Reaktionen aus Mannheim

Stimmen aus Mannheim: Was Specht und Kämper zum Gaza-Abkommen sagen

Der bei den Verhandlungen in Katar erzielte Durchbruch erleichtert in Mannheim den Oberbürgermeister und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde.

Von 
Steffen Mack
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Der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU und Heidrun Deborah Kämper, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mannheim zu den Friedensverhandlungen im Gaza. © Ben van Skyhawk/Thomas Tröster/Valerie Gerards

Mannheim. Rund 3.000 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Mannheim und dem Gazastreifen. Doch der andauernde israelische Feldzug nach dem Hamas-Terrorüberfall vor zwei Jahren sorgt auch hier für Konflikte spürbar, etwa immer wieder bei aufgeheizten Demonstrationen. Der nun in Katar erzielte Verhandlungsdurchbruch stößt daher auch in Mannheim auf Erleichterung. Auf Anfrage begrüßen Oberbürgermeister Christian Specht und Heidrun Deborah Kämper, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, das ausgehandelte Friedensabkommen.

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„Die jetzt erreichte Vereinbarung eröffnet nach über zwei Jahren Krieg eine Chance auf ein Ende der Gewalt und des unfassbaren menschlichen Leids in Nahost“, so Specht. Er sei sehr erleichtert, dass die noch von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln endlich freigelassen werden sollen. Über diese Nachricht, „auf die wir so lange gewartet haben“, freue er sich mit ihnen, ihren Angehörigen und Freunden. Jetzt müsse schnell humanitäre Hilfe in den Gazastreifen gelangen, um das Leid dort zu lindern. Zudem müssten dieser ersten Vereinbarung schnell weitere Schritte folgen.

Der Mannheimer Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) hofft nun auf dauerhaften Frieden. © Stadt Mannheim, Ben van Skyhawk

Hoffnung, dass dauerhafter Friede auch die Stimmung hier beruhigt

Darauf hofft auch Kämper. Der Weg zu dauerhaftem Frieden und einem palästinensischen Staat, den sie „unbedingt“ befürworte, sei noch lang. Aber fürs Erste zeigt sie sich „hocherfreut“ über die Einigung. In ihre Freude mische sich indes Beklemmung, wie es den Geiseln gehe. Die hätten zwei Jahre „unter der Erde vor sich hinvegetieren müssen“. Zu befürchten sei auch, dass die Hamas aus der Freilassung wieder eine Propagandashow mache.

Heidrun Deborah Kämper, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mannheim, bangt um den Zustand der Geiseln. © Pressefotoagentur Thomas Tröster

Sowohl Specht als auch Kämper äußern zudem die Hoffnung, dass ein dauerhafter Friede auch die aufgeheizte Stimmung hier beruhige. Doch macht sich die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde keine Illusionen: Antisemitismus habe sich über Jahrhunderte entwickelt, der verschwinde so schnell nicht.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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