Reiss-Engelhorn-Museen

„MusikWelten“ der REM in Mannheim öffnen wieder

Ab Sonntag sind die „MusikWelten“ der Stiftungsmuseen der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim wieder geöffnet. Warum sie fast fünf Jahre nicht zu sehen war und was nun neu ist

Von 
Peter W. Ragge
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Musik hören und in außergewöhnlichen Inszenierungen erleben: die „MusikWelten“, hier die Statue des Xochipilli, des aztekischen Gottes der Musik. © REM/Jean Christen

Mannheim. Seit 2019 war hier alles zu, der Zugang verdunkelt. Aber ab Sonntag öffnen sich wieder die Türen zur Ausstellung „MusikWelten“ der Stiftungsmuseen der Reiss-Engelhorn-Museen im Bassermannhaus in C 4. Der Zugang ist aber neu und nun am Toulonplatz beim – durch seine gewölbte Glaskunstfassade auffälligen – Eingang des Peter & Traudl Engelhornhauses.

Ausstellung "MusikWelten" in Mannheim "größtenteils unverändert"

Dessen Bau war auch der Grund für die Schließung der 2011 geschaffenen „MusikWelten“. Ihre Räume und der vor allem für Glas- und Fotokunst dienende, im Januar 2023 eröffnete Neubau wurden miteinander verbunden, ein gemeinsamer Eingang hergestellt. Diese Arbeiten haben sich indes verzögert, weil die gesamte Haus- und Sicherheitstechnik des bestehenden Gebäudees mit dem Neubau abgestimmt werden musste. „Wir haben die ganzen Decken verändern müssen für einen völlig neuen Brandschutz und viele Kabel und Installationen erneuert für mehr Sicherheit“, erläutert Generaldirektor Wilfried Rosendahl.

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Die Ausstellung selbst sei „größtenteils unverändert“, doch die Zeit für einige Umstellungen oder die Veränderung von Abständen genutzt worden. „Wir haben ein paar Dinge getan, die nicht sofort auffallen, aber den Objekten gut tun“, so der Generaldirektor. Zudem wurde die Beschriftung teils erneuert, teils aktualisiert und die Präsentation inhaltlich um wichtige Inhalte zur Kolonialgeschichte erweitert.

Viele der gezeigten Gegenstände seien in der Kolonialzeit, teilweise in Unrechtskontexten, nach Deutschland gekommen, so Teile der Sammlung Thorbecke. Andere wiederum seien lange nach dem formalen Ende der Kolonialzeit entstanden. Die Reiss-Engelhorn-Museen erforschten die Herkunft und veröffentlichten die Ergebnisse nach und nach an ausgewählten Ausstellungsstücken, kündigt Rosendahl an.

Ausstellung "MusikWelten" in Mannheim basiert auf Instrumenten verschiedener Epochen

Die Ausstellung basiert zum größten Teil auf einer mehr als 1600 europäische und außereuropäische Musikinstrumente verschiedener Epochen umfassenden Sammlung, die den Reiss-Engelhorn-Museen von Dieter und Evamaria Freudenberg 2000 geschenkt worden ist. Zu sehen sind über 200 außergewöhnliche Exponate – von aztekischen Pfeifgefäßen bis hin zu höfischen Instrumenten aus Indien, Afrika und Japan. Ob seltene Schamanentrommeln aus Skandinavien, farbenprächtige Feuertanzmasken aus Neu-Guinea oder kostbare Konzertinstrumente des Mannheimer Kurfürstenhofes: Sie alle zeigen, dass sich Musik nicht nur in allen Kulturen und zu allen Zeiten findet, sondern bis heute Menschen bewegt.

Die Ausstellung bietet aber nicht nur Wissenswertes rund um das Thema Musik, sondern verspricht, dank nutzerfreundlicher Technik, ein eindrückliches Klangerlebnis. In jeder Eintrittskarte ist eine kostenlose Audio-Führung enthalten. Beim Rundgang durch die Ausstellung erleben die Besucher unterschiedliche Musik-Welten hautnah. Neben kurzen Hörtexten stimmen ausgewählte Klangbeispiele aus Rock, Pop und Klassik auf die thematischen Ausstellungsräume ein und schlagen so die Brücke zwischen den einzelnen Musiktraditionen. Ergänzt werden die Klangerfahrungen durch eine außergewöhnliche Inszenierung mit ungewöhnlichen Lichtinstallationen und Fotografien.

Redaktion Chefreporter

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