Mannheim. Es gibt Neuigkeiten von Mannheims bekanntestem Tempolimit-Chaos: Auf der Carlo-Schmid-Brücke, auf der die B38a zwischen dem Mühlfeld und Feudenheim über den Neckar führt, müssen Autofahrerinnen und Autofahrer seit mittlerweile fast drei Jahren ganz genau hinschauen, wie schnell sie fahren dürfen. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ändert sich mehrmals innerhalb weniger hundert Meter. Jetzt hat die Stadt neue Schilder aufstellen lassen – und eine Tempo-Grenze ist dabei sogar ganz neu.
Manche schmunzeln, viele regen sich auf: 100 Kilometer pro Stunde auf der B38a, dann 70 im Bereich der Kreuzung mit dem Mühlfeld am City Airport, hinter der Ampel 70, auf der Brücke 50, dann erst wieder 70, kurz danach 90 – bis man am Aubuckel am Mannheimer Ortsschild steht. Nachdem im Dezember 2022 die Leitplanke an der Abfahrt von der B38a auf die Banater Straße bei einem Unfall beschädigt wurde, herrscht rund um die Carlo-Schmid-Brücke das Tempolimit-Chaos.
Wieso hinter der Leitplanke wenige hundert Meter Tempo 100 gilt
Die defekte Leitplanke kann nicht, wie bereits mehrfach berichtet, gemäß aktuellem Stand der Technik und Vorschriften mit einem sogenannten Anpralldämpfer repariert werden. So blieb der Stadtverwaltung nur, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit rund um die defekte Leitplanke auf 50 Kilometer pro Stunde zu begrenzen. Und dieses Tempolimit ist jetzt dauerhaft, sozusagen in Stein gemeißelt – denn mittlerweile wurde die provisorische Beschilderung durch eine dauerhafte ersetzt.
Eines der Schilder dürfte einige Autofahrerinnen und Autofahrer verwundern – denn neben 50, 70 und 90 gibt es jetzt noch eine weitere Geschwindigkeitsbegrenzung: Direkt hinter der defekten Leitplanke prangt nämlich eine schwarze 100 auf zwei runden Verkehrsschildern. Das stelle, so die Stadtverwaltung auf „MM“-Nachfrage, eine „angeordnete und für diese Straße vorgesehene zulässige Geschwindigkeit dar“. Die gilt allerdings nur wenige hundert Meter, bis die Geschwindigkeit wieder auf 90 begrenzt wird.
Die Warnhinweise an der defekten Leitplanke sind abgebaut
Insgesamt sieben neue Schilder, bestätigt die Stadt, wurden aufgestellt. Gleichzeitig wurden sämtliche Warnbaken an dem Stück Leitplanke, das notdürftig mit einem neuen Kopfstück zumindest wiederhergestellt wurde, entfernt. Die Stadt begründet das damit, dass mit der Festbeschilderung „das Risiko einer Nichterkennbarkeit der Geschwindigkeitsbeschränkung entsprechend gesenkt werden konnte“. Die Kosten für Rückbau und neuer Beschilderung – dafür waren laut Stadt Spezialanfertigungen nötig – sowie allen Material- und Personalaufwendungen liegen bei rund 10.000 Euro.
An dem Tempolimit auf der B38a – oder besser: den Tempolimits – wird sich so schnell voraussichtlich nichts mehr ändern. Weil der Beton auf der Brücke zu dünn ist, kann der geforderte Anpralldämpfer, wie man ihn beispielsweise auch von Autobahnausfahrten kennt, nicht installiert werden. Gespräche über eine Ausnahme von der Regel mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe und Sonderlösungen mit der Herstellerfirma hatten sich zuletzt zerschlagen. Damit müssen Autofahrerinnen und Autofahrer auf der B38a den Fuß vom Gas nehmen, bis die Brücke neu gebaut wurde. Doch mit dem Baubeginn ist vor 2029 laut Stadt nicht zu rechnen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-tempolimits-zementiert-neue-schilder-auf-mannheims-b38a-_arid,2338555.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-entscheidung-um-tempo-50-auf-mannheimer-b38a-gefallen-_arid,2311642.html