Mannheim. Jetzt ist ein Gutachter am Zug: Bei den Bauarbeiten am Mannheimer Kopf der Konrad-Adenauer-Brücke wurde asbest-haltiges Material gefunden. „Grundsätzlich kann bei Straßensanierungsarbeiten nicht ausgeschlossen werden, dass sich im zu entsorgenden Abraummaterial zum Beispiel von alten Straßenbelägen Gefahrstoffe wie Asbest oder Teer befinden“, erklärte Rathaus-Sprecher Kevin Ittemann auf Nachfrage dieser Redaktion.
Er bestätigte: „Einige Bereiche sind asbestbelastet. Diese werden nun nochmals genauer durch weitere Untersuchungen von einem beauftragten Gutachter eingegrenzt.“ Die Brücken und Unterführungen rund um die Konrad-Adenauer-Brücke sind nach städtischen Angaben gut 60 Jahre alt und müssen nun für rund drei Millionen Euro teilweise saniert werden.
Staus in beide Fahrtrichtungen
Bis Ende Oktober, so der ursprüngliche Plan, sollten die Arbeiten abgeschlossen werden. Bis Anfang August ist die Auffahrt zur Adenauer-Brücke von der Südtangente her voll gesperrt, die Autos müssen über den Parkring zur Kurt-Schumacher-Brücke fahren. In der Gegenrichtung kommen die Fahrzeuge zwar wie gewohnt auf die Brücke, in Richtung Südtangente steht aber nur eine Fahrspur zur Verfügung. Bis Ende Oktober stehen zudem weitere Einschränkungen und zwei kurze Vollsperrungen an.
Nicht zuletzt wegen des Abrisses der Hochstraße Süd in Ludwigshafen sind die Mannheimer Zufahrten zu den Rheinbrücken zur Zeit besonders stark befahren. Am Parkring zwischen Adenauer- und Kurt-Schumacher-Brücke staut sich der Verkehr wegen der Bauarbeiten in beiden Richtungen. Ob Kosten- und Zeitplan noch haltbar sind - derzeit völlig offen. Denn die Asbestbelastung ist laut Ittemann „in den Asphaltschichten, in der Abdichtung sowie in Fugenmaterialien vorhanden“, und zwar in Teilen sämtlicher Bauabschnitte. „Die asbesthaltigen Teile an den Rampen sind bereits zum Großteil ausgebaut“, teilt der Sprecher zudem mit.
In den Fahrbahnbelägen der Straßen zwischen den drei Brückenkonstruktionen befinde sich wahrscheinlich aber ebenfalls noch as-besthaltiger Asphalt. Ittemann: „Deshalb sind noch weitere Untersuchungen notwendig.“ Beim Abfräsen, so schildert Ittemann, werde der Asphalt bewässert, um eine Staubbildung und damit eine Ausbreitung der Asbestfasern in der Luft zu verhindern. Das Material wurde in „Big Packs“ genannte Säcke verpackt und auf einer Deponie entsorgt.
Ittemann: „Für die Anwohner und Verkehrsteilnehmer besteht aufgrund der Bewässerung und des Verpackens des Materials sowie durch den Abstand zu den Arbeitsbereichen keine Gefahr.“ Die Beschäftigten der Baufirmen müssten indessen Schutzausrüstung, bestehend aus Einweganzug, Handschuhen und Vollschutzmaske mit aktiver Belüftung tragen.
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