Bundesgartenschau

Was auf Spinelli weg muss und was vielleicht bleiben darf

An diesem Wochenende endet die Mannheimer Bundesgartenschau - und los geht die Diskussion, was weg muss und was bleiben kann. Hier eine Übersicht.

Von 
Peter W. Ragge
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Im Luisenpark geht es schnell. Der soll schon am 30. Oktober wieder öffnen, denn bis auf die große Bühne am Freizeithaus sowie ein paar zusätzliche Kioske und Pflanzungen, die abgebaut werden, bleibt da alles, wie es ist. Was hier investiert wurde, sollte den Park ja bewusst dauerhaft aufwerten.

Auf dem Spinelli-Areal ist das anders. Hier soll das gesamte Gelände so gestaltet werden, wie jetzt schon der Westteil ist – sprich naturbelassen, mit Sand- und Magerrasen und ohne Bebauung. So wurde es vor der Buga beschlossen. Das bedeutet, dass fast alles, was sich derzeit auf dem Experimentierfeld befindet, also dem Bereich nördlich der U-Halle, weg soll.

Der Zeitplan sieht derzeit so aus, dass die Bundesgartenschau-Gesellschaft schon recht schnell, spätestens zum Jahresende, den – mit Solarlampen beleuchteten – Fuß- und Radweg zwischen Feudenheim und Käfertal („Völklinger Achse“) öffnen will, ebenso den „Klimapark“ genannten westlichen Bereich von Spinelli, den Radschnellweg und die Spielplätze direkt an der Wohnbebauung. Die Verantwortung dafür und die Pflege gehen dann an die Stadt über.

Einen Zaun gibt es danach nur noch um die Seilbahn-Station, deren Abbau bis spätestens März vorgesehen ist, und um das Experimentierfeld – also alles zwischen „Völklinger Achse“ und Bürgerpark. Hier werden sich die Arbeiten allerdings bis mindestens Herbst, vermutlich aber bis Jahresende 2024 hinziehen. Zur Gastronomie in der U-Halle werden Zugänge geschaffen.

Das Problem an diesem Geländeteil ist, dass es baurechtlich als „Außenbereich“ gilt, also „außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile“, und damit Bauten außer für Land- und Forstwirtschaft grundsätzlich nicht erlaubt sind. Hinzu kommen strenge Regelungen, um die Entstehung und Zufuhr von Frischluft in die Innenstadt zu ermöglichen, sowie der Naturschutz. Der verlangt zum Beispiel, dass dort Pflanzen, die nicht als „gebietsheimisch“ gelten, nicht wachsen. Daher hat die Bundesgartenschau-Gesellschaft die Auflage, dass sie überall dort, wo für Anpflanzungen von Blumen und Bäumen nährstoffreicher Mutterboden liegt, diesen abbaggern muss. Er soll durch Mager- und Sandrasen ersetzt werden. Bis diese Arbeiten ausgeschrieben sind und der Zuschlag erteilt ist, vergeht noch einige Zeit. Die Toiletten sollen zwar alle weg, da sie nur gemietet sind, aber zum Beispiel Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen nicht entfernt, sondern die Anschlüsse nur versiegelt werden. Zudem laufen Gespräche zwischen Stadt, Bundesgartenschau-Gesellschaft und Naturschutzbehörde, ob und wie nicht doch einzelne Teile der Buga erhalten bleiben können. „Da ist derzeit manches im Fluss“, heißt es inoffiziell.

Das gilt ebenso für die U-Halle. Die soll um weitere Segmente rückgebaut werden – sprich Dach und Außenwand kommen weg, Skelette bleiben stehen. Ganz erhalten bleiben nur die Teile, auf denen es eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gibt. Auch diese Arbeiten müssen erst ausgeschrieben, Aufträge erteilt werden. Für den Umzug vom Forum der Jugend gibt es noch keine Finanzierung, keine konkreten Baupläne. Auch die Trendsporthalle wird sich nicht ganz so schnell realisieren lassen, obgleich nach letzten Meldungen Stadt und Investoren einer Einigung näher gekommen sind. Das Problem ist aber, dass es in den für diese Nutzungen vorgesehenen Bereichen der U-Halle derzeit keine Heizung gibt. Wenn diese dann womöglich zwei Jahre leer stehen, verbessert das die Bausubstanz nicht. Möglicherweise stellt sich daher auch die Frage nach Zwischennutzungen.

Redaktion Chefreporter

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