Mannheim. Wer nach der Bundesgartenschau wieder Spaziergänge im Luisenpark machen will, muss sich nicht lange gedulden. Am 8. Oktober schließt das sommerlange Blumenfest, und bereits am 31. Oktober soll der Luisenpark wieder regulär zugänglich sein. Allerdings steigt der Preis für die Eintrittskarten.
Passend zum ersten Öffnungstag ist auch wieder eine Halloween-Party geplant. „Aber ob die genau so groß wird und genau so läuft wie früher, das müssen wir erst festlegen“, sagt Michael Schnellbach, Geschäftsführer der Bundesgartenschau wie auch der Stadtparks, auf Anfrage. Bislang hatten vom Haupteingang bis zum Freizeithaus beleuchtete Kürbisse die oft bis zu 10 000 Besucher zu den Attraktionen in gespenstisch dekorierten Zelten geführt, gab es Musik, Gruselaktionen und Feuershows.
Abgebaut wird im Luisenpark nach Ende der Bundesgartenschau nur die Seilbahn-Station auf der Freizeitwiese, dazu wird an der einen oder anderen Stelle die Bepflanzung wieder reduziert oder Blumen in Kübeln werden abgefahren. „Sonst bleibt alles“, erklärt Schnellbach. Die Mitarbeiter sollten sich aber nach der Bundesgartenschau „ein paar Tage ausruhen können“, erklärt er die etwas mehr als dreiwöchige Schließung. Zudem müsse das Kassensystem umgestellt werden.
So viel kostet der Luisenpark-Eintritt
Nun gelten im Luisenpark nämlich neue Eintrittspreise. Erwachsene zahlen 12,50 Euro, Kinder 5,50 und Personen mit Ermäßigung neun Euro. Für Jahreskarten werden 59 Euro verlangt - sie sind aber nicht nur im Luisenpark, sondern auch im Herzogenriedpark gültig. Für Kinder werden 23 Euro fällig, für Personen mit Ermäßigung 44,50 Euro.
Zuletzt hatte die Jahreskarte beider Parks im Vorverkauf 2019 für Erwachsene 32 Euro, danach 39 Euro gekostet. Für Begünstigte fielen regulär 24,50 sowie für Kinder 13 Euro an. Eine Tageskarte für Erwachsene im Sommer lag bei acht Euro. Wegen der langen Schließung während der Corona-Pandemie sowie der vielen Einschränkungen durch die Bauarbeiten rund um die „Neue Parkmitte“ nördlich vom Pflanzenschauhaus mit dem Wegfall einiger Angebote wie Weinstube, Pinguingehege und einiger Wege war der Preis der Jahreskarte zuletzt auf 30 Euro reduziert worden, ehe der Luisenpark für letzte Vorbereitungen auf die Bundesgartenschau im Oktober 2022 bis April diesen Jahres dann ganz geschlossen wurde.
Einen Vorverkauf für Jahreskarten mit Rabatt von November bis Februar - und erst anschließend dem vollen Preis - gibt es ohnehin nicht mehr. Die Jahreskarte gilt ab dem Kaufdatum nun stets 365 Tage lang, egal, wann man sie erwirbt. Das wurde in diesem Jahr bereits für den Herzogenriedpark praktiziert und hat sich laut Schnellbach bewährt.
Warum der Luisenpark-Eintritt teurer wird
Die deutliche Preissteigerung begründet er mit „zahlreichen neuen Attraktionen“, etwa dem größeren Pinguingehege, der neuen Vogelvoliere, zusätzlicher Gastronomie, dem Südamerikahaus, dem umgebauten Pflanzenschauhaus oder den neu angesiedelten Alpakas. „Wir haben auch sonst viel verbessert und insgesamt über 50 Millionen Euro investiert“, so der Geschäftsführer. Darin eingerechnet ist auch die neue Unterwasserwelt, bei der es mehrfach zu technischen Problemen kam. Sie soll aber „noch während der Bundesgartenschau“ in Betrieb gehen, so Schnellbach - vermutlich Anfang September.
Für diese Investitionen würden hohe Abschreibungen fällig, zudem seien die Betriebskosten im Zuge der Inflation - etwa für Tierfutter - und der Aufwand für Energie und Personal stark gestiegen. Daher habe der Aufsichtsrat der Stadtpark-Gesellschaft, in dem Vertreter des Gemeinderats sitzen, die höheren Preise beschlossen.
Schließlich sei der Park laut Schnellbach „schon lange defizitär“. Obwohl die Stadt für das Jahr 2022 - auch wegen der Bundesgartenschau und der Schließung ab Oktober - den Betriebskostenzuschuss um 1,9 Millionen auf 8,1 Millionen Euro erhöht hatte, schloss die städtische Gesellschaft mit roten Zahlen ab: 3,8 Millionen Euro betrug das Defizit, das zunächst einmal in der Bilanz für die kommenden Jahre mitgeschleppt wird.
Weitere Investitionen sind geplant
Dennoch soll weiter investiert werden. Das basiert auf dem Park-Entwicklungskonzept, das im September 2017 der damalige Park-Geschäftsführer Joachim Költzsch vorgelegt hatte und zu dem es dann 2018 einen Architektenwettbewerb gab. Realisiert wurde bisher nur der erste Bauabschnitt rund um das Pflanzenschauhaus. Bis 2025, wenn die Bundesgartenschau von 1975 dann 50 Jahre zurückliegt, soll die zweite Stufe umgesetzt sein. Dafür muss der Flachbau des Freizeithauses, der 1975 entstanden ist und - trotz ein paar Schönheitsreparaturen zur jetzigen Buga - als sehr marode gilt, abgerissen werden.
Bislang waren stattdessen zwei Neubauten vorgesehen - ein Ensemble aus „Grüner Schule“ und neuem Freizeithaus mit Kiosk. Da hat Michael Schnellbach aber die Pläne bereits deutlich reduziert: „Es wird nicht zwei Gebäude geben, sondern nur einen Neubau“, entschied er. „Wir müssen Räume doppelt nutzen, das geht auch. So können wir Quadratmeter und umbauten Raum reduzieren“, betont er. Nach der Bundesgartenschau soll geprüft werden, „was wie finanzierbar ist“, denn vermutlich müsse die Stadtpark-Gesellschaft das über Kredite abwickeln. Schnellbach strebt aber weiter einen Baubeginn 2024 an, damit das Projekt zum Jubiläum 2025 fertig ist.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Warum die Preiserhöhung vom Luisenpark gerechtfertigt ist