Geburtshilfe

So früh sollten Schwangere schon eine Hebamme suchen

Der Mangel an Hebammen ist in ganz Deutschland Thema. Auch in Mannheim gibt es zu wenig Hebammen. In welchen Stadtteilen der Bedarf besonders hoch ist und welche Lösungen es braucht

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Vanessa Schmidt
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Jeden Tag entwickelt sich das Immunsystem eines Babys weiter. © Christin Klose

Mannheim. Laut Hebammenverband Baden-Württemberg sind in Mannheim derzeit 71 Hebammen beim Verband gemeldet, acht davon in Ausbildung, sechs weitere in Elternzeit bzw. im Ruhestand. In allen Stadtteilen eine flächendeckende Versorgung zu ermöglichen sei eine Herausforderung.

„Besonders auf der Schönau oder in Hochstätt fehlt die Versorgung. Auch weil es zu wenig Hebammen gibt“, betont Anke Hofmann. Sie ist Hebamme und war im Kreisvorsitz des Hebammenverbands für den Rhein-Neckar-Kreis aktiv. Außerdem brauche es Lösungen für ärmere Familien und Familien mit Migrationshintergrund – zum Beispiel mithilfe lokaler Standorte. Umso wichtiger sei es daher, eine Hebamme möglichst früh anzufragen, am besten mit Bekanntwerden der Schwangerschaft. Das empfiehlt auch der Hebammenverband.

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Den Anspruch auf eine Hebamme hat jede Frau – auch in der Zeit nach einer Fehlgeburt als Nachsorge. „Aber auch wenn sich alle Frauen so früh melden würden, gäbe es noch zu wenig Hebammen“, so Hofmann. Sie ist bis August ausgebucht. Auch Karolin Huschak müsse Frauen immer wieder ablehnen, wenn Kapazitäten erschöpft sind. Abwägen müssen freiberufliche Hebammen bei der Annahme von Familien zudem Fahrtwege, da Termine pauschal abgerechnet werden. In der Selbstständigkeit kommen für Hebammen außerdem Kosten für Versicherungen hinzu. Der Beitrag für freiberufliche Hebammen, die Geburtshilfe anbieten, liegt derzeit bei rund 9000 Euro im Jahr.

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Seit diesem Jahr ist der Hebammen-Beruf akademisiert worden und keine Ausbildung mehr. Der Einstieg in den Beruf führt über ein Bachelor-Studium. Sogar ein Masterabschluss und eine Promotion sind möglich. Studiengänge werden in Baden-Württemberg an den Universitäten in Freiburg und Tübingen angeboten sowie an der Hochschule Furtwangen oder als Duales Studium in Heidenheim/Ulm, Karlsruhe und Stuttgart. 

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