Experte vom Mannheimer Klinikum gibt Tipps

Neuer Omikron-Impfstoff - Mannheimer Experte gibt Tipps

Soll ich mich mit dem an Omikron angepassten Corona-Impfstoff nochmal boostern lassen? Andreas Teufel von der Mannheimer Universitätsmedizin gibt Antworten

Von 
Steffen Mack
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Auffrischungsimpfung mit dem neuen angepassten Impfstoff (Symbolbild). © Annette Riedl/dpa

Mannheim. Die an Omikron angepassten Corona-Impfstoffe sind da. Seit dieser Woche ist auch ein speziell auf die aktuell in Deutschland klar dominierende Variante BA.5 erhältlich. Experte Andreas Teufel, Sektionsleiter Hepatologie und Klinische Bioinformatik in der Mannheimer Universitätsmedizin, rät nun insbesondere über 70-Jährigen und Menschen mit schweren Vorerkrankungen zu einer weiteren Auffrischimpfung, sofern ihre letzte schon länger als sechs Monate zurückliegt.

Herr Professor Teufel, die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt einen zweiten Booster nur für Menschen über 60 oder mit besonderem Risiko. Was ist mit den anderen?

Andreas Teufel: Verständlicherweise denken da jetzt viele darüber nach. Ohne offizielle Empfehlung der Stiko ist das dann eben eine individuelle Entscheidung. Wichtig ist es jetzt aber vor allem, die besonders Gefährdeten zu impfen. Anders als im letzten Jahr haben wir derzeit auf den Covid-Stationen nicht auch die kräftigen 50-Jährigen, sondern fast nur Patienten aus Pflegeheimen oder mit schweren Vorerkrankungen wie Krebserkrankungen oder auch Multiple Sklerose, die eine Beeinträchtigung des Immunsystems haben.

Die über 70-Jährigen sind zu einem guten Teil schon zweimal geboostert. Ist bei ihnen nun ein drittes Mal mit den an Omikron angepassten Impfstoffen sinnvoll?

Teufel: Ja, wenn das zweite Mal mindestens sechs Monate her ist - so viel Zeit sollte zwischen zwei Auffrischimpfungen liegen - kann eine weitere Boosterung sinnvoll sein.

Wie ist das denn generell, also sowohl bei über 60-Jährigen als auch bei unter 60-Jährigen: Kann es auch passieren, dass nach einem nicht nötigen Booster der Impfschutz nachlässt?

Teufel: Nein. Aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass jede Impfung - egal, gegen was - ein kleines Risiko von Nebenwirkungen hat. Bei Personen, denen durch die Stiko eine Impfung empfohlen wird, überwiegt der Nutzen jedoch deutlich. (Bild: UMM)

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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