Bühne

Sarah Koch kehrt mit gruseliger Musikshow nach Mannheim zurück

Es wird gruselig: Schauspielerin Sarah Koch ist am 27. Oktober mit ihrem Grusical „Bittersüßes Finsterlicht“ im Mannheimer Schatzkistl zu sehen. Wie sie zur Schauspielerei kam und was die Zuschauer beim Grusical erwartet

Von 
Tanja Capuana
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Sarah Koch ist bald im Mannheimer „Schatzkistl“ zu sehen. © Ashley Gallerani

Mannheim. Würde man im Wörterbuch den Ausdruck „sonniges Gemüt“ nachschlagen, müsste dort ein Foto von Sarah Koch abgebildet sein. Wer sich mit der 38-Jährigen zum ersten Mal unterhält, bekommt den Eindruck, man kenne sich bereits seit Langem. Koch, die als Sarah Elena Timpe in Braunschweig geboren wurde und aufgewachsen ist, ist schon oft umgezogen. In Klagenfurt schloss die Schauspielerin 2010 ihr Diplom im Kärntner Landeskonservatorium ab. Seitdem ist sie unter anderem als Theaterschauspielerin beim Oststadttheater zu sehen. Andererseits spielt sie bei Serien mit.

Wegen „Titanic“ ist Sarah Koch zum Schauspiel gekommen

Schauspielerin wollte sie schon als Kind werden. „Dann kam Titanic, und ich war total verliebt in Leonardo DiCaprio. Ich dachte mir: Um ihn kennenzulernen, muss ich Schauspielerin werden.“ Sie lacht. „Jetzt bin ich aber verheiratet, da hat er Pech gehabt.“ Ihr Mann ist der Schauspieler Samuel Koch, den sie bei Dreharbeiten für die Telenovela „Sturm der Liebe“ kennengelernt hat. 2016 heiratete sie Koch, der seit seinem Unfall bei „Wetten dass. . .“ querschnittsgelähmt und inzwischen Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim ist.

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Das Lernen von Texten ist ihr schon immer leicht gefallen. „Da bin ich ein richtiger kleiner Nerd“, sagt sie und lacht. Derzeit ist sie bei der Seifenoper „Unter Uns“ in der Rolle der Verena Keyser noch bis Mitte November zu sehen. „Es war für mich sehr spannend, denn ich hatte einen Twist zu spielen“, erzählt sie und lacht. „Ich habe noch nie einen so bösen Charakter wie sie gespielt.“ Es gebe noch sehr viele spannende Momente zu sehen. „Serien sind eine tolle Challenge, denn man hat manchmal nur eine oder zwei Chancen, sie zu drehen.“ Beim Film „Sachertorte“ drehte sie zusammen mit ihrem Mann. „Aber der große Kinofilm steht noch aus“, witzelt sie.

Premiere der Musikshow im vergangenen Jahr

Das Energiebündel ist auch als Sängerin und Tänzerin sowie Produzentin aktiv. So erschien vor zwei Jahren ihre erste CD „Bittersüßes Finsterlicht“ mit Liedern, die von Märchen inspiriert sind, oder vertonten Texten aus Werken wie Goethes „Faust“ oder Shakespeares „Romeo und Julia“. Vergangenes Jahr feierte sie die Premiere des Grusicals im „Schatzkistl“.

„Es ist durch die Musik wie ein Konzept, eine Reise, die man durchlebt“, sagt sie. „Für mich war von Anfang an klar: Ich möchte es so gerne auf die Bühne bringen, aber nicht nur als Konzert, sondern wie ein Theaterabend, der eine Geschichte durchlebt. Wo man 100 Prozent Sarah sehen kann.“

Das Ergebnis ist schön schaurig, ein bisschen gruselig, aber dadurch mystisch. „Ich mag Filme von Tim Burton“, sagt sie. „Er schafft es, kaputten, gebrochenen Figuren, die in der Dunkelheit leben, ein Licht zu geben. Meine Musik ist aus einer dunklen Seite entstanden, wo ich nicht wusste, wohin.“

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Denn als es wenig Jobangebote gab, arbeitete Koch als Flugbegleiterin. „Ich wollte nicht vom Staat leben“, begründet sie. Reisen und die Welt entdecken machte ihr Spaß. Doch dann kamen wieder mehr Bühnen-Engagements auf sie zu. „Es wurde dann mit beiden Jobs zu viel, und ich musste mich entscheiden. Da ist dann mein Herz bei der Kunst geblieben. Aber es war eine tolle Zeit.“

In ihrer Wahlheimat Mannheim ist Sarah Koch inzwischen sesshaft geworden. Hier fühlt sie sich sehr wohl. „Die Menschen sind so nett und so hilfsbereit“, schwärmt sie. „Mannheim ist meine Lieblingsstadt.“ Am 27. Oktober ist Sarah Koch erneut im „Schatzkistl“ mit ihrem Grusical „Bittersüßes Finsterlicht“ zu sehen.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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