Mannheim. Der Rheinhochwasserdamm in Mannheim wird zur Hochwassersicherung saniert – dabei prüft das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) derzeit eine neue Bauweise, die den Eingriff in die Natur minimieren soll. Eine statisch selbsttragende Spundwand könnte den Damm überströmungssicher machen und mehr Bäume erhalten als eine herkömmliche Sanierung.
Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe mitteilt, wurden Ende Februar 2025 Gespräche mit der Wasserwehr und dem Katastrophenschutz der Stadt Mannheim geführt, um deren Bedarfe für den Hochwasserfall zu berücksichtigen. Hier sollte der Damm ursprünglich begradigt werden, um ihn für Einsatzfahrzeuge besser passierbar zu machen.
Doch nun wurde deutlich: Eine ursprünglich vorgesehene Dammbegradigung zwischen der Silberpappel und den Kleingärten (Abschnitt 3) ist nicht erforderlich und entfällt. Es habe sich nach Rücksprache mit der Wasserwehr und dem Katastrophenschutz gezeigt, dass der aktuelle kurvige Verlauf kein Hindernis darstelle. Dadurch kann die Begradigung entfallen – ein Vorteil für den Naturschutz, da in diesem Bereich doch mehr Bäume erhalten bleiben.
Durch die neuen Erkenntnisse aus dem Austausch mit der Wasserwehr und dem Katastrophenschutz können nun Maßnahmen optimiert werden, um den Eingriff in die Natur zu minimieren. Das Planungsteam des Landesbetriebs Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe arbeitet mit einem Baumgutachter daran, den Bau des Weges so umweltverträglich wie möglich zu gestalten.
Bodenerkundungen und Pumpversuche am Mannheimer Rheindamm gestartet
Unabhängig von der neuen Planungsvariante laufen bereits umfassende Untersuchungen auf dem Rheindamm. Seit Jahresbeginn werden dort Bodenerkundungen durchgeführt. Wegen einer vorherigen Kampfmittelprüfung hatten sie sich verzögert, nun laufen sie mit erhöhter Intensität in zwei Teams parallel.
Im März kommen zudem Brunnenbohrungen und Pumpversuche hinzu, die bis Herbst dauern sollen. Diese dienen dazu, die Durchlässigkeit des Bodens für Grundwasser zu bestimmen. Die Ergebnisse fließen anschließend in Modellberechnungen ein, um die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen auf das Grundwasser zu bewerten.
Schutz des Baumbestands ist wesentlicher Punkt in der Planung
Ein zentraler Punkt der Planung bleibt der Schutz der Bäume entlang der Dammtrasse. Ein Baumgutachter untersucht derzeit, welche Bäume erhalten werden können und welche durch die Baumaßnahmen gefährdet wären. Besonders bei den Brunnenbohrungen wird darauf geachtet, die umstehenden Bäume nicht zu schädigen. Dazu werden spezielle Baggermatratzen eingesetzt, die den Druck auf die Wurzeln minimieren sollen.
Die endgültige Entscheidung über die Bauweise des Damms steht noch aus. Das Regierungspräsidium prüft weiterhin, ob die neue Variante mit der Spundwand realisierbar ist. Ziel bleibt es den Angaben zufolge, den Hochwasserschutz für Mannheim sicherzustellen und gleichzeitig die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich zu halten.
Die Stadt Mannheim ist für den Hochwasserschutz innerhalb des Stadtgebiets zuständig. Die Wasserwehr, angesiedelt im Tiefbauamt, übernimmt im Hochwasserfall die Kontrolle des Rheinhochwasserdamms und sichert den Schutz der Stadt. Die Katastrophenschutzbehörde wiederum ist für akute Maßnahmen bei Extremhochwasser zuständig.
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