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Was am Tag des offenen Denkmals in Mannheim geboten wird

Turmbesteigungen, Orgelklänge, Bunkerführungen: Auch in Mannheim öffnen am Sonntag wieder viele Denkmäler. Wir haben einige Tipps zum Tag des offenen Denkmals zusammengestellt

Von 
Peter W. Ragge
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Was Wahrzeichen von Mannheim: der Wasserturm. © Gustav Bernoth

Mannheim. Kostenfrei historische Gebäude und Orte besichtigen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind – das ermöglicht am Sonntag der „Tag des offenen Denkmals“. Hier einige ausgewählte Tipps, die aber nicht vollständig sein können.

Theater-Baustelle

Ein bedeutendes Mannheimer Kulturdenkmal wird derzeit saniert – das 1957 errichtete Nationaltheater auf dem Goetheplatz. Um 11, 13 und 15 Uhr finden dort Baustellenführungen statt. Der Zutritt ist nur mit festem Schuhwerk erlaubt und nicht für Kinder. Treffpunkt: Drehkreuz Hebelstraße/Ecke Mozartstraße.

Die Sanierung beim Mannheimer Nationaltheater läuft. © Pressefotoagentur Thomas Tröste

Wasserturm

Hier schlägt das Herz der Mannheimer – am Wasserturm. Ins Innere des Wahrzeichens darf man höchstselten, doch der „Tag des offenen Denkmals“ ist eine der wenigen Gelegenheiten von 11 bis 16 Uhr (Zugang Richtung Fontänen). Ausstellungstafeln informieren über Historie und Technik des Denkmals sowie über die Trinkwasserversorgung.

Mannheimer Wahrzeichen: der Wasserturm © Alessandro Tortora/iStock

Sternwarte

Die Sternwarte mit ihren bis zu zwei Meter dicken Wänden ist ab 1722 erbaut worden und nicht nur eines der ältesten noch existierenden, barocken Bauwerke der Quadratestadt, sondern zugleich Symbol für die große Bedeutung der Wissenschaften in der Ära des Kurfürsten Carl Theodor. Besucher können von 11 bis 15 Uhr die über 180 Treppenstufen zur Aussichtsplattform erklimmen und von dort den Blick über Mannheim bis in den Odenwald und die Pfalz genießen. In allen Stockwerken bieten Mitglieder vom Verein Stadtbild ehrenamtlich Informationen zur Geschichte des Baus sowie zur astronomischen Forschung. Auch das noch original erhaltene Atelier des im vergangenen Jahr im Alter von 92 Jahren verstorbenen Mannheimer Künstlers Walter Stallwitz ist zu sehen.

Saniert und mit historischer Kuppel ergänzt: die Sternwarte heute. © Markus Prosswitz / Photo-Pro§wi

Herschelbad

Das 1920 eröffnete Jugendstil-Juwel mal anders als nur als Badegast erleben – das ist zwischen 10 Uhr und 14 Uhr hinter den Kulissen möglich. Jeweils zur vollen Stunde bieten Mitarbeiter Rundgänge zu Orten, die nicht so bekannt sind. Der Verein Freunde und Förderer des Herschelbads informiert über das Konzept zur Sanierung des Bades. Zudem wird ein „Instawalk“ mit Marcus Walter, Experte der Smartphone-Fotografie, jeweils um 11 Uhr, 12 Uhr und 13 Uhr angeboten (Plätze begrenzt).

Das historische Mannheimer Herschalbad. © Thomas Tröster

Jesuitenkirche

Die prachtvolle Barockkirche, in der Ära von Kurfürst Carl Philipp gebaut, ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Von 16.30 bis 17.30 Uhr erklingt Léon Boellmanns „Suite Gothique“. Organist Tobias Breitner spielt auf der Klais-Orgel. Um 18 Uhr kann die katholische Messe mitgefeiert werden.

Die Mannheimer Jesuitenkirche © Markus Prosswitz / Photo-Pro§wi

Christuskirche

Über die berühmte Steinmeyer-Orgel von 1911 in dem „Evangelischer Dom“ genannten Gotteshaus informiert Kirchenmusikdirektor Johannes Michel um 11.15 Uhr bei einer Orgelführung.

