Mannheim. Die ersten Einladungen an 160 Mitwirkende wie Vereine und Selbsthilfegruppen sind verschickt, die Planung läuft. „Wir freuen uns, dass wir wieder loslegen können“, sagt Rainer Gluth, Abteilungsleiter Veranstaltungen und Protokoll im Rathaus. Am 6. Januar 2022 soll der Neujahrsempfang der Stadt nämlich wieder als großes Bürgerfest im Rosengarten stattfinden, bestätigt Gluth auf Anfrage. Mit fünf Kollegen und drei Mitarbeitern des Rosengartens hat er nun mit den Vorbereitungen begonnen.
In diesem Jahr hatte die Großveranstaltung, die oft bis zu 9000 Besucher anzog, wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen. Der offizielle Teil mit der Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters und Ehrungen wurde daraufhin im Januar aus dem Rosengarten live im Fernsehen und im Internet ausgestrahlt. Das Bürgerfest entfiel ganz und konnte in kleinerem Rahmen beim Spinelli-Fest im September nachgeholt werden.
Mit Maskenpflicht oder nicht?
Neujahrsempfang
- Seit dem Jahr 2000 ist dieQuadratestadt stets mit einem ganztägigen Bürgerfest im Rosengarten in das neue Jahr gestartet – bei freiem Eintritt mit Programm in allen Räumen des Kongresszentrums, das meist über 9000 Besucher anzog.
- Mehr als 250 Einrichtungen mit rund 1500 Mitwirkenden präsentierten sich an vielen Infoständenauf drei Ebenen des Rosengartens, sie traten auf sechs Bühnen in den Foyers und verschiedenen Sälen auf. Dazu kam der Musensaal,indem die Fasnachter mit großem Programm ihren Kampagnenstartfeierten.
- Die Kosten für den Empfang betragenimstädtischen Etat 170 000 Euro, zuzüglich der Sponsoringleistungen und der Arbeitszeit. pwr
Nun ist Gluth aber „sehr optimistisch“: „Wir gehen davon aus, dass der Empfang stattfinden kann und wir nahe herankommen an die Atmosphäre, wie wir sie von früheren Jahren kennen – mit der Möglichkeit, sich persönlich auszutauschen, alte Kontakte zu vertiefen und neue zu knüpfen“, so Gluth. „Das ist ja das, was die Veranstaltung auszeichnet, und unser absolutes Ziel ist, das wieder so zu machen – in Präsenz, so wie wir den Empfang kennen, wenn nichts Ungewöhnliches mehr passiert oder die rechtliche Lage sich gravierend verändert“. Diese Einschränkung, so betont er, müsse er allerdings weiter machen.
Wegen der Corona-Pandemie gebe es nämlich „noch ein paar Unwägbarkeiten“. Das bezieht sich indes nicht auf den offiziellen Teil im Mozartsaal des Rosengartens. Die Neujahrsansprache von Oberbürgermeister Peter Kurz, ein Festredner, der Jahresrückblick vom Rhein-Neckar-Fernsehen sowie Ehrungen ehrenamtlich engagierter Bürger, begleitet von Musik, soll es geben wie bisher. Vorgesehen ist die 2G-Regel – teilnehmen dürfen also nur Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft oder genesen sind. Dann passen in den Mozartsaal bis zu 2500 Teilnehmer. „Und ob wir den Mozartsaal zu 100 Prozent oder nur zu 90 Prozent belegen dürfen, werden wir sehen“, sagt Rainer Gluth. Bei der 2G-Regel können nach derzeitigem Stand ja dann die Masken entfallen.
Themenschwerpunkt zu Nachhaltigkeitszielen ist geplant
Anders ist es, wenn in Mannheim bis dahin oder dann noch die Warn- oder gar die Alarmstufe nach der Corona-Verordnung gilt – also auch bei 2G die Maskenpflicht. „Dann kann das Programm im Mozartsaal zwar dennoch stattfinden, aber womöglich müssen wir das Bürgerfest variieren“, so der Abteilungsleiter. Derzeit würden er und sein Team dafür verschiedene Szenarien erarbeiten. „Je nach rechtlicher Regelung ist das dann schon eine Herausforderung, wie man das gestaltet“, so Gluth.
Schon jetzt steht fest, dass die Informationsstände weiter auseinandergezogen werden. Zwar soll es wieder einen Themenschwerpunkt geben, diesmal zum „Local Green Deal“, also der lokalen Verpflichtung zur Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele. Aber die Stände und Aktionen dazu sollen nicht mehr auf einer Ebene des Rosengartens konzentriert, sondern auf acht Punkte in den Foyers des Hauses verteilt werden – jeweils in Ergänzung zu den dortigen Themenschwerpunkten wie Soziales oder Kultur. Generell versuche man, „das Angebot zu entzerren“, erklärt Gluth.
Zwei Unsicherheitsfaktoren bleiben indes: Einmal sei unklar, ob sich wieder so viele Mitwirkende finden. Wenn eine Maskenpflicht gelten sollte, wäre ja auch die Kontaktaufnahme an Infoständen mit dem Publikum schwieriger. Zudem kann Gluth momentan noch nicht einschätzen, wie groß überhaupt – je nach Corona-Lage zum Jahreswechsel – die Bereitschaft des Publikums ist, wieder solche Massenveranstaltungen zu besuchen. „Derzeit ist das ja noch etwas gebremst, da spürt man eine gewisse Zurückhaltung“, sagt der Veranstaltungsmanager der Stadtverwaltung. Schließlich wisse man gar nicht, ob es alle früher beim Neujahrsempfang aktiven Vereine und Organisationen überhaupt noch gebe – oder wer womöglich wegen der Corona-Pandemie pausiere oder seine Arbeit ganz eingestellt habe.
Daher ist Gluth jetzt auf die Resonanz auf die Einladung an die Vereine gespannt – und freut sich auch über Bewerbungen, wenn jemand mitwirken will.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-neujahrsempfang-der-stadt-mannheim-soll-2022-stattfinden-fuer-geimpfte-und-genesene-_arid,1870293.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Corona-Gutachten: Erwartungen enttäuscht