Eine Forschergruppe aus China und den USA hat jüngst versucht, die Studienqualität und Gültigkeit aller verfügbaren Studien über die Folgen von Zuckerkonsum auszuwerten. Die Publikation im British Medical Journal umfasst 73 Metaanalysen zu 8 601 Artikeln. Kinder und Erwachsene wurden berücksichtigt.
Die Forschenden konnten einen signifikant schädlichen Einfluss von Zucker auf 45 Erkrankungen feststellen. Zucker beeinflusst Hormone und Stoffwechsel, machten sie klar. Konkret sind Krankheiten wie Gicht, Fettleibigkeit sowie Diabetes mit zu viel Zuckerkonsum assoziiert. Zudem Herzinfarkt, Bluthochdruck und Schlaganfall. Außerdem Bauchspeicheldrüsen-, Brust- und Prostatakrebs. Weiter beeinflusst werden: Depression, Asthma, Karies und Tod. Auch wenn es sich bei den Studien nur um Beobachtungsstudien handle: Die Bewertung lasse kaum Zweifel, dass hoher Zuckerkonsum nachteilig sei, so die Forscher. Sie fordern zudem weitere Untersuchungen. Aufgrund ihrer Ergebnisse raten sie, den Konsum von freiem oder zugesetztem Zucker auf unter 6 TL am Tag zu reduzieren und den Konsum von zuckergesüßten Getränken auf weniger als eine Portion pro Woche (etwa 200-355 Milliliter) zu beschränken.
Einige Einzelergebnisse der Studie:
- Mit jedem Süßgetränk pro Tag steigt das Risiko für Diabetes Typ 2 um fast 30 Prozent.
- 6 Teelöffel Fruktose pro Tag steigern das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs um 22 Prozent.
- Die Leberkrebs-Wahrscheinlichkeit verdoppelte sich mit dem höchsten Süßgetränke-Konsum vs. dem niedrigsten.
- Pro 250 Milliliter Süßgetränk am Tag erhöht sich das koronare Herzkrankheit-Risiko (durch Arterienverkalkung) um 20 Prozent.
- Der Body-Mass-Index steigt bei Kindern pro Süßgetränk pro Tag um 0,07 Einheiten.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-von-asthma-ueber-depression-bis-tod-forscher-vergleichen-alle-zuckerstudien-_arid,2184512.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bmj.com/content/381/bmj-2022-071609