Gemeinderat - IHK, Handelsverband und Werbegemeinschaft appellieren an Verwaltung und Kommunalpolitik

Nachbesserungen beim Verkehrsversuch in Mannheim gefordert

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red/kako
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Fußgängerzone statt Autos: Der Verkehrsversuch soll die Innenstadt attraktiver machen, sorgt aber beim Handel für Unmut. © Thomas Tröster

Mannheim. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar, der Handelsverband Nordbaden und die Werbegemeinschaft Mannheim-City appellieren vor der Sitzung des Gemeinderats an diesem Dienstag an Verwaltung und Kommunalpolitik, „die durch den Verkehrsversuch ausgelösten Probleme rasch anzugehen und so Schaden von der Innenstadtwirtschaft abzuwenden“.

„Rasche Umsetzung“ erwartet

Der Unmut vieler Innenstadtakteure sei verständlich, wird IHK-Präsident Manfred Schnabel in einer gemeinsamem Mitteilung von IHK, Handelsverband und Werbegemeinschaft zitiert: „Ihre wirtschaftliche Situation ist Pandemie-bedingt extrem angespannt, jetzt verhagelt die eingebrochene Konsumlaune den dringend notwendigen Aufschwung. Wir brauchen schnelle und sichtbare Verbesserungen der Verkehrssituation, um die Lage der Innenstadtwirtschaft nicht zusätzlich und unnötig zu verschärfen.“

Hendrik Hoffmann, Vizepräsident des Handelsverbands Nordbaden, verweist demnach auf Gespräche, die mit Verantwortlichen der Stadt geführt wurden. „Unsere Vorschläge sind bekannt und wurden positiv aufgenommen. Angesichts des hohen Handlungsbedarfs erwarten wir eine rasche Umsetzung.“ Lutz Pauels, Vorsitzender der Werbegemeinschaft City, kündigt eine eigene Umfrage in der Innenstadtwirtschaft durch die drei Organisationen an, die ein noch breiteres Bild ergeben soll.

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Die drei Wirtschaftsorganisationen fordern unter anderem eine verbesserte Verkehrsführung und -kontrolle. Sie kritisieren „Probleme auf der Erbprinzenstraße und der Konkordienstraße, die zu Staus in der City führen“, und Verstöße gegen die neue Verkehrsregelung, „insbesondere zur missbräuchlichen Nutzung der Liefer- und Ladezonen“, und fordern, dass diese permanent kontrolliert und geahndet werden. Ebenso verlangen sie ein rasches Eingreifen der Verkehrspolizei bei Rückstaus an den Parkhaus-Einfahrten sowie ein Vorgehen gegen Poser und Raser am Eingang der Fressgasse.

Klarere Beschilderung

Zudem wünschen sich die Handelsvertretungen ein neues Informationssystem mit einer klaren Verkehrsführung und die Entfernung von missverständlichen Schildern und Plakaten in der Innenstadt, Verkehrs- und Besucherzählungen zu verschiedenen Zeitpunkten in Fressgasse und Kunststraße sowie ein Reinigungskonzept für die neuen Sitzmöbel und Pflanzkübel.

Der Verkehrsversuch, der den Durchgangsverkehr aus der Innenstadt fernhalten und dadurch die City attraktiver machen soll, sorgt nicht erst seit dem Start Mitte März für Kritik. Zuletzt wurden selbst von Befürwortern eine chaotische Verkehrsführung und unzureichende Beschilderung bemängelt. Wirtschaftsvertreter fürchten weitere Einbußen für den durch die Pandemie und den Ukrainekrieg ohnehin gebeutelten Einzelhandel.

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