Lutherkirche

Die Orgel spielt auch eine große Rolle in der Lutherkirche in der Neckarstadt. Das Instrument von Heinrich Voit & Söhne ist die größte und einzig erhaltene, dreimanualige Voit-Orgel, sie wurde 2000 auf den Ursprungszustand restauriert. Die Lutherkirche dient nach umfänglichen Umbauten seit 2010 als Diakoniekirche Luther mit Café Plus, dem Arbeitslosenzentrum, Computerraum und Kinderkaufhaus. Am Sonntag gibt es Führungen sowie von 14 bis 18 Uhr (Eis-)Kaffee und Kuchen.

Herz-Jesu-Kirche

1902 bis 1904 in der Neckarstadt-West erbaut, ist das Besondere des neuromanischen Sakralbaus die Neugestaltung des Altarraums mit dem Altarbild von 1960 von Rudolf Kauhold. Mehr dazu erfährt man bei Führungen um 13.30, 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr, die auch den Glockenturm und die Woehl-Orgel – ein Kurz-Orgelkonzert und Glockengeläut inklusive – einschließen.

Konkordien-Kirchturm

Die CityKirche Konkordien in R 2 ist ab 11 Uhr geöffnet, es gibt Führungen. Besucher dürfen den mit knapp 87 Metern höchsten Kirchturm der Innenstadt erklimmen und dort den Ausblick genießen – um 12.30, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr.

Den höchsten Kirchturm der Innenstadt hat die Konkordienkirche: Am Sonntag dürfen Besucher ihn besteigen. © Zinke

Magdalenenkapelle

Mannheims ältester Sakralbau im kleinen Stadtteil Straßenheim ist seit 1408 nachgewiesen, seine Mauern sind aber teilweise noch älter. Gerade wurden umfangreiche Restaurationsarbeiten abgeschlossen, eine neue Truhen-Orgel sowie eine neu gegossene Glocke geweiht. Das erklären Ehrenamtliche vom Förderverein Magdalenenkapelle am Sonntag von 15 bis 17 Uhr.

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Unbekanntes Kleinod: die Straßenheimer Magdalenenkapelle. © Prosswitz

Schönstattkapelle

Das Schönstattheiligtum (Rottannenweg 41, Gartenstadt) ist ein Marien-Wallfahrtsort und Teil eines weltweiten Netzwerks von Marienheiligtümern, das auf den Gründer der internationalen Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, zurückgeht. Am Sonntag ist „Kapellchenfest“, das um einen Familiengottesdienst um 14 Uhr stattfindet.

Epiphaniaskirche

In der Feudenheimer Epiphaniaskirche, bekannt durch ihren frei stehenden Kirchturm und den Kubus mit den gelben Klinkerwänden, sind um 11 und um 12 Uhr Gottesdienste. 15 bis 16 Uhr gibt es Führungen durch die Ausstellung „Heimatgedächtnis & Das Elixier des Lebens“ durch die Künstler Helga Grimme und Bahaiden sowie Turmbesteigungen mit Pfarrerin Dorothee Löhr. Um 16 hält Werner Besier einen Vortrag zur Geschichte der Kirche mit historischen Filmaufnahmen, und um 16.45 Uhr bietet Kantor Paul Tarling eine Orgelführung sowie eine Vorstellung der Mann-Orgel, die im vergangenen Jahr saniert wurde.

Turmbesteigung möglich: die Epiphaniaskirche Feudenheim. © Ruffler

Marchivum

Im Marchivum ist von 10 bis 18 Uhr der Eintritt in alle Ausstellungen frei. Zudem finden kostenlose Führungen statt. Die Hausführungen sind um 10, 12, 14 und 16 Uhr, die Führungen durch die stadtgeschichtliche Ausstellung sind um 13 und 15 Uhr, die Führungen durch die NS-Ausstellung um 14 und 16 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Heimatmuseen

Im Neckarauer Rathaus öffnet der Verein Geschichte Alt-Neckarau um 14 Uhr das Museumscafe in der Rathaus-Remise. Dort starten um 14.30 Uhr jeweils kostenlose Führungen durch das Heimatmuseum und der etwa 90-minütige Rundgang durch das Zentrum von Neckarau. In Seckenheim spricht um 14 Uhr Marion Schöbel vom Heimatmuseum Seckenheim zum Thema „Die Freiherren von Stengel“. Treffpunkt hierzu und zu einem Rundgang ist am Seckenheimer Schlösschen, Seckenheimer Hauptstraße 68. Der Verein für Ortsgeschichte Feudenheim hat sein altes Bauernhaus in der Eintrachtstraße mit der Ausstellung „Historische und nostalgische Werbeblechdosen und Werbeschilder“ von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Redaktion Chefreporter

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