Mannheim. Sichtlich erschöpft, aber hochzufrieden waren die Mitarbeiter des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises (DAFAK) nach ihrem neuntägigen Pfennigbasar-Marathon: Sechs Tage Vorbereitung, drei Tage Verkauf von Donnerstag bis Samstag und vielleicht noch ein letztes Aufräumen der Variohalle am Sonntag.
Ausverkauf meldete nicht nur Elke Lückgen von „Lederwaren“, auch bei „Rahmen und Bilder“ war kaum noch Ware vorhanden. Den Handarbeitsstand hatte man mangels Masse schon am Freitagmittag zum T-Shirt-Stand umfirmiert. Zufrieden war Marianne Putz, seit 15 Jahren aktiv beim Stand „Antik und Edles“, und selbst Liebhaberin und Sammlerin von Porzellan. Für eines ihrer hochwertigsten Stücke, eine Meissner Schale „Schwarzer Drachen“, hat sie 130 Euro bekommen.
Verkäuferinnen und Verkäufer des Pfennigbasars äußern sich
Karla Schlichtmann ist ebenfalls seit über einem Jahrzehnt verantwortlich für Bilder. Für die Prüfung der Ware ist ihr der Fadenzähler unentbehrlich geworden. Mit dieser Messlupe prüft sie, ob es sich um einen neuen Druck, eine Radierung oder Lithographie handelt. Und so kann sie guten Gewissens eine Radierung von Luigi Kasimir, die den Rhein bei Köln zeigt, als Original für 80 Euro verkaufen, nicht ohne hinzuzufügen: „Das ist jetzt wirklich ein supergünstiges Schnäppchen gewesen, aber die Kundin hat einen persönlichen Bezug zu Köln und das freut mich für sie“.
Deutsch-Amerikanische Frauenarbeitskreis Mannheim
- Der Deutsch-Amerikanische Frauenarbeitskreis Mannheim e. V. wurde 1951 gegründet. Er setzt sich für die Förderung der Völkerverständigung ein und unterstützt gemeinnützige Zwecke.
- Die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit gehört ebenso zum Aufgabengebiet des DAFAK wie die Förderung kultureller Institutionen.
- Die Haupteinnahmequelle des DAFAK Mannheim ist der Pfennig-basar, der alljährlich im Februar stattfindet. Einen festen Platz im Mannheimer Terminkalender haben auch die beiden jährlichen Benefiz-Konzerte.
Frohgemut über gute Verkäufe zeigen sich Gabriele Baur und Elfriede Breitwieser beim Schmuckstand: „So einen guten Samstag hatten wir noch nie“. Ihr Metier ist Modeschmuck als Saisonware, aber auch hochwertig vergoldet oder aus Silber. Dazu gehören auch Stücke aus Schmucksteinen, früher Halbedelsteine genannt. Aus dem anfänglich schier unüberschaubaren Angebot haben sie zwar noch ausreichende Bestände, aber die werden eingelagert und stehen für die Käufer des Pfennigbasars dann im nächsten Jahr parat.
Auch die Käufer sind zufrieden. Andre Vaughan, inzwischen zum fünften Mal beim Pfennigbasar, lobt die Qualität am Hemdenstand, greift sich ein Teil für drei Euro und macht sich weiter auf den Weg auf der Suche nach Kleidung für seine Kinder.
Chairlady des Pfennigbasars zieht Bilanz
Eine Mannheimerin, seit rund 20 Jahren als Kundin dabei, hat an allen drei Tagen Kleidung, Katzenspielzeug, Elektro-Kleingeräte und Hausrat im Visier: „Ich habe den Scannerblick, was mir auf den ersten Blick interessant erscheint, schaue ich mir genauer an. Ich finde viele Dinge zum Wegwerfen zu schade und stelle mir meine Kleidung und meinen Hausrat gerne individuell zusammen. Die Erweiterung ins Foyer ist übrigens Gold wert, es ist so viel entspannter“. Ein einzelnes Weinglas aus Kristall für zwei Euro ist ihre letzte Trophäe für dieses Jahr.
Christine Müller, als Chairlady des Pfennigbasars verantwortlich für buchstäblich alles rund um die Veranstaltung, bilanziert unmittelbar nach Schließung um 14 Uhr: „Es ist super gelaufen, nach dem Eröffnungstag mit 2800 Besuchern gehen wir insgesamt von rund 5000 aus“. Was beim Kassensturz übrig bleibt für die gemeinnützigen Projekte, an die der Erlös fließt, wird man sehen, auch angesichts der allseits gestiegenen Kosten vom Sanitätsdienst bis zur Abfallbeseitigung.
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