Internationaler Frauentag

Warum der Fachkräftemangel ohne Frauen nie enden wird

„Schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, hohe Arbeitsbelastung und Sexismus am Arbeitsplatz": Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, linken und feministischen Gruppierungen kritisiert die Arbeitswelt massiv

Von 
Lea Seethaler
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Gleiche Bezahlung gefordert: „equal pay day“ steht auf einer Tasche. © DPA

Mannheim. Für den 8. März ruft auch ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, linken und feministischen Gruppierungen zu einem gemeinsamen Aktionstag auf. Am Nachmittag finden zahlreiche Aktionen im und um das Gewerkschaftshaus statt.

"Hürden sind hoch"

„Ohne Frauen wird der Fachkräftemangel nicht zu beheben sein“: Darauf weisen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften hin. „Bei Frauen liegt ein enormes Beschäftigungspotenzial: Viele Frauen sind aufgrund familiärer Sorgeverpflichtungen nur in Teilzeit oder gar nicht erwerbstätig - trotz guter Qualifikation.“ Dieses Potenzial liegenzulassen, könnten sich Arbeitgeber „einfach nicht mehr leisten“, macht Evelyne Gottselig, Vorsitzende des DGB-Kreisfrauenausschusses, deutlich.

Die Steigerung der weiblichen Erwerbsbeteiligung werde aber kein Selbstläufer sein. „Die Hürden für Frauen am Arbeitsmarkt sind hoch und behindern die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der Arbeitswelt“, so Miriam Walkowiak, DGB-Gewerkschaftssekretärin. Sie meint damit etwa „schlechte Vereinbarkeit, niedrige Entgelte, eine hohe Arbeitsbelastung und Sexismus am Arbeitsplatz“.

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Bei der Förderung der Frauenerwerbstätigkeit gehe es derweil um „Arbeitszeitsouveränität und Umverteilung von unbezahlter Sorgearbeit“. Aber auch „um die Beseitigung steuerlicher Fehlanreize wie dem Ehegattensplitting und der Steuerklasse V“. Und um gerechte Entlohnung. „Rauf mit den Löhnen, gerade in den frauendominierten Berufen. Denn eine Erwerbstätigkeit muss nicht nur mit Sorgeverantwortung vereinbar sein. Sie muss auch die Existenz von Frauen sichern“, betont Sabine Leber-Hoischen, stellvertretende DGB-Kreisvorsitzende und aktiv bei Verdi in der aktuellen Tarifrunde im öffentlichen Dienst.

Demo und Kundgebung

Ab 13.30 Uhr zieht eine Demo im Rahmen der Tarifrunde im Öffentlichen Dienst am Alten Messplatz mit einer Kundgebung ins Gewerkschaftshaus. Ab 15 Uhr werden in den dortigen Veranstaltungsräumen verschiedene Organisationen über ihre feministische Arbeit informieren. Die Veranstaltung des DGB-Kreisfrauenausschusses „Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“ beginnt um 16.30 Uhr im Otto-Brenner-Saal. Die Rede zum Frauentag hält Renate Wapenhensch, die Bundesfrauensekretärin der IG BAU. Um 17.45 Uhr startet dann die Demo des Feministischen Bündnisses am Gewerkschaftshaus und bildet die Schlussveranstaltung.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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