Die nächsten Arbeitsniederlegungen

Am Mittwoch Kita-Streiks in Mannheim und Ludwigshafen

Die Gewerkschaft Verdi erhöht nochmals den Druck in der aktuellen Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes. Spürbar wird dies am Mittwoch vor allem für Familien mit kleinen Kindern

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Bernhard Zinke
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Streik Öffentlicher Dienst Ludwigshafen Verdi Ver.Di ver.di Bild: bjz 15.02.2023 © Bernhard Zinke

Rhein-Neckar. Die Gewerkschaft Verdi steigert im Arbeitskampf um eine Tariferhöhung im Öffentlichen Dienst massiv den Druck. Nach dem Nahverkehrsstreik an diesem Freitag gibt es weitere Arbeitsniederlegungen in der Region in der kommenden Woche. So werden am kommenden Mittwoch, 8. März in Mannheim sämtliche kommunalen Kindertagesstätten, Kinderhäuser, das Jugendamt und die Schulen bestreikt. Bei letzteren sind die sozialpädagogischen Beschäftigten angesprochen. Betroffen sind auch die Heidelberger Werkstätten. An diesem Tag wird auch eine Kundgebung um 13.30 Uhr auf dem Alten Messplatz in Mannheim statttfinden. Um 15 Uhr gibt es eine Demo zum Gewerkschaftshaus, die direkt zum Frauenkampftag des DGB überleitet. Nicht bestreikt werden an diesem Tag die Kitas im Rhein-Neckar-Kreis.

Auch in Ludwigshafen werden die kommunalen Kindertagesstätten am Mittwoch vermutlich geschlossen bleiben - zum zweiten Mal binnen drei Wochen. Schon am 15. Februar hatten Erzieherinnen und Erzieher die Arbeit niedergelegt. Verdi-Bezirksgeschäftsführer Jürgen Knoll rechnet mit rund 500 bis 600 Streikenden aus der Vorder- und Südpfalz sowie aus Worms beim Protest in Ludwigshafen. Der Demonstrationszug durch die Innenstadt endet am Verdi-Haus in der Kaiser-Wilhelm-Straße. Hauptredner der Kundgebung ab 10.30 Uhr wird Verdi-Chef Frank Werneke sein.  

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Für Montag, 6. März ruft Verdi die kommunalen Beschäftigten aus Ilvesheim, Schwetzingen und Hemsbach sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse Rhein-Neckar Nord, der Bundesagentur für Arbeit und des Nationaltheaters zum Streik auf. Angesprochen sind auch die Beschäftigten der Stadt Mannheim, wobei der Schwerpunkt der Aktionen auf dem gewerblichen Bereich mit dem Stadtraumservice und der Stadtentwässerung liegen wird. Ab 8.30 Uhr werden sich zwei Demonstrationszüge durch die Stadt bewegen, mit Abschlusskundgebung auf dem Paradeplatz.

Am kommenden Freitag verlagern sich die Streikationen nach Heidelberg, wo die kommunalen Kitas der Stadt betroffen sein werden. Hier werde es aber nicht zu kompletten Schließungen von Kindertagesstätten kommen, sondern ein Notdienst eingerichtet werden, kündigt Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Kathrin Biro an.  

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soge
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Die Gewerkschaft sieht die Streikaufrufe als Reaktion auf die Angebote der Kommunalen Arbeitgeber in der zurückliegenden Verhandlungsrunde. Das Angebot sehe bis März 2025 lediglich Einkommenssteigerungen von fünf Prozent vor. Das decke noch nicht einmal das aktuelle Jahr 2023 ab, denn prognostiziert seien sechs Prozent Inflation - ganz zu schweigen von den aufgelaufenen hohen Kaufkraftverlusten aus den vergangenen beiden Jahren und der Inflation ab 2024. „Ganz besonders empört die Beschäftigten die kategorische Weigerung der Arbeitgeber, einen Mindestbetrag auch nur zu verhandeln und stattdessen sogar die oberen Entgeltgruppen bei der Jahressonderzahlung überproportional zu erhöhen“, sagt Kathrin Biro. Ziel sei in dieser Tarifrunde ein solidarisches Paket, „denn vor allem die Kolleginnen und Kollegen in den unteren Entgeltgruppen müssen zur Finanzierung ihres Lebens längst an ihre dünnen Ersparnisse ran.“

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