Der deutliche Anstieg der Corona-Zahlen setzt sich fort. Mit 149 neuen Fällen am Freitag hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz zwar nur leicht auf 313,8 erhöht. Aber Ende Dezember lag sie in Mannheim noch knapp über 200. Zudem wird ein weiterer Todesfall gemeldet, ein über 80-Jähriger starb in einem Krankenhaus.
Trotz des sich überall zuspitzenden Infektionsgeschehens ging der Anteil der Covid-Patienten auf den Intensivstationen zuletzt kontinuierlich zurück. Rückschlüsse, ob das an harmloseren Verläufen mit der sich stark ausbreitenden Virusvariante Omikron liegt, wären verfrüht - die Entwicklung in den Krankenhäusern hinkt der allgemeinen in der Regel zwei bis drei Wochen hinterher. Fakt ist aber, dass der Grenzwert für die Alarmstufe II in Baden-Württemberg von landesweit 450 Intensivpatienten nun erstmals seit November wieder unterschritten wurde: Am Freitagabend meldete das Land nur noch 441, 23 weniger als am Vortag.
Impfangebote am Wochenende und am Montag ohne Termin
An diesem Samstag steht im Einkaufszentrum Q 6/Q 7 wieder ein großer Jedermann-Impftag an. Beginn ist um 10 Uhr, das Ende – sofern die 1000 vorhandenen Dosen so lange reichen – um 18 Uhr. Diesmal können hier auch Kinder ab fünf Jahren geimpft werden. Näheres online unter www.q6q7.de/covid-impfung.
Impfen lassen kann man sich an diesem Samstag auch vor IKEA in Sandhofen und dem Kurpfalz-Center auf der Vogelstang, am Sonntag dann vor der SAP Arena und in der Alten Zulassungsstelle (Friedrich-König-Straße 7) im Wohlgelegen sowie am Montag vor dem dortigen Marktkauf und erneut vor IKEA. All diese Aktionen gehen jeweils von 12 bis 18 Uhr.
Zur gleichen Uhrzeit sind Impfungen ohne Termin auch weiterhin täglich im Volkshaus Neckarau und im Kulturhaus Waldhof möglich, ebenso ab 15 Uhr im kommunalen Impfzentrum im Rosengarten. Dieses steht aber nur Menschen mit Hauptwohnsitz in Mannheim offen.
Die städtischen Angebote richten sich an über Zwölfjährige, jedoch müssen unter 16-Jährige von einem Erziehungsberechtigten begleitet werden. Nähere Infos unter www. mannheim.de/impfaktionen. sma
Neue Regeln nächste Woche
Bliebe das fünf Tage in Folge so, träten laut der geltenden Landesverordnung am Mittwoch einige Lockerungen in Kraft, etwa ein Wegfall der 22.30-Uhr-Sperrstunde sowie die 500-Personen-Obergrenzen bei Sport- und Kulturveranstaltungen. Aber würde man das in Stuttgart wirklich zulassen, wo doch bundesweit der Trend ganz klar in Richtung Verschärfungen geht?
Dazu kann Sozialministeriumssprecher Pascal Murmann am Freitag auf Anfrage noch nichts sagen. Man werde nach den Bund-Länder-Beschlüssen aus Berlin ohnehin die bestehende Corona-Verordnung überprüfen und erforderliche Anpassungen vornehmen. Die neuen Regeln würden voraussichtlich am Dienstag verkündet, am Mittwoch sollten sie dann in Kraft treten.
Bisher nur Empfehlungen
Dann könnte es im Südwesten auch eine Neuerung geben, die in den Berliner Beschlüssen nur als „dringende Empfehlung“ für Geschäfte, Bahnen und Busse steht: dass ein einfacher medizinischer Mund-Nasen-Schutz nicht mehr ausreicht und nur noch FFP2-Masken oder Atemschutzmodelle mit gleich hohem Standard getragen werden. In Baden-Württemberg steht das, sogar für alle Innenräume, schon in der Verordnung vom 27. Dezember. Allerdings handelt es sich hierbei bisher nur um eine Soll-Vorschrift. Damit wollte die grün-schwarze Landesregierung wegen der kurzfristigen Einführung juristische Probleme vermeiden, die sich etwa aus der zwischen den Feiertagen nicht für alle Menschen einfachen Beschaffung von FFP2- oder anderen Atemschutzmasken ergeben hätten. Gleichwohl ist man in Stuttgart dem Vernehmen nach bestrebt, aus der Soll- möglichst bald eine Muss-Regel zu machen, die nur medizinisch und arbeitschutzrechtlich begründete Ausnahmen vorsieht.
Die Stadt Mannheim empfiehlt ihren Beschäftigten bereits seit Mitte Dezember, beim Aufenthalt mit anderen im selben Raum oder Fahrzeug nur FFP2- und keine anderen Masken mehr zu tragen, wie Rathaussprecherin Monika Enzenbach auf Anfrage mitteilt. Zur Begründung verweist sie auf eine Studie des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation, wonach ein derartiger Mundschutz sehr viel besser wirkt als schlichte OP-Masken. Auch Gesundheitsamtschef Peter Schäfer warb schon im „MM“-Interview vor einem Monat eindringlich für den FFP2-Standard.
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