Berufsorientierung

Warum Mannheimer Auszubildende Schülern Berufe näherbringen

Wie geht es beruflich weiter nach der Schule? Damit Jugendliche diese Frage einfacher beantworten können, geht die Ausbildungspatenschaft zwischen Wundt-Realschule und Diringer&Scheidel ins zweite Jahr. Das steckt dahinter

Von 
Bertram Bähr
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Über den erfolgreichen Abschluss der ersten Ausbildungspatenschaft freuen sich Jugendliche und Projektpartner. © D&S

Mannheim. Die Neckarauer Wilhelm-Wundt-Realschule ist vom Hauptsitz der Unternehmensgruppe Diringer & Scheidel (D&S) gerade einmal gut hundert Meter entfernt. Kein Wunder also, dass Schülerinnen und Schüler dort seit vielen Jahren berufsorientierte Praktika absolvieren. Aber im zurückliegenden Jahr hat die Zusammenarbeit eine neue Stufe erreicht: mit dem erstmals umgesetzten Projekt „Ausbildungspatenschaft“.

Ausbildungspatenschaft: Das erste Jahr ist geschafft

Dabei übernimmt ein Auszubildender der Unternehmensgruppe die Patenschaft für eine Schülerin oder einen Schüler. Das Ziel „dieser bislang zwischen Unternehmen und Schule einzigartigen Partnerschaft“ sei es, die Jugendlichen „frühzeitig für die Vielfalt unserer Berufsbilder zu begeistern, um sie für D&S zu gewinnen“, schreibt das Unternehmen auf seiner Intranet-Seite. Insgesamt bildet D&S aktuell in 29 Berufen im technischen und kaufmännischen Bereich, in Hotellerie und Pflege aus.

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Jetzt ist das erste Jahr dieser Patenschaft geschafft: Zeit, um Bilanz zu ziehen und den knapp zwei Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmern in der D&S-Akademie in der Neckarauer Steubenstraße ihre Zertifikate zu überreichen.

Wilhelm-Wundt-Schulleiter sieht Erfolgsmodell

Wilhelm-Wundt-Schulleiter Matthias Nuß sieht in der Patenschaft, die fortgesetzt werden soll, ein Erfolgsmodell: Ziel sei es gewesen, den Jugendlichen „Einblicke in die Arbeitswelt“ zu geben und sie „auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Wir können alle mit Stolz sagen, dass dies gelungen ist.“ Es sei eine „spannende Zeit voller neuer Erfahrungen, Begegnungen und Herausforderungen gewesen“.

Die im übrigen wohl auch bei den Schülerinnen und Schülern gut ankam, wie der Beauftragte für Berufsorientierung und Lehrer Ulrich Brzoska betont: „Manche können es gar nicht mehr abwarten, sich als Auszubildender zu bewerben“, freut er sich. Das hört man bei D&S natürlich gern, schließlich geht es um die Gewinnung von Nachwuchs.

Wobei es auch normal sei, wenn Teilnehmende zum Schluss kämen, gerne etwas anderes zu machen. Zur Berufsorientierung gehöre schließlich auch „die Erkenntnis, was ich eventuell nicht machen will“, sagt Tobias Volckmann, Mitglied des D&S-Managementboards. Er steht voll dahinter, „mit der ganzen Bandbreite, mit der wir heute ausbilden, mit der Vielzahl von Berufsmöglichkeiten“ Schülern „die Möglichkeit zu geben, reinzuschnuppern“.

Welche Schritte auf dem Weg zur Ausbildungspatenschaft zu gehen waren, erklärt Gesamtpersonalleiter Georg Bechtold. Die Vorgespräche mit der Schule hätten Anfang 2023 begonnen, im Juli ging dann ein Flyer an die entsprechenden Klassen. Konkret wurde es zu Beginn des neuen Schuljahrs 2023/24, im September nahmen 71 Schülerinnen und Schüler an einer von D&S organisierten Bustour teil. Ziele: Bauhof und Lehrwerkstatt, die avendi-Pflegeeinrichtung LanzCarré und das Radisson Blu Hotel.

Baukran steuern oder beim Mauern erproben

In Bauhof und Werkstatt durften die Teilnehmenden selbst Hand anlegen und beispielsweise einen Baukran steuern oder sich beim Mauern erproben. Ziemlich genau ein Drittel von ihnen bewarb sich danach für die Ausbildungspatenschaft – eine Zahl, mit der alle Beteiligten sich sehr zufrieden zeigten.

Inzwischen hat das zweite Jahr der Patenschaft begonnen, wieder mit einer Rundfahrt im September. Bis 24. Oktober können die Schüler sich um eine Teilnahme bewerben.

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim. Schwerpunkte: Schulen und Kitas

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