Kommentar Warum die Preiserhöhung vom Luisenpark gerechtfertigt ist

Peter W. Ragge findet die neuen Preise für Jahres- und Tageskarten angemessen - im Vergleich zu anderen Parks und angesichts der hohen Investitionen

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Peter W. Ragge
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Alles wird teurer derzeit. Da ist es keine große Überraschung, dass der Luisenpark für die Zeit nach der Bundesgartenschau die Eintrittspreise erhöht. Allerdings handelt es sich schon um einen kräftigen Schluck aus der Pulle – bei den Jahreskarten etwa von 39 auf 59 Euro, einschließlich Herzogenried allerdings. Bei einer solchen Steigerung erschreckt man erst einmal. Und doch ist sie verständlich und gerechtfertigt.

Die – deutlich kleinere – Blumeninsel Mainau verlangt pro Tag von Erwachsenen 27 Euro, am Wochenende gar 28,50 und für eine Jahreskarte 75 Euro. Da sind die Schifffahrt über den Bodensee oder Parkgebühren noch gar nicht eingerechnet. Der Zoologische Stadtgarten Karlsruhe liegt mit 13 Euro pro Tag und einer Jahreskarte für 48 Euro ebenso etwa auf Niveau des Luisenparks wie der Kurpfalzpark Wachenheim (Tagesticket 18 Euro, Saisonkarte April bis November 55 Euro). Und viele Freizeitparks verlangen pro Tag das, was Mannheimer Stadtparks für das ganze Jahr berechnen.

Zudem ist im Luisenpark wirklich gewaltig investiert worden – nach jahre-, ja jahrzehntelanger Vernachlässigung. Ohne die Bundesgartenschau hätte das nie geklappt. Der neue Garten der Partnerstädte, die gesamte „Neue Parkmitte“, die renovierte Seebühne, neue Tiergehege und viele kleine Baumaßnahmen bis hin zu erneuerten Toiletten müssen indes irgendwie finanziert werden. Das hat nur teilweise die Stadt gemacht, teilweise muss die Stadtpark-Gesellschaft das sowie steigende Betriebskosten aus eigener Kraft erwirtschaften.

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Das geht eben nur über Eintrittspreise. Die sind für das, was der Luisenpark – ganzjährig! – bietet, gerade bei den Jahreskarten auch nach der Erhöhung weiter angemessen. Immerhin gibt es dafür zwei Parks auf enorm hohem Pflegestandard, mit zahlreichen bewährten Spielplätzen, guten Erholungsmöglichkeiten und vielen neuen Attraktionen.

Allerdings ist auch richtig, dass der neue Stadtpark-Geschäftsführer Michael Schnellbach jetzt bei weiteren Investitionen auf die Bremse tritt. Natürlich sollte der zweite Bauabschnitt der „Neuen Parkmitte“ bis 2025, wenn sich die erste Bundesgartenschau jährt, fertiggestellt sein. Das jetzige Freizeithaus ist nicht zukunftsfähig, und der große Andrang auf das Buga-Campus-Programm hat gezeigt, wie groß der Bedarf an Bildungsangeboten ist. Allerdings geht es, wie jetzt angestrebt, auch eine Nummer kleiner. Dass die Stadtpark-Gesellschaft selbst stärker schaut, wo sie Kosten einsparen kann, macht die notwendige Erhöhung der Eintrittspreise erträglicher.

Redaktion Chefreporter