Gruppenspiele enden am Dienstag

Viel Lob für Mannheim als EM-Gastgeber

In Mannheim werden aktuell zwölf EM-Spiele in sechs Tagen ausgetragen. Beim Empfang der Stadt für Vertreter der acht Teams geizten beide Seiten nicht mit Lob und Begeisterung

Von 
Steffen Mack
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Christian Specht (rechts) heißt Vertreter aller in Mannheim spielenden EM-Teams und viele Gäste aus der Politik im Zeughaus willkommen. © Steffen Mack

Mannheim. Die ganz große EM-Euphorie mag nicht in Mannheim herrschen. Aber die eine oder andere Spur der auch hier ausgetragenen Handball-Europameisterschaft sieht man schon in der Innenstadt. Auf der Friedrich-Ebert-Brücke weht am Montagmittag im eisigen Wind und bei leichtem Schnee die erste „Here to play“-Fahne. Das Motto findet sich auch auf vielen Plakaten. Hinter dem Dorint-Hotel, in dem angeblich manche Mannschaften übernachten, steht ein Transporter mit der Aufschrift „Team Austria“. Von dessen Fans sind einige im Hotel Motel One am Paradeplatz abgestiegen. Ein Mitarbeiter sagt, neben Österreichern seien auch viele Kroaten gekommen. Besonders am Freitag und Samstag, mittlerweile habe sich die Belegung wieder im Üblichen eingependelt.

Handball-EM in Mannheim: Persönliche Worte für die Nationen

Im FutuRaum-Container am Paradeplatz, als zentrale Anlaufstelle für auswärtige Fans gedacht, berichtet eine Mitarbeiterin von nur vereinzelten Nachfragen. Die drehten sich in erster Linie um Tickets (gab es zunächst nur online, inzwischen sind so gut wie alle weg). Aber einmal hätten Turniergäste auch nach Karten für den Luisenpark gefragt.

Einige Hundert Meter weiter steht im Florian-Waldeck-Saal des Zeughauses indes ein Mann am Mikrofon, der wegen der EM hier sogar äußerst euphorisch ist. „My name is Christian Specht“, begrüßt der Oberbürgermeister Vertreter aller acht in Mannheim spielenden Teams zum offiziellen Empfang. Es werde „really a short reception“, verspricht er in flüssigem Englisch.

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Gleichwohl hat sich der Christdemokrat für die meisten Nationen ein paar persönliche Worte ausgedacht. So preist er die feierfreudigen Niederlande als „the most powerful country in the way the play the music“. Schließlich haben sie auch in der SAP Arena mit ihrer Musik für viel Stimmung gesorgt. Die Schweden spricht er auf ihre in Heidelberg geborene Königin Silvia an: „You know your queen comes from our region?“ Und bei den Kroaten erkundigt er sich nach dem Befinden eines in der Partie gegen Österreich verletzten Spielers: „Is going better?“

Das 28:28 hat Specht am Vorabend selbst begeistert in der Halle gesehen, begleitet von Generalkonsul und Generalkonsulin der beiden Länder. Die stehen nun ebenso wie ihre Kollegen aus Rumänien und Georgien sowie viele Lokalpolitiker auch im Zeughaus. Ranghöchste ist die kroatische Staatssekretärin Andreja Metelko-Zgombic. Im Mannheimer Schloss tagen zeitgleich Regierungskommissionen aus ihrem Land und aus Baden-Württemberg miteinander. Der Sport bringe nicht nur die Völker zusammen, sondern auch die Politiker, scherzt Specht.

OB Christian Specht: Mannheim ist "delighted", Gastgeber zu sein

Mit dieser Thematik ist es ihm allerdings auch sehr ernst. Er erinnert an den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und nennt es umso wichtiger, dass die Europäer geeint zusammenstünden. So sei diese Handball-EM auch ein hervorragender Ausdruck ihrer Freundschaft. Und Mannheim „delighted“ (dieses Wort für hocherfreut verwendet er mehrmals), ein Gastgeber zu sein.

Michael Wiederer, Präsident der Europaen Handball Federation, dankt mit Lob: Nach Düsseldorf, München und Hamburg sei dies in der Gruppenphase schon sein vierter Empfang, und nirgendwo habe er mehr Teilnehmer gesehen. Der Stuttgarter Staatssekretär Florian Hassler nennt die EM-Organisation in Mannheim gar „brillant“. Seine kroatische Kollegin Metelko-Zgombic rühmt ebenfalls die Gastfreundschaft. Sie fühle sich „at home“. Und zum heimischen Gefühl trügen auch ihre angereisten sowie die vielen hier lebenden Landsleute mit bei.

Es gibt Garnelen im Knuspermantel - und Mannemer Dreck zum Abschied als Geschenk

Neben den verbalen Blumen bekommt Specht von seinen Gästen einige Präsente wie Trikots überreicht. Vor Begeisterung hält es sein Englisch am Ende nicht mehr im Zaum: Man sei nicht nur „here to play“, sondern auch „here to fire“. Damit leitet er, vor Feierlaune quasi Feuer und Flamme, zum Buffet über.

Es gibt - für all diejenigen, die nicht etwa zum Schreiben eines Artikels gleich weg müssen - Garnelen im Knuspermantel, Hähnchenspieße, Tomate-Mozzarella, Feld-, Kartoffel- und Bauernsalat, als Hauptgericht Rinderrahmgulasch mit Spätzle oder Asia-Nudeln mit Gemüse und Falafel-Bällchen sowie als Nachtisch Mousse au Chocolat und Apfelkompott mit Mannemer Dreck. Letzteren bekommen die Gäste auch zum Abschied als Geschenk mit. Spätestens damit muss ihnen Mannheim nun ja unvergesslich bleiben.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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