Mannheim. In einem Teilbereich der Franklin-D.-Roosevelt-Straße hat die städtische Entwicklungsgesellschaft MWSP am Samstag den Franklin-Mobilitätstag veranstaltet. Interessierte waren eingeladen, von 10 bis 15 Uhr die Mobilitätsangebote kennenzulernen, die im Stadtteil angeboten werden. Gleichzeitig wurde ein weiteres Teilstück der Franklin Green Fields der Öffentlichkeit übergeben. Bei der Fertigstellung der Quartiersentwicklung sollen die Grünflächen rund 50 Hektar beziehungsweise ein Drittel der Konversionsfläche ausmachen.
Ob von Franklin in die Mannheimer Innenstadt und zurück oder in die einzelnen Stadtteile: Alles dreht sich an diesem Tag um Mobilität im neuen Wohnquartier im Nordosten der Stadt. Das Verkehrsunternehmen rnv bietet an seinem Stand Informationen rund um den flexiblen, individuellen Personenshuttle (fips), der auf Bestellung mithilfe einer App die sogenannte „letzte Meile“ zwischen Haltestelle und dem eigenen Zuhause überbrückt. Bei Franklin Mobil gibt es Probefahrten mit dem Lastenbike und einem E-Mini.
Lange Warteschlangen
Drei Fahrradprofis von Basement Bikes sind mit einem kostenlosen Fahrradcheck vor Ort. Vor der mobilen Werkstatt ist den ganzen Tag über eine lange Schlange mit Wartenden zu sehen. „Wir haben ein Auto abgeschafft. Ich fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad zur Arbeit. Oder ich arbeite im Homeoffice“, berichtet Franklin-Anwohner Andreas Demuth, während Nico Netzer von Basement Bikes die Bremsen an Demuths Fahrrad überprüft.
Die Warteschlange ist seit zwei Stunden unverändert lang, berichtet der Fahrradtechniker. Es kommen immer wieder neue Menschen hinzu, die den kostenlosen Fahrradcheck nutzen möchten. Beim Stand der rnv, wo Ralf Köhler und Johannes Kaufmann über den fips informieren und Gutscheine für eine erste Gratisfahrt verteilen, ist es hingegen eher ruhig. Fips schließt die Lücke, die ÖPNV-Nutzer in Franklin kritisieren: Die fehlende direkte Verbindung zwischen Franklin und etwa den Mannheimer Stadtteilen Feudenheim, Blumenau, Schönau, Waldhof oder Käfertal, die mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln nur mit einer Fahrt über die Mannheimer Innenstadt besteht.
Mit fips können Nutzer diese Strecke für einen Euro Aufschlag zu ihrem gültigen Jahres- oder Halbjahresticket des Verkehsverbunds Rhein-Neckar - dazu zählt auch das zum Mai von Bund und den Ländern eingeführte Deutschlandticket (49-Euro-Ticket) - pro Fahrt zurücklegen. Auch am Stand der MWSP hält sich der Andrang an diesem Samstagmittag eher in Grenzen.
Bewohner wollen Petition starten
Dabei wäre der Mobilitätstag eine gute Gelegenheit gewesen, vor Ort das Gespräch zur Parkplatzsituation in Franklin zu suchen - schließlich sind etliche Anwohner wegen der noch nicht ausreichenden Verkehrsanbindung auf einen zweiten Wagen angewiesen und kritisieren die Parkplatzsituation im neuen Stadtteil teilweise heftig.
Im Gespräch mit MWSP-Geschäftsführer Achim Judt gibt dieser zu Bedenken, dass im Wohngebiet ausreichend Besucherparkplätze vorhanden wären, wenn die Bewohner ihren Zweitwagen auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen abstellen würden. „Ich war am Freitagabend und Samstagmittag erneut am Parkplatz an der Wassersanierungsanlage, und dort sind immer Parkplätze frei“, sagte der Geschäftsführer. Außerdem wären dort konstant fünf bis acht Wohnmobile und Anhänger geparkt, die dort eigentlich nicht hingehören würden. „Das ist derzeit nicht geregelt und fällt in die soziale Verantwortung jedes Einzelnen“, sagt er.
Mit der Parkplatzsituation unzufriedene Bewohner haben angekündigt, eine Petition zu initiieren, informierte Unternehmenssprecher Roger Münzenmayer. Auch wenn am Mobilitätstag kein Gesprächsbedarf herrschen würde - die MWSP wolle bald an anderer Stelle mit der Gruppe der unzufriedenen Bewohner das Gespräch suchen.
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