Schwimmbad

Steht das Mannheimer Herschelbad vor dem Aus?

Eine Sanierung des Mannheimer Schwimmbads wäre mit hohen Kosten verbunden. Damit die geplante Schließung nicht dauerhaft ist, muss ein Sanierungsplan her. Das fordert der Förderverein des Herschelbads

Von 
Susanne Merz
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Das im Jugendstil erbaute Herschelbad von innen. © Michael Ruffler

„Die Lage des Herschelbads ist prekär“, sagt Isabel Cademartori, die Vorsitzende des Vereins Freunde und Förderer des Herschelbads. Deshalb fordert sie von der Stadt, dass die Finanzierung in diesem Jahr in die Haushaltsplanung aufgenommen wird: „Die Finanzierung über das kommende Jahr ist nicht gesichert. Wenn die zukünftige Nutzung nicht geplant wird, wird das Gebäude ohne Nutzung mitten in der Innenstadt stehen und verfallen.“

Infostand des Herschelbadvereins informiert über die aktuelle Situation

Nach den Angaben von Cademartori ist die Schließung des Herschelbads schon beschlossen. Sobald das neue Herzogenried-Kombibad fertig sei, werde das Personal dann dort benötigt und das Schulschwimmen dorthin verlegt. Um eine dauerhafte Schließung zu umgehen, möchte der Förderverein die Umsetzung der Sanierungspläne vorantreiben. Am Samstag, 25. Mai, informiert der Verein mit einem Infostand bei R1/Breite Straße über den aktuellen Stand der Sanierungspläne.

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Sanierungskosten vermutlich höher als 50 Millionen Euro

„Ein Sanierungsplan wurde 2020 in die mittelfristige Haushaltsplanung aufgenommen. Die letzten Schätzungen gingen von etwa 50 Millionen Euro aus“, berichtet Cademartori. Da der Plan sieben Jahre alt sei, seien die Kosten vermutlich auch gestiegen. Sie fordert, „dass die Planungskosten in den nächsten Haushaltsplan aufgenommen werden“. Dabei geht es nicht um die Kosten für die Sanierung, sondern um die Kosten für einen aktualisierten Sanierungsplan.

Eine Sprecherin der Stadt bestätigt die Aussagen Cademartoris. „Pläne für die künftige Mannheimer Hallenbäderlandschaft sehen eine Umgestaltung des Herschelbads vor. Eine grobe Kostenschätzung hierzu aus dem Jahr 2020 liegt vor. Ein genauer Zeitplan und eine neuere Kostenberechnung liegen aktuell nicht vor.“

Angst vor endgültigem Aus für das Mannheimer Schwimmbad

Cademartori zeigt sich besorgt, dass „aufgrund der Finanznöte der Stadt das Herschelbad in der Haushaltsplanung nicht berücksichtigt werden wird“. Vor diesem Hintergrund lädt der Vorstand des Vereins auch alle Kandidaten der anstehenden Kommunalwahlen dazu ein, den Infostand zu besuchen, sich zu informieren und zu positionieren. „Ich fordere alle kommunalen Entscheidungsträger dazu auf, sich zum Herschelbad zu bekennen und die erforderlichen Mittel im Haushalt einzuplannen“, sagt Hamun Zourmand, der Geschäftsführer des Vereins.

Seit vielen Jahren setzt sich der etwa 140 Mitglieder zählende Förderverein für die Sanierung des in die Jahre gekommenen Jugendstilbades ein. Als Cademartori das Amt übernommen habe, habe es heftige Auseinandersetzungen darüber gegeben, ob das Herschelbad reines Wellnessbad werde oder das Schwimmangebot erhalten werden soll. Der Gemeinderat habe zwischenzeitlich ein Konzept beschlossen, wonach das Herschelbad zwar Erholungsbad werden solle, aber auch weiterhin als Schwimmhalle zur Verfügung stehen soll.

Das Herschelbad ist ein eindrucksvolles Gebäude im Jugendstil, dass im Jahr 1905 von Bernhard Herschel gestiftet wurde und 1920 seinen Betrieb aufnahm. 

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