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Warum Mannheimer Fasnachtsvereine am Ilvesheimer statt am Ludwigshafener Umzug teilnehmen

Einige Mannheimer Vereine sind am Fasnachtssonntag nicht beim Umzug in Ludwigshafen, sondern in Ilvesheim vertreten. So begründen zwei Teilnehmer ihre Entscheidung

Von 
Jessica Scholich
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Die Schlabbdewel aus Mannheim-Friedrichsfeld beim Ilvesheimer Fasnachtsumzug 2020. Auch in diesem Jahr sind sie dort wieder vertreten. © Marcus Schwetasch

Mannheim. Sie sind das Highlight für viele Fasnachterinnen und Fasnachter in Mannheim und der Region: Umzüge. Die Freude vieler Närrinnen und Narren darüber, dass der gemeinsame Fasnachtsumzug der Schwesterstädte Mannheim und Ludwigshafen am Sonntag nach vierjähriger Pause wieder in Ludwigshafen stattfindet, ist dementsprechend groß.

Doch auch in Ilvesheim ziehen am Fasnachtssonntag Umzugswagen und Fußgruppen durch die Straßen – und beim Blick auf die Zugnummern fällt auf: Gar nicht wenige Mannheimer Vereine haben sich dazu entschieden, für den Umzug nicht auf die andere Rheinseite zu wechseln. Im Gespräch mit dieser Redaktion begründen zwei Teilnehmer – die Schlabbdewel aus Friedrichsfeld sowie der Carneval Club Waldhof (CCW) – ihre Entscheidung.

Rund 80 Fasnachterinnen und Fasnachter der Schlabbdewel in Ilvesheim dabei

„Wir machen das schon immer so“, lautet die deutliche Antwort von Elmar Petzinger, Präsident der Schlabbdewel. Zwischen seinem Friedrichsfelder Verein und vier weiteren Fasnachtsgruppen am Unteren Neckar bestehe eine jahrelange Vereinsfreundschaft. Daher nehmen die Schlabbdewel traditionell gemeinsam mit den Karnevalsvereinen Insulana aus Ilvesheim sowie Kummetstolle aus Neckarhausen, der Karnevalsgesellschaft Edinger Kälble und den Zabbe aus Seckenheim am Ilvesheimer Umzug teil. Der findet im Normalfall alle zwei Jahre statt – nämlich immer dann, wenn sich der „große Umzug“ nicht durch Mannheim, sondern durch Ludwigshafen schlängelt.

In diesem Jahr sind die Schlabbdewel mit einem Elferratswagen sowie einer Fußgruppe in Ilvesheim vertreten. Insgesamt seien rund 80 Personen beteiligt, schätzt Petzinger. „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, die Insulaner zu unterstützen.“

Neue Streckenführung in Ludwigshafen stößt auf Kritik

Im Vergleich zur jahrzehntelangen Tradition der Friedrichsfelder Kolleginnen und Kollegen ist der CCW noch Neuling in Ilvesheim: „Wir nehmen dieses Jahr zum zweiten Mal an dem Umzug teil“, erzählt Vorsitzender Maikel Schwerdtfeger. Bereits 2023, als der Fasnachtsumzug in Mannheim abgesagt wurde und Ilvesheim eingesprungen ist, war der CCW dort vertreten. „Der Umzug war gut organisiert, es hat uns dort sehr gefallen“, lobt Schwerdtfeger.

Die Entscheidung gegen eine Teilnahme am Ludwigshafener Event begründet er hauptsächlich mit der neuen Streckenführung: „Der Umzug läuft nicht mehr durch die Innenstadt und ist auch kürzer als früher.“ Dass die neue Strecke größtenteils am Rhein entlang führt, liege nach Angaben der Veranstalter vor allem an den Baustellen im Stadtgebiet. Die Länge schrumpfe deshalb von rund drei Kilometern auf weniger als zwei Kilometer zusammen.

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„In der sowieso schon kurzen Fasnachtskampagne wollten wir unseren Mitgliedern und der Prinzessin so viel wie möglich bieten“, erklärt der Vorsitzende weiter. Damit sich der Aufbau des Umzugswagens auch lohne, sei die Entscheidung gefallen, am Sonntagmittag mit rund 200 Fasnachterinnen und Fasnachtern vom Waldhof durch die Ilvesheimer Straßen zu ziehen. „Im kommenden Jahr sind wir aber auf jeden Fall wieder in Mannheim dabei“, ergänzt Schwerdtfeger.

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