Mannheim. Gemütlicher Abend, gute Laune, kaltes Bier. In einer Mannheimer WG entstand beim Bierpongspielen die Idee für frats, einen selbstkühlenden Mehrwegbecher. Denn während der Bierkasten von Stunde zu Stunde an Inhalt verlor und die Runden des Spiels immer länger dauerten, stieg der Ärger wegen steigender Biertemperatur im Becher, erzählt Gründer Felix Kruse. Gemeinsam mit seinen Kumpels Frederic Redmann und Raul Seidenfuss hat er aus dieser Idee - wie jetzt ersichtlich keine Schnapsidee - das gleichnamige Start-up frats gegründet.
Bastelei stand am Anfang
„Wir sammelten alle möglichen Utensilien zusammen, die wir in der Wohnung finden konnten, und fingen an mit Schere, Sekundenkleber und Kühlpacks den ersten Prototypen zu bauen“, berichtet Kruse. Was daraus nach langer Entwicklungszeit wurde, können Zuschauer nun im TV sehen. Das Trio ist am Montag, 22. Mai, um 20.15 Uhr beim VOX-Gründerformat „Höhle der Löwen“ am Start. Hier stellen sich mutige Gründer den Löwen, den Investoren, und stellen ihre Neuerfindungen vor.
Der Name frats leitet sich indes aus dem amerikanischen Wort „fraternities“, kurz „frats“, her. Fraternities ist in den Vereinigten Staaten die Bezeichnung für Studentenverbindungen. „Da wir alle drei schon vor Gründung nicht nur Studenten, sondern auch sehr enge Freunde waren, beschreibt frats das Verhältnis unter uns Gründern perfekt“, findet Kruse.
Novum für drei Handballer
Für die drei Handballer aus der Region war die Gründung von frats die erste Erfahrung in diesem Bereich. Gegründet hatten sie alle noch nicht. Nun soll es der doppelwandige frats Cup gefüllt mit Kühlflüssigkeit sein. Kruse sagt: „Wir verwenden Polypropolen, weil es gut zu recyceln, wiederverwendbar und spülmaschinentauglich für mindestens 500 Spülgänge ist.“ Aber natürlich sollen nicht nur Bier, sondern allerlei auch alkoholfreie Getränke damit auf Festivals, Gartenpartys, Kindergeburtstagen oder auch Bars und Clubs serviert werden können.
„Widerstandsfähige Architektur“ der frats Becher - und ein sicherer Stand
Und wie wollen sich die drei Gründer mit ihrem Becher von anderen Bechern abheben? Durch die Kühlfunktion, erklärt Kruse. „Die bringt auch noch weitere spannende Vorteile mit sich. Durch die im unteren Teil des Bechers abgelagerte Kühlflüssigkeit hat der frats Cup einen super stabilen Stand“, sagt er. Außerdem sei es seine Architektur, die ihm im Vergleich zu anderen Mehrwegbechern, eine „extreme Widerstandsfähigkeit“ verleihe.
Der Becher wird im Spritzgussverfahren produziert, so Kruse. Auf ihrem Instagram-Channel geben die Gründer derweil auch Einblicke ins Start-up-Dasein, nicht nur in ihre Produkte. Wie sie endlich die richtige Fertigungsmethode fanden und vieles mehr kann man dort in kleinen Videos erfahren.
frats einfach mal "drauf los" gegründet
Und waren die frats-Jungs in einer Gründerberatung? „Im ersten Schritt haben wir tatsächlich einfach mal ,drauf los’ gemacht und wahrscheinlich war das der Schlüssel zum Erfolg“, erzählt Kruse. Die meisten Start-ups scheiterten bereits vor ihrer Gründung, sagt er. „Weil die Vielzahl an To-Dos und vor allem die Verantwortung, die mit der Gründung eines eigenen Unternehmens einhergeht, bei genauer Betrachtung durchaus angsteinflößend sein kann.“ Und genau die führe oft dazu, dass es gar nicht erst zur Gründung kommt“, so Kruse.
Und gibt es (Mannheimer) Gründungsvorbilder? „An zwei Gründern führt in der Mannheimer Start-Up Szene wohl kaum ein Weg vorbei“, sagt Kruse. „Felix Bauer und Johannes Kliesch, die Gründer von Snocks. Nur wenige Monate nachdem wir die Idee zu frats hatten, gab Johannes uns ganz spontan im Rahmen eines Besuches im Snocks-Café die Chance, unsere Idee in seinem Podcast zu pitchen.“ Kruse sagt: „Für uns war das schon damals eine große Anerkennung und eine noch größere Motivation, den frats Cup tatsächlich in die Regale zu bringen.“

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Neue „Löwen“ am Start
Damit das klappt, nutzen die drei natürlich Wissen aus dem Studium. Kruse und Seidenfuss studieren beide an der Uni Mannheim, Raul Volkswirtschaftslehre und Felix Unternehmensjura. Frederic Redmann studiert Wirtschaftspsychologie an der Hochschule der Wirtschaft für Management in Mannheim. „Bis vor kurzem war die WG von Frederic und Raul tatsächlich unser ,Headquarter’, wenn man das so nennen darf“, sagt Kruse augenzwinkernd. Seit Anfang des Monats sitzen sie im C-Hub. Bei der „Höhle der Löwen“ gibt es indes Neuigkeiten: Die Investoren Janna Ensthaler, Selfmade-Unternehmerin, und Tillman Schulz, der ein Handelsunternehmen führt, sorgen für frischen Wind. Sie wollen in der Frühjahrsstaffel die besten Gründer für sich gewinnen.
Aber die Konkurrenz schläft nicht: Auch Beauty-Expertin Judith Williams, Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl, Handelsprofi Ralf Dümmel, Konzernchef Nils Glagau und Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer sind wieder mit dabei und bereit für spannende Pitches.
Kruse versichert indes, dass ab 22. Mai der Becher wieder unter frats.de erhältlich sein wird. Denn wer aktuell dort schaute, sah: ausverkauft. Der frats Cup scheint bereits beliebt: Und verantwortungsvoll Trinkende wissen: Da gehen auch Cola, Wasser und Apfelschorle und nicht nur Bier rein.
Ausstrahlung im TV auf VOX am 22. Mai ab 20.15 Uhr
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