Mannheim. Anfang der Woche schrieb ein verärgerter Feudenheimer in einer örtlichen Facebook-Gruppe, die CDU-Veranstaltung mit dem Bundesvorsitzenden Friedrich Merz solle nicht in der Kulturhalle des Vororts stattfinden. Sondern bitteschön in der wesentlich geeigneteren Maimarkthalle. Kurz vor dem Termin an diesem Donnerstag schien das sogar Realität zu werden. Seit Mittwochabend sorgt in Mannheim eine angebliche Mail von CDU-Kreisgeschäftsführerin Sabine Brenner, in der eine kurzfristige Verlegung aus Kapazitätsgründen mitgeteilt wird, für Verwirrung. Daraufhin wurde in sozialen Medien auch eine Verlegung der angekündigten Demonstrationen gegen Merz angekündigt. Doch auf Anfrage des „Mannheimer Morgen“ stellt der CDU-Kreisvorsitzende Christian Hötting klar, dass es sich bei jener Mail um eine Fälschung handele. Die Partei werde darauf mit einer Strafanzeige reagieren.
Auch in den eigenen Reihen habe die angebliche Verlegung für Verwirrung gesorgt, sagte Hötting am Donnerstagmorgen. Er habe daher in internen Kanälen noch am Mittwochabend klargestellt, dass es sich um eine Fälschung handele. Das Zustandekommen jener täuschend echt wirkenden Mail könne er sich nicht erklären. Gezielt an angemeldete Teilnehmer sei sie immerhin nicht gegangen. Nur ein, zwei hätten sich gemeldet und nach der Maimarkthalle gefragt.
An die Feudenheimer Kulturhalle wurde „FCK CDU“ und „FCK AFD“ gesprayt
Etwa zehn bis zwölf Angemeldete haben laut Hötting allerdings mitgeteilt, wegen der geplanten Proteste auf ihre Teilnahme zu verzichten. Zu den Demonstrationen werden mehrere Hundert Menschen in Feudenheim erwartet. Für Aufregung sorgen in dem Stadtteil auch bereits Schmierereien an der Kulturhalle. Unbekannte haben „FCK CDU“ und „FCK AFD“ an die Scheiben der Eingangstür gesprayt. Und auf eine Wand: „Gegen rechts Brandmauer!“
Die in Feudenheim wohnende Fraktionschefin der FDP im Mannheimer Gemeinderat, Birgit Reinemund, zeigte sich schockiert. „Das geht entschieden zu weit und hat nichts mehr mit politischer Auseinandersetzung oder legitimem Protest zu tun. Von Sachbeschädigung sowie verbaler und physischer Gewalt sollten sich alle, die im Namen der Demokratie agieren, klar distanzieren“, forderte Reinemund. „Politiker und Politikerinnen auf allen politischen Ebenen rufen wir auf, verbal abzurüsten und der Radikalisierung der Sprache und des Handelns entgegenzuwirken.“
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