Dritte Folge

Nachrufe-Podcast "WeiterLeben" über Adler-Stadionsprecher Udo Scholz

Udo Scholz galt als die Seele der Adler Mannheim. Seine Fußabdrücke sind heute in die Eisdecke des Spielfelds in der SAP Arena eingelassen. Im Podcast "WeiterLeben" erzählen wir seine Geschichte

Von 
Agnes Polewka
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Udo Scholz hat den Beruf des Stadionsprechers revolutioniert. © Berno Nix

Udo Scholz ist als Stimme der Adler Mannheim in die Geschichte des Eishockeyclubs eingegangen. Manche sagen sogar: Udo Scholz war die Seele der Adler. Am 1. Juli 2020 starb der gebürtige Sauerländer mit 81 Jahren.

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Wenn man sich auf die Suche nach Spuren macht, die Udo Scholz in der Region und auf dieser Welt hinterlassen hat, wird man im wahrsten Sinne des Wortes fündig: Die Adler Mannheim haben Udo Scholz’ Fußabdrücke in die Eisdecke des Spielfelds in der SAP Arena eingelassen. Genau an der Stelle, an der Udo Scholz immer stand und seine Spielansagen machte. Mit seiner sonoren Stimme.

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Und: Auch drei Jahre nach seinem Tod ist diese Stimme noch in der Arena zu hören. Sein „Es ist angerichtet“ kommt vor jedem Bully vom Band. Also immer dann, wenn der Puck eingeworfen wird.

Faszination hält bis heute an

Bis heute bleibt sein Platz im Fanbus frei. Warum? Was macht die Faszination für diesen Menschen aus? Wieso gibt es so viele Menschen, die ihm unbedingt ein Denkmal setzen wollen?

Die Adler haben Udo Scholz’ Fußabdrücke ins Eis eingelassen. © Michael Ruffler

In der dritten Folge von WeiterLeben, dem neuen Nachrufe-Podcast des „Mannheimer Morgen“, suchen wir nach Antworten und zeichnen Udo Scholz’ Leben nach, seine Anfänge, streifen dann seine ersten Momente am Mikro und zeichnen nach, wie Udo Scholz im Nebenjob Stadionsprecher wurde - in der ersten Bundesliga-Saison überhaupt.

Und dann katapultiert uns Episode drei bereits in die Region, nach Weinheim, wo Udo Scholz einige Jahre lebte. In dieser Zeit begann er als Stadionsprecher bei den Roten Teufeln, beim 1. FC Kaiserslautern, Stimmung zu machen. Zunächst kannte ihn niemand. Doch schon bald avancierte Udo Scholz zum Anheizer auf dem Betzenberg. Udo Scholz reformierte den Job des Stadionsprechers und erregte dadurch Aufsehen, dass er Dinge anders machte als seine Kollegen in den siebziger und achtziger Jahren. Er las die Aufstellung auf dem Rasen vor, und zwar nur die Vornamen der Spieler - dann übernahmen die Fans und brüllten den Nachnamen. Heute ist das ganz normal, damals war das etwas ganz Neues.

Pläne und Träume

„Zieht den Bayern die Lederhosen aus“ - mit einer Choreo samt Schubkarre und Lederhosen soll der vielleicht bekannteste Fan-Schlachtruf Deutschlands im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion geboren worden sein. Udo Scholz erzählte immer wieder gern die Geschichte dazu - und auch wir werden sie uns gemeinsam anhören.

Dort kann man den Podcast hören

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Wir zeichnen Udo Scholz’ glücklichste Momente auf dem Betzenberg nach - und eine seiner dunkelsten Stunden: 1994 erhielt Udo Scholz Stadionverbot auf dem Betzenberg und ein tiefer Schmerz über den Verlust seines Vereins kam in sein Leben. Was war passiert? Und was geschah danach? Wie kam es, das Udo Scholz’ Leben bald schon in die Farben der Adler Mannheim - in Blau, Weiß und Rot - gehüllt war?

Adler-Reporter Antti Soramies und Adler-Geschäftsführer Matthias Binder. © red

„Udo war für die Adler unersetzbar“, erinnert sich Adler-Geschäftsführer Matthias Binder im Podcast und spricht darüber, dass Udo Scholz für alle im Verein die Rolle eines Familienvaters übernahm, getrieben von dem Wunsch, anderen zu helfen und etwas Gute zu tun.

Der Hilfsverein des Clubs - „Adler helfen Menschen“ - wurde schon bald ein wichtiges Wirkungsfeld für Udo Scholz. Im Verein konnte er seine Kümmerer-Rolle ganz und gar ausleben - etwa als Mitinitiator der Kindervesperkirche in Mannheim - und an anderen Orten in der Region.

Worum geht es bei WeiterLeben?

In WeiterLeben erzählen wir die Geschichten von Menschen, die etwas in der Region bewegt haben und hier auch nach ihrem Tod weiterleben. Durch das, was sie geschaffen haben und die Menschen, die sie berührt haben.

Wir haben mit Wegbegleitern, Partnerinnen und Söhnen gesprochen, die sich mit uns an außergewöhnliche Menschen erinnert haben, die große Lust aufs Leben hatten. Charismatisch waren, voller Energie und Herzenswärme. Über vier Männer und eine Frau, die sich nicht unterkriegen ließen und uns bis heute inspirieren. Sie werden im Podcast Menschen besser kennenlernen, die mit ihren Händen oder ihrer Stimme gearbeitet haben, die große Träume und Ziele hatten oder für eine Sache kämpften.

In WeiterLeben geht es um das Leben – und um das Sterben. Wenn wir darüber sprechen, dann streifen wir oft auch die großen Fragen: Was macht ein gutes Leben aus? Wer wollen wir sein? Wer können wir sein? Und warum ist das wichtig?

Ab sofort gibt es immer sonntags eine neue Folge von WeiterLeben, dem Nachrufe-Podcast des Mannheimer Morgen. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!

In einem emotionalen Hintergrundgespräch hat uns Udo Scholz’ Sohn, Tim Scholz, mehr über seinen Vater erzählt. Er hat mit uns über die gemeinsamen Momente gesprochen und über die, die sich nicht hatten. Auch über den Tod seines Vaters hat er mit uns gesprochen und über gemeinsame Pläne, für die keine Zeit mehr blieb.

Die Folgen von WeiterLeben

Folge 1 - Tom EsselbornFünf Jahrzehnte lang gehörte Tom Esselborn zu den schillerndsten Figuren des Mannheimer Nachtlebens und darüber hinaus. Aber: Er polarisierte auch stark. 

Folge 2 - Tobias MusslerWinzer Tobias Mussler hat einen besonderen Ort in der Pfalz geschaffen und ein großes Vermächtnis hinterlassen.

Folge 3 - Udo Scholz: Udo Scholz war die Stimme der Adler und manche sagen auch: Der Stadionsprecher war die Seele des Eishockey-Clubs.

Folge 4 - Zilli SchmidtMit über neunzig begann Sinteza Zilli Schmidt über den Holocaust zu sprechen und den Tod ihrer Tochter in Auschwitz.

Folge 5 - Norbert SchwefelUnderground-Musiker Norbert Schwefel gehörte in den 80ern zu den ganz Großen der Mannheimer Musikszene.

 

Redaktion

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