Corona - Ausnahmeregelungen bei 2Gplus machen sich bemerkbar / Angebot gilt als ausreichend

Schnelltest-Nachfrage stark zurückgegangen - momentan 102 Stationen in Mannheim

Von 
Steffen Mack
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Warteschlange vor dem Corona-Testzentrum auf den Kapuzinerplanken in Mannheim. © Christian Schall

Mannheim. Vor dem Testzelt in der Feudenheimer Hauptstraße stehen drei Frauen und ein Mann im Nieselregen. Das wirkt, am Dienstag gegen 16.30 Uhr, recht viel. Aber ein, zwei Wartende sieht man hier fast immer. Das bestätigt eine freundliche Mitarbeiterin, die nach kurzer Zeit hineinbittet: „Hier kommen viele her, vor allem freitags.“ Anders sieht es, 15 Fahrradminuten weiter, vor dem Rosengarten aus. Der Zulauf sei ganz unterschiedlich, heißt es. Aber so lange Warteschlangen wie vor Weihnachten, die gebe es nicht mehr.

Ende November/Anfang Dezember wurden nach Zahlen der Stadt pro Woche fast 130 000 Bürgertests genommen. Als damals Schlag auf Schlag 3G- (Nahverkehr, Arbeitsplatz) und 2Gplus-Regeln (Restaurants, Sport- und Kulturstätten) eingeführt worden seien, habe sich die Nachfrage „verzehnfacht“, berichtet Moritz Biedenbach vom Schnelltest-Zentrum, dem aktuell größten Anbieter mit sieben Standorten.

Momentan 102 Teststationen

  • In Mannheim gibt es laut Stadtsprecherin Beate Klehr-Merkl aktuell 102 private Teststationen. Hinzu kämen Apotheken, Ärzte und Kliniken.
  • Wegen der starken Fluktuation handele es sich hier aber stets nur um eine Momentaufnahme.
  • Eine Übersichtskarte ist unter www.bit.ly/3qPwOy1 zu finden.
  • Beim Klicken auf die einzelnen Standorte werden nähere Infos und Kontaktdaten angezeigt. 

Doch nachdem Baden-Württemberg plötzlich „Geboosterte“ und in den vergangenen sechs (mittlerweile drei) Monaten zum zweiten Mal Geimpfte oder Genesene von Testpflichten ausgenommen habe, sei die Nachfrage wieder drastisch zurückgegangen, sagt Biedenbach. Nun habe sie über die Feiertage nur wieder zugenommen, „weil viele vor Verwandtenbesuchen auf Nummer sicher gehen wollten“. Die jüngste von der Stadt erhältliche Zahl zu Bürgertests stammt aus der Woche zwischen 20. und 26. Dezember. Da waren es rund 68 000, also etwa halb so viele wie zu Hochzeiten.

Nun seien die Testkapazitäten nur zu 20 Prozent ausgelastet, schätzt Biedenbach. Die derzeit 102 privaten Teststationen genügten „absolut“. Auch Stadtsprecherin Beate Klehr-Merkl nennt das Angebot „mit Blick auf die aktuelle Nachfrage“ momentan ausreichend.

Das bedeutet allerdings nicht, dass auch das Angebot in der Fläche allen ausreicht. So beklagte Leserbriefschreiberin Gudrun Höfer kürzlich, der Lindenhof sei nach der Schließung des Testzentrums neben dem Meerwiesencafé unversorgt.

Nach Verstößen wieder aktiv

Mitte Dezember hatte die Stadt dem seinerzeit größten Anbieter den Weiterbetrieb seiner zwölf Teststationen untersagt (wir berichteten). Zuvor hatten Kontrolleure des Ordnungsamtes Verstöße gegen Nachweis- und Hygienepflichten festgestellt. Der Mann räumte die Mängel ein, erklärte sich vom Ansturm überfordert und bot an, sich auf wenigerTeststellen zu konzentrieren. Inzwischen betreibt er laut Klehr-Merkl wieder drei im Stadtgebiet.

Ein Leser warf jenem Mann indes in einer Mail an den „MM“ noch weitere Versäumnisse vor. So sei es in Testpavillons zu kalt gewesen, was zu verfälschten Ergebnissen geführt habe. Dazu sagt die Stadtsprecherin, grundsätzlich seien alle Betreiber durchgängig „zur fach- und sachgerechten Durchführung“ verpflichtet. Und in der Tat könne es bei Temperaturen unter vier Grad zu fälschlicherweise positiven Ergebnissen kommen. Zu Unrecht negative seien dagegen nur bei mehr als 30 Grad zu erwarten. Und davor wenigstens muss in Mannheim ja auf absehbare Zeit niemand Angst haben.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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