, oder besser gesagt, das DFB-Maskottchen Adler Paule im Schlammloch umher.

Es gab ein Fußballturnier, bei dem die Kinder so aufgeteilt wurden, dass jedes Land, das an der EM teilnimmt, vertreten war. Bei der lustigen Aktion Paules Schnupper-Abzeichen konnten sie ihr Geschick beweisen.

Prominenter Besuch beim Sepp-Herberger-Tag in Mannheim

Beim anschließenden Bühnenprogramm wartete prominenter Besuch: Jens Nowotny, Nationalspieler von 1997 bis 2006. „Wir haben Jens Nowotny eingeladen zu einer Pressekonferenz, und ihr seid die Journalisten“, sagte Moderator Tobias Lehnert. Sechs Kinder durften auf die Bühne kommen, neben dem Profi Platz nehmen und ihm Fragen rund um Sepp Herberger stellen. Dazu sollte erwähnt werden, dass Herberger selbst die Waldhofgrundschule besucht hatte. Ein Platz vor der Schule wurde ihm 2015 gewidmet, jedes Kind hier kennt ihn.

Jens Nowotny (Mitte links) stellt sich den interessierten Fragen der Kinder. © Katja Geiler

„Was hätten Sie ihn gefragt, wenn Sie ihn getroffen hätten?“, so ein Junge. „Was ihn wirklich bewegt, Trainer zu sein. Die Nationalmannschaft zu trainieren war eine sehr große Bürde. Herberger schaffte es, sein Wissen weiterzugeben, ohne besserwisserisch zu sein“, antwortete Nowotny. „Sepp Herberger war einer von uns. Kennen Sie einen bekannten Spruch von ihm?“, so ein Mädchen. Von den bekannten Herberger-Sprüchen, bei denen das Runde ins Eckige muss oder ein Spiel 90 Minuten hat, fiel Nowotny gerade keiner ein.

Auf die Frage „Wer wird Europameister 2024?“ zeigte er sich äußerst optimistisch und tippte auf Deutschland. Nowotny lobte das soziale Engagement Herbergers, das mit der Stiftung fortgeführt werde: „Es ist schön, mit Kindern solche Feste wie dieses erleben zu dürfen, man kann sehen, dass die Kinder mit Freude dabei sind.“

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Schließlich hatte er auch noch eine Frage an das junge Publikum: „Messi oder Ronaldo?“ Bei der Abstimmung per Handzeichen gewann Ronaldo haushoch, dieser dürfte in der Gunst der Kinder gleich nach Sepp Herberger kommen. Der Verein, mit dem die Grundschule ihre Kooperationsvereinbarung schloss, war der SV Sandhofen, ein erst 2020 gegründeter Sportverein, der sich das Ziel gesetzt hat, Damen-, Herren- und Jugendfußball ganzheitlich und nachhaltig zu fördern. „Bei Kindern merkt man sofort, ob ein Angebot gut ist, denn sie zeigen, ob es ihnen Spaß macht“, sagte Marco Cardona, Präsident des Vereins, angesichts des Fußballturniers und des Schnupper-Abzeichens, das beides bei den Kindern gut angekommen war.

Schule lobt gut organisierten Ablauf im Mannheimer Schlammloch

Cardona unterschrieb die Vereinbarung zusammen mit Silke Schmaler, Rektorin der Waldhofschule. „Sepp Herberger war mal einer von uns, darauf sind wir stolz. Es gibt sogar ein Herberger-Zimmer in der Schule“, so Schmaler. „Der Ablauf heute war sehr gut organisiert, das Turnier wechselte sich mit Paules Schnupper-Abzeichen ab, so dass die Kinder keine langen Wartepausen hatten.“ Auch das Bühnenprogramm war kindgerecht. Musiker Rouven Gruber, Student an der Popakademie und Teilnehmer bei „The Voice of Germany“ 2023, sang selbst geschriebene und bekannte Songs, die er auf der Gitarre begleitete. Adrian Fogel, Pionier der deutschen Freestyle-Szene faszinierte mit allerhand Ball-Tricks.

Am Ende des Fußballfestes ging man schließlich über zur Verleihung der Medaillen, wie es bei Meisterschaften eben üblich ist. Zwei Kinder jeder Klasse holten die Medaillen bei Peter Kurz, Jens Nowotny und Tobias Wrzesinski, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung, ab.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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