Mannheim. Seit März läuft in der Mannheimer Innenstadt der Verkehrsversuch. Um den reinen Durchgangsverkehr möglichst aus der City herauszuhalten und mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen, wurde die Durchfahrt von Fressgasse und Kunststraße gesperrt. Doch das Projekt ist umstritten, vor allem viele Händler kritisieren, das Ganze wirke abschreckend auf die Kundschaft. Am Dienstag, 29. November, beschäftigt sich der „MM“ in seiner Reihe „Stadtgespräch“ mit Mannheims derzeit wohl am kontroversesten diskutierten Thema.
Auf dem Podium im Anna-Reiß-Saal der Reiss-Engelhorn-Museen in D 5 werden Verkehrsbürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD) und Swen Rubel (Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordbaden) sitzen. Aus den Reihen des Gemeinderats sind Gerhard Fontagnier, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, sowie CDU-Stadträtin Martina Herrdegen dabei, die mit ihrer Konditorei in der Innenstadt direkt vom Verkehrsversuch betroffen ist. Das gilt auch für Christina von Alt-Stutterheim, die geschäftsführende Gesellschafterin des Optikhauses Auge N 6 in der Kunststraße. Sie diskutiert wie Daniel Barchet vom Bürger- und Gewerbeverein Östliche Innenstadt ebenfalls mit. Florian Karlein und Timo Schmidhuber vom „Mannheimer Morgen“ moderieren die Diskussion. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr.
Der Gemeinderat hatte den Verkehrsversuch einst mit breiter Mehrheit beschlossen - allerdings gab es nach dem Start im Frühjahr jede Menge Kritik an der Umsetzung, auch aus der Politik. Unter anderem wurde der Verwaltung vorgeworfen, sie habe nicht klar nach außen kommuniziert, dass die Innenstadt nach wie vor für Autofahrer erreichbar sei. Das Rathaus musste bei dem Projekt immer wieder nachbessern, weil etwa zwischen D 1 und C 1 trotz Warnbaken viele Autos weiterhin geradeaus in die Kunststraße fuhren. In der Erbprinzenstraße klagen Anwohner über deutlich mehr Verkehr.
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Messungen in der Kritik
Ende September präsentierte die Stadtverwaltung dann erstmals Zahlen von Messungen im Juli. Die verzeichneten in der Fressgasse nur noch weniger als halb so viele Pkw. Auf dem Innenstadt-Ring - hier hatten durch den Verkehrsversuch viele ein Chaos befürchtet - ergaben die Zählungen deutlich weniger Fahrzeuge als im Vor-Corona-Jahr 2019. Vielen Kritikern allerdings waren diese Zahlen zu wenig aussagekräftig. Aus ihnen lasse sich nicht erkennen, ob der Verkehrsversuch einen Beitrag zur Verringerung des Durchgangsverkehrs leiste, hieß es unter anderem. Die Stadt plant noch weitere Messphasen. Frühestens im Mai kommenden Jahres wird der Gemeinderat entscheiden, wie es mit dem Verkehrsversuch weitergeht.
Beim „MM“-Stadtgespräch soll es unter anderem auch darum gehen, wie die Stadtverwaltung konkret weiter vorgehen will - und was sich die Kritiker von ihr wünschen. Darüber hinaus haben während der bis 21 Uhr dauernden Diskussion auch Zuschauer die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Wer an der kostenlosen Veranstaltung teilnehmen möchte, wird gebeten, sich unter events@mamo.de anzumelden.
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