Nachhaltigkeit

Stadtbibliothek Mannheim gibt Tipps für nachhaltige Geschenkverpackungen

Geschenkverpackungen sind schön, aber übrig bleibt nach Weihnachten oft ein Berg unnötiger Müll. Wie es nachhaltiger, günstiger und individueller geht, konnten Besucherinnen und Besucher der Stadtbibliothek Mannheim erfahren

Von 
Katja Geiler
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Kevin Dühr und Manon Hopf vom Kollektiv Literatur zeigen, wie man Weihnachtskarten mit Versen gestaltet. © Katja Geiler

Mannheim. Für Weihnachtsgeschenke braucht man oft jede Menge Papier, Bänder, Tüten und Schachteln. Der Materialverbrauch ist groß, vieles landet danach im Müll. Doch gerade die Verpackungen für Geschenke, die wenig Platz brauchen - wie Schmuck, Schlüsselanhänger, Geld oder Kosmetikartikel - lassen sich ganz einfach selbst basteln. Aus alten Notenblättern wird ganz schnell eine Tüte, Kalenderseiten werden zu dekorativen Schachteln, und wer eine Nähmaschine hat, kann aus Stoffresten Beutel nähen. Diese Verpackungen haben etwas Besonderes, so dass man sie nach dem Auspacken nicht entsorgt, sondern wiederverwendet.

In der Stadtbibliothek Mannheim fand im Rahmen der Reihe „grüner Dienstag“ eine Bastelrunde statt mit dem Motto „Nachhaltiges Verpacken zum Mitmachen“. Bibliothekarinnen griffen zu Papier, Schere und Kleber und leiteten die interessierten Besucherinnen an. Zu den drei Verpackungsmöglichkeiten kamen noch Engel und Sterne aus alten Buchseiten. Vorgedruckten Weihnachtskarten konnte man das gewisse Etwas geben mit einem selbst gedichteten Vers, mit oder ohne Reim, mit Unterstützung zweier Mitglieder des Kollektiv Literatur.

„Dies ist unsere erste Bastelaktion am grünen Dienstag. Nachhaltigkeit und Müllvermeidung sind ein großes Thema an Weihnachten“, sagte Bibliothekarin Sina Weschke. Weitere Themen der Reihe waren zum Beispiel Fast Fashion oder vegane Ernährung. Die Bastelrunde wurde organisiert von Bibliothekarin Stephanie Schmitt-Daun, die selbst an der Maschine saß und Geschenkbeutel nähte. „Mich hat die Nachhaltigkeit und das Kreative heute hergeführt. Ich interessiere mich sehr für Upcycling, vor allem aus Kleidung“, so eine Besucherin, bei der nichts in der Altkleidersammlung landet. „Ich mache daraus Kissen oder Mäppchen. Eine Jeans zum Beispiel ist aus festem, unelastischem Stoff, dieser ist multipel einsetzbar.“

Selbstgestaltetes schafft eine Form von Nähe

Eine weitere Besucherin fügte hinzu: „Ich bin immer dabei, wenn es um Kunst und Kreativität geht, und probiere Sachen aus, die ich noch nie gemacht habe. Ich bin gerne hier in der Bib, wo man von Büchern umgeben ist. Außerdem ist sie ein Ort, an dem man den Leuten vertrauen kann.“

Kevin Dühr und Manon Hopf vom Kollektiv Literatur bleiben auch privat gerne noch analog. „Ich schreibe zu jedem Anlass Karten und habe auch Brieffreunde“, sagte Manon. „Es ist schön, im Briefkasten zwischen Rechnungen einen Brief zu finden. Ich trage ihn manchmal mit mir herum und warte mit dem Lesen, bis ich in der Stimmung bin. Ein Brief hat so viel Echtheit, Persönliches, das Papier und der Stift wurden bewusst ausgewählt.“

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Kevin, dessen Opa bereits Anfangsbuchstaben auf Karten aufwendig gestaltete, meinte: „Auch eine Mail kann wohl formuliert sein, doch ein Brief ist etwas Besonderes, man nimmt sich bewusst Zeit.“ Auf Papier kann sich die Kreativität frei entfalten, man kann gepresste Blüten, Collagen, kleine Geschenke mitschicken - und man sieht dem Brief oft an, dass er einen Weg gegangen ist. „Es hat nicht unbedingt etwas mit guter alter Zeit zu tun, sondern damit, dass die Schrift echt ist, intim, sie schafft eine Form von Nähe“, fügte Manon hinzu.

Freie Autorin Ich schreibe für alle Mannheimer Stadtteile und für Viernheim

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