Mannheim. Für viele geht Pizza immer, vor allem auch schnell auf die Hand zum Mitnehmen. Aber wohin mit den klobigen Kartons nach dem Essen? Die Standard-Abfalleimer sind in der Regel zu klein, mitunter landen sie wie anderer Verpackungsmüll auch in der Umwelt. Um es den Mannheimerinnen und Mannheimern künftig zu erleichtern, die Schachteln zu entsorgen, hat die Stadt nun auf den Planken und an der Wasserturmanlage jeweils einen neuen Pizzakarton-Mülleimer aufgestellt. Sie folgen auf den bereits seit 2022 bestehenden Pizzakarton-Mülleimer an der Hafenpromenade im Jungbusch.
Jetzt müssen die drei Behälter von der Bevölkerung nur noch richtig genutzt werden. Denn die bisherigen Erfahrungen im Jungbusch hätten gezeigt, dass die Pizzakarton-Mülleimer nur teilweise angenommen werden, wie Stadtsprecher Kevin Ittemann auf Anfrage dieser Redaktion sagt. „Im Umfeld der Behälter kommt es aber auch zu Entsorgungen der Kartonagen in die normalen Papierkörbe“, berichtet er weiter. Außerdem landen nicht nur Pizzaschachteln in den Behältern. „Durch die großzügige Einwurföffnung und das hohe Volumen kommt es auch häufig zu einer unerlaubten Nutzung der Behälter für Hausmüll“, erläutert Ittemann.
Pizzakarton-Mülleimer im Jungbusch macht Probleme bei Nutzung und Leerung
Der Pizzakarton-Mülleimer im Jungbusch wurde seinerzeit für einen Testbetrieb im Rahmen der Klimaschutzagentur-Kampagne „Tschüss Einweg! Hallo Mehrweg!“ aufgestellt. Hierbei sei es darum gegangen, „ob sich die Anschaffung und der Betrieb dieses Typs betrieblich sinnvoll darstellen lässt“, erklärt Ittemann. Dabei sei allerdings festgestellt worden, dass die Behälter nicht nur bei der Nutzung, sondern auch bei der Leerung Probleme bereitet haben.
„Die Erfahrungen aus dem Testbetrieb waren zunächst negativ, da für die Leerung der Pizzakartonbehälter ein Abfallsammelfahrzeug erforderlich ist, welches bei der Stadtreinigung nur begrenzt im Einsatz ist“, erklärt Ittemann. Gleichzeitig sei eine händische Leerung der Mülleimer durch die Mitarbeiter der Stadtreinigung „aufgrund der technischen Ausführung und Größe des Innenbehälters“ nicht vorgesehen. Somit habe das Fahrzeug in der Vergangenheit den Jungbusch extra für den Pizzakarton-Mülleimer anfahren müssen. Die Folge dadurch sei ein betrieblicher Mehraufwand gewesen.
Doch weil sich im vergangenen Jahr die Einsatzzeiten des Sammelfahrzeugs erweitert hätten, sei es nun möglich gewesen, die zwei neuen Pizzakarton-Mülleimer in der Innenstadt aufzustellen. Das Fahrzeug fahre die Standorte sowieso täglich an, womit der Aufwand, den die neuen Pizzakarton-Mülleimer verursachen, im Verhältnis zum Nutzen stünde. „An anderen denkbaren Plätzen, wie der Marktplatz Rheinau, sieht das wieder anders aus. Daher ergeben die aktuellen Aufstellorte durchaus Sinn“, begründet Ittemann, dass sich die Stadt trotz der negativen Erfahrungen im Testbetrieb für zwei weitere Pizzakarton-Mülleimer entschieden hat.
Mehrwert der Pizzakarton-Mülleimer für Mannheims Stadtbild „relativ gering“
Also gibt es neuerdings neben dem Behälter an der Teufelsbrücke im Jungbusch auch auf den Planken auf Höhe von O6 sowie am Wasserturm an der Ecke der Straßen Friedrichsplatz/Augustaanlage Pizzakarton-Mülleimer, die dafür sorgen sollen, dass die öffentlichen Abfalleimer durch die sperrigen Schachteln nicht verstopft werden und somit für Kleinstmüll frei bleiben. „Die Standorte wurden in Hinblick auf die Freizeitnutzung und die Verfügbarkeit eines entsprechenden Sammelfahrzeugs abgestimmt“, erläutert Ittemann.
Rund 2.000 Euro inklusive einer Anti-Graffiti-Lackierung habe die Stadt pro Behälter bezahlt. Wegen der höheren Kosten im Vergleich zu Standard-Abfallkörben und der größeren Aufstellfläche, die benötigt wird, seien nach Angaben des Stadtsprechers aktuell keine weiteren Pizzakarton-Mülleimer in Mannheim geplant. „Der Mehrwert für das Stadtbild für die nur begrenzt problematische Abfallart Pizzakartons ist relativ gering“, sagt Ittemann.
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