Den großen Moment hat Günter Sebert leider verpasst. Als auf der Mitgliederversammlung des SV Waldhof nun die Westtribüne nach ihm benannt wurde, fehlte der Rekordspieler. „Ich bin ein bisschen erkältet, da wollte ich nichts riskieren“, erzählt der 72-Jährige am Dienstag am Telefon. Aber er wäre gerne dabeigewesen und freue sie sehr.
Sebert hat indes auch schon noch größere Momente erlebt: vor allem 1983, als er die Blau-Schwarzen als Kapitän in die 1. Liga führte, wo sie sich sieben Jahre lang sehr respektabel schlugen. Auch später als Trainer mischte er bei seinem Verein wiederholt mit. „Es gab Höhen und Tiefen“, bilanziert er, „aber die Höhen haben überwogen.“
Beim Beschluss, die Tribüne nach ihm zu benennen, hat Sebert auch nicht viel verpasst. Dieser Tagesordnungspunkt war am Montagabend in einer Minute ohne Debatte erledigt. Soweit das Auge reichte, hoben im Kulturhaus Waldhof alle den Arm. Nur bei der folgenden schriftlichen Abstimmung wurden neben 144 Ja- auch drei Nein-Stimmen sowie fünf Enthaltungen gezählt.
Der Name Sebert kam schon auf, als im Frühjahr die Südtribüne nach Walter Pradt benannt wurde. Dass da sein ehemaliger Mitspieler nicht minder klar das Rennen machte, ist Sebert aber sehr recht. „Ich habe auch für ihn gestimmt.“ Immerhin sei er ja unter den nunmehr vier Namenspaten der Tribünen - außer ihm und Pradt noch Walter Spagerer und Otto Siffling - auch der einzige noch lebende. So weit, dass er sich künftig auf „seine“ Gästetribüne setzt, will Sebert jedoch nicht gehen. „Bei einigen Gegnern könnte das zu Konflikten führen“, lacht er. „Aber ich werde jetzt von der Haupttribüne aus immer einen Blick drauf haben, dass da keiner was anstellt.“
Bedauern über Jugend-Einschnitte
Und was ist, falls - wie von den SVW-Bossen gewünscht - eine neue Spielstätte gebaut wird? „Für die 3. Liga reicht das Carl-Benz-Stadion noch“, findet Sebert. Nach einem Aufstieg sehe es ja leider nicht aus. Falls es doch mal mit der 2. Liga klappe, sei ja möglicherweise auch wie in Darmstadt oder Karlsruhe ein Umbau während der Saison möglich, meint der Waldhof-Ehrenspielführer.
Auf der Mitgliederversammlung sprach die Stadionfrage interessanterweise niemand an. Überschattet wurde alles von den Problemen im Jugendbereich. Auch dazu hat Sebert eine klare Meinung: Wenn es dort wegen finanzieller Engpässe zu Einschnitten komme, sei das „wirklich tragisch“.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Hitzige Stimmung auf Waldhof-Mitgliederversammlung: Blau-schwarze Risse