Mannheim. „In unserem Notfallzentrum ermöglichen wir unseren jungen Patienten mit dem Somatom Force eine moderne Schnittbild-Diagnostik auf höchstem Niveau“, betonen die Geschäftsführer des Universitätsklinikums, Hans-Jürgen Hennes und Freddy Bergmann. „Das Gerät gestattet schnelle, hoch detaillierte Aufnahmen bei niedrigster Strahlen- und Kontrastmittelbelastung.“
Kinder oft zu unruhig für den CT
Bei Notfällen oder zum Beispiel bei Lungenerkrankungen müssen häufig schon kleine Kinder computertomographisch untersucht werden. Das war bisher mit besonderen Schwierigkeiten verbunden: „Kinder halten oft nicht lange genug still. Teilweise mussten sie für die CT-Aufnahmen mit speziellen Narkosemitteln in einen Dämmerschlaf versetzt werden“, berichtet Meike Weis, Leiterin des Zentrums für Kinderradiologie und pädiatrische Notfalldiagnostik an der UMM.
Sie ergänzt: „Außerdem sind Kinder ganz besonders empfindlich für Röntgenstrahlung, daher ist eine möglichst geringe Strahlendosis wichtig.“
Das Somatom Force ist ein Dual-Source-Computertomograph, der mit je zwei Strahlungsröhren und Detektoren ausgestattet ist. So kann er Aufnahmen in besonders hoher Geschwindigkeit erzeugen und zum Beispiel den gesamten Oberkörper eines Patienten mit tausenden Schnittbildern schon in etwa einer Sekunde erfassen. Bewegungsunschärfe spielt dadurch fast keine Rolle mehr, gleichzeitig sind die gelieferten Bilder präziser als bei bisherigen Systemen.
Somatom benötigt nur die Hälfte der Strahlung
Mindestens ebenso wichtig für die jungen Patienten sind die besonders niedrigen Dosiswerte bei Untersuchungen mit dem Gerät – sowohl bei Röntgenstrahlung als auch bei Kontrastmitteln. Spezielle Röntgenröhren mit besonders niedrigen Spannungen sowie zusätzliche Filter senken die Strahlenbelastung bei der CT-Untersuchung auf ein Minimum: Im Schnitt benötigt das Somatom Force bis zur Hälfte weniger Strahlendosis und Kontrastmittel als vorherige Systeme.
Das Gerät wurde 2013 an der UMM als weltweit erstem Standort installiert und dort zunächst mit sogenannten Phantomen und später unter Studienbedingungen an Patienten klinisch-wissenschaftlich evaluiert. So konnten die neuen technischen Möglichkeiten des Geräts nach und nach in die klinische Routine einfließen. Nach Abschluss des Forschungsprogramms wurde das Gerät nun im Notfallzentrum für Kinder und Jugendliche installiert und ermöglicht eine High End Diagnostik direkt vor Ort.
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