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Handball-EM in Mannheim: So fiebern Fans von Rumänien und Österreich

In Mannheim leben Menschen aus über 150 Nationen. Und damit auch aus den Ländern, deren Teams bei der Handball-Europameisterschaft ihre Spiele in der SAP Arena haben. Wir haben mit ihnen über das Sport-Fieber gesprochen

Von 
Victor Egenti
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Niederländische Handball-Fans bei der EM 2020 in Lettland. Da es nach Mannheim deutlich näher ist, dürften hierher noch mehr kommen. © Robert Michael/dpa

Mannheim. An diesem Mittwoch startet die Handball-Europameisterschaft, die deutsche Mannschaft spielt gleich zu Beginn gegen die Schweiz. Einen Tag später beginnen die Spiele in Mannheim, wo zwei Gruppen ihre Vorrunden-Partien austragen. Eine der hier spielenden Mannschaften ist das Team von Rumänien - der 21-jährige Mannheimer Student Noah fiebert dem Auftritt der Mannschaft aus seinem Heimatland bereits entgegen.

Handball-Europameisterschaft in Mannheim: Rumänien spielt in der SAP Arena

„Die Vorfreude, unsere Mannschaft wieder live sehen zu können, und das hier in Mannheim: Das haut mich komplett um“, sagt er. Für Rumänien dürfte Mannheim kein schlechter Spielort sein - schließlich wohnen laut Statistik der Stadt Mannheim 9190 Menschen aus dem südosteuropäischen Land in der Quadratestadt.

Das rumänische Team muss sich mit den Handballern von Österreich, Spanien und Kroatien messen. Der Politikwissenschaft-Student möchte zumindest eines der Spiele in der SAP Arena verfolgen. Das Ganze ist für ihn eine ziemlich emotionale Sache, wie er betont. „Ich bin stolz und aufgeregt. Der sportliche Wettbewerb, sich mit anderen messen zu können, ist etwas Schönes.“

Politikwissenschaft-Student Noah will sich zumindest eines der drei Spiele des rumänischen Teams in der SAP Arena anschauen. © privat

Auf welchen Spieler des rumänischen Teams er sich am meisten freut? Noah muss nicht lange überlegen: „Auf Robert Militaru. Mit ihm im Rückraum habe ich ein gutes Gefühl für unsere Mannschaft.“ Spricht er also aus Erfahrung, ist er selbst Handballer? „Das leider nicht! Mir ist der Wettkampf allerdings nicht fremd. In Rumänien war ich selbst Leichtathlet und ständig am trainieren. Da kann ich mich komplett in unsere Mannschaft hineinversetzen.“

Jule drückt bei der Handball-Europameisterschaft Österreich die Daumen

Anders als Noah ist Soziologie-Studentin Jule (21) selbst eingefleischte Handballerin. Ihr Großvater stammt aus Österreich - deshalb drückt die Mannheimerin diesem Team die Daumen. Mit welchem Gefühl blickt sie auf die Spiele in ihrer Stadt? „Wenn man selbst die Sportart macht, fühlt man die Aufregung und Spannung noch mal ganz anders“, sagt Jule. „Ich freue mich auf die Spiele und hoffe, dass Österreich ganz weit kommen wird. Immer, wenn ich sie spielen sehe, denke ich an meinen Großvater und fühle mich ihm dadurch ein Stückchen näher.“

  • Christian Specht wird an diesem Mittwochabend die Fan-Zone zur Handball-EM in einer Nebenhalle der SAP Arena zusammen mit Geschäftsführer Daniel Hopp eröffnen.
  • Nach Angaben eines Sprechers will sich der Oberbürgermeister dort auch zumindest zeitweise die Liveübertragung des ersten deutschen Spiels gegen die Schweiz anschauen, das um 20.45 Uhr beginnt.
  • Einlass in die Fan-Zone ist ab 19.15 Uhr. In den sechs Tagen danach wird sie jeweils von 14 bis 23 Uhr (Freitag und Samstag bis 1 Uhr nachts) geöffnet sein. Der Eintritt ist frei.
  • Gezeigt werden sollen darin die wichtigsten Vorrunden-Spiele, zudem gibt es Speisen und Getränke, Info-Stände und Mitmach-Aktionen. 

Aber nur weil die Mannschaft aus dem Heimatland in Mannheim spielt, wird nicht jeder gleich zum Handball-Fan. Der Elektriker Emir (23) ist Bosnier - und kein Handball-Freund, wie er sagt. „Ich wünsche meiner Mannschaft trotzdem nur das Beste.“

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