1. Jute, was ist das genau?
Mannheim. Die Jute-Pflanze wurde wohl erstmals vor rund 4000 Jahren angebaut, was Funde aus Ägypten und dem Iran zeigen. Historische Quellen aus Asien verweisen allerdings darauf, dass die Menschen Jute damals lieber als Gemüse verspeisten, als die Fasern zu verarbeiten.
Das einjährige Gewächs benötigt ein tropisches Klima, um zu gedeihen. Die Jutestängel, die dem Bambus ähnlich sehