Den Wert der Demokratie deutlich machen – dafür engagiert sich das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung (DTI) seit Jahren. Unter anderem, indem es Artikel des Grundgesetzes „plakativ“ in der Öffentlichkeit bewirbt. Dabei arbeitet das DTI mit Mannheimer Schulen zusammen. Kooperationen gibt es bereits mit der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule, der Marie-Curie-Realschule und den beruflichen Schulen Friedrich-List und Justus-von-Liebig. Jetzt kommt eine weitere dazu: die Integrierte Gesamtschule Mannheim-Herzogenried (IGMH). Die Partner unterzeichneten dazu einen Kooperationsvertrag.
Einer von mehreren Punkten: Die IGMH unterstützt das DTI bei der inhaltlichen Ausgestaltung der jährlichen, zum Jahrestag des Grundgesetzes (23. Mai) vorgesehenen, Veranstaltung. In diesem Jahr dreht sich von 13 bis 21 Uhr im Stadthaus (Stadtbibliothek) alles um Artikel 5 des Grundgesetzes (Meinungsfreiheit). Unter anderem diskutieren Schülerinnen und Schüler mit Politikerinnen. Außerdem geben Landtagspräsidentin Muhterem Aras und Karsten Kammholz, Chefredakteur des „Mannheimer Morgen“, Impulse zum Thema.
Die Zusammenarbeit zwischen DTI und IGMH beschränkt sich allerdings nicht auf Demokratiebildung, weitere Stichworte sind die Vermittlung europäischer Werte und Berufsorientierung. „Junge Menschen lernen und erleben durch die Beteiligung an unseren Projekten, Verantwortung zu übernehmen für ihre Lebensumgebung, ihr Quartier und die Zivilgesellschaft. Gleichzeitig lernen sie ihr soziales, kulturelles und politisches Umfeld besser kennen“, betont Mustafa Baklan, DTI-Vorstandsvorsitzender. Er bietet zudem an, besonders Schülerinnen und Schüler aus Migrationsfamilien über den Verband türkischer Unternehmer Rhein-Neckar bei der Suche nach Praktika und Ausbildungsplätzen zu unterstützen.
Internationale Freundschaften
IGMH-Schulleiter Rainer Bade kann sich einen zunächst digitalen Austausch zwischen Jugendlichen der IGMH und einer Schule in der Türkei gut vorstellen. „Dazu stellt das DTI Verbindungen zu deutschsprachigen Schulen in der Türkei her“, heißt es in dem Vertrag. Das trage dazu bei, „sich in einer anderen Kultur zurechtzufinden, neue Erfahrungen zu sammeln und Freundschaften zu schließen“, betont DTI-Projektkoordinatorin Gizem Weber.
Konkret vereinbart haben IGMH und DTI auch die Beteiligung am Projekt „Sami, Max, Fritz und Otto aus Mannheim“. Dabei geht es um Biografien von vier Mannheimer Kindern, die von den Nazis in Auschwitz ermordet wurden. Außerdem sollen sich IGMH-Schüler freiwillig an der Aktion „Mitmachen Ehrensache“ beteiligen. Sie suchen dazu einen Arbeitgeber ihrer Wahl, jobben dort an einem oder mehreren Tagen und spenden den Lohn für regional ausgewählte gute Zwecke.
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