Nach Messerattacke auf Marktplatz: Menschenkette am Sonntag und Kundgebung am Montag

Mannheim. Nach der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz ruft ein überparteiliches Bündnis am Sonntag um 14.30 Uhr zu einer Mahnwache auf. Unter dem Motto "Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze" wollen die Initiatoren eine Menschenkette in der Breiten Straße bilden. "Wir wollen eine ruhige Versammlung ohne Parolen und Fahnen abhalten", erklärte Grünen-Stadtrat Gerhard Fontagnier am Samstagnachmittag dieser Redaktion. "Menschen sollen sich zu einer friedlichen und mahnenden Kette zusammenschließen." Die Mahnwache wird von einem breiten politischen Spektrum aus nahezu allen im Gemeinderat vertretenen Parteien getragen, teilten die Initiatoren mit.

Anlass ist eine Versammlung der Jungen Alternative Baden-Württemberg. Die Jugendorganisation der AfD ruft ab 15 Uhr unter dem Motto "Remigration hätte diese Tat verhindert!" ebenfalls zu einer Mahnwache auf dem Marktplatz auf. Ein Sprecher der Stadtverwaltung bestätigte eine vorliegende Anmeldung. Ein Sprecher der Polizei erklärte dieser Redaktion, die Sicherheitsbehörde sei "mit Kräften im Einsatz". Zur erwarteten Sicherheitslage während der Versammlung äußerte er sich nicht. Der Verfassungsschutz stuft die Junge Alternative als "gesichert rechtsextrem" ein.

Kundgebung und interreligiöses Friedensgebet am Montag 

Am Montag lädt ein breites Bündnis aus den Mannheimer Gemeinderatsfraktionen, Oberbürgermeister und Religionsgemeinschaften um 17 Uhr zu einer Kundgebung auf den Marktplatz ein. Damit soll dem Entsetzen und der Trauer über die Ereignisse am Freitagmittag Ausdruck verliehen werden.

Die Veranstalter wollen ein Zeichen für den Frieden in Mannheim und den Wunsch nach Zusammenhalt setzen. Nach einer Rede von Oberbürgermeister Christian Specht findet ein interreligiöses Friedensgebet statt.

„Die ganze Stadtgesellschaft ist eingeladen, gemeinsam deutlich zu machen, dass wir Gewalt niemals akzeptieren und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft von niemandem und keinem Gedankengut zerstören lassen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.