Mannheim. Wie schon zum Jahreswechsel 2023/2024 ist die Polizei in Mannheim auch in der zurückliegenden Silvesternacht wieder stark gefordert gewesen. „Auch in diesem Jahr bewegte sich die Anzahl der Einsätze auf einem vergleichbaren, sehr hohen Niveau“, sagte Polizeisprecher Michael Klump auf Anfrage am Donnerstag.
Mit einer höheren Einsatzbelastung sei im Vorfeld gerechnet worden, so dass in Mannheim Polizeikräfte im dreistelligen Bereich im Einsatz gewesen seien. „Der Schwerpunkt war - auch im Hinblick auf die Erfahrungen der letzten Jahre - im Bereich des Mannheimer Wasserturms“, sagte Klump.
Polizeieinsatz an Silvester: Massenschlägerei am Mannheimer Wasserturm
Am Wahrzeichen der Stadt waren in der Spitze mehr als 4000 Menschen zusammengekommen. Hier sei es hauptsächlich zu Auseinandersetzungen in der Silvesternacht in Mannheim gekommen, sagte der Behördensprecher.
Besonders gefordert war die Polizei gegen 2.36 Uhr bei einer Schlägerei, bei der nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur rund 20 Personen involviert gewesen sein sollen. Bei dem Einsatz, der sich laut Klump auf der südlichen Seite des Wasserturms zugetragen hatte, wurden die Beamten schließlich selbst attackiert. „Im Verlauf der polizeilichen Intervention kam es auch zu Angriffen zum Nachteil der dort eingesetzten Beamtinnen und Beamten“, berichtete Klump. Zum Einsatz gegen die Aggressoren kamen von Seiten der Beamten deswegen auch Schlagstöcke und Pfefferspray.
Polizei Mannheim: „Männliches Publikum mit junger Altersstruktur“
„Die Gruppierung war Teil der allgemeinen Feierlichkeiten auf der Wasserturmanlage“, sagte Klump zu den Beschuldigten und ging weiter ins Detail: „Bei den Personen handelte es sich um eventorientiertes, überwiegend männliches Publikum mit junger Altersstruktur.“ Insbesondere Gruppendynamiken hätten zur Steigerung des Eskalationspotenzials geführt, erklärte der Polizeisprecher. Jedoch bedürfe es für jeden Einzelfall nun grundsätzlich einer gesonderten Betrachtung, so Klump weiter.
Vier Beamte verletzten sich bei dem Einsatz leicht. Sie konnten ihren Dienst in der Nacht laut Klump aber weiter fortsetzen. „Solche Angriffe auf Polizeibeamte sind inakzeptabel und dürfen nicht zur Normalität werden. Es braucht hier eine klare Haltung der Gesellschaft gegen Gewalt gegen Einsatzkräfte”, betonte Thomas Mohr, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Mannheim, nach den Vorfällen am Wasserturm.
Polizeibilanz Mannheim: 21 Körperverletzungen in Mannheim angezeigt
Was der Auslöser für die Auseinandersetzung war, wie sich die Lage vor Ort genau gestaltete und ob es Verletzte auf der Gegenseite gab, dazu konnte Klump keine Angaben machen. Der Einsatz unter Anwendung unmittelbaren Zwangs sei bei der Auseinandersetzung jedoch erforderlich für die Durchführung der polizeilichen Maßnahmen gewesen. Zudem betonte der Sprecher, dass weitere Konflikte am Wasserturm durch „konsequentes, deeskalierendes und schnelles Einschreiten“ der Polizei verhindert werden konnte.
Insgesamt sei eine Vielzahl an Personen kontrolliert worden, sagte Klump. Sieben Fälle des Widerstandes beziehungsweise des tätlichen Angriffs gegen oder auf Vollstreckungsbeamte, 21 Körperverletzungen und 16 Sachbeschädigungen seien zur Anzeige gebracht worden. Mehrere Personen mussten zudem in den polizeilichen Gewahrsam.
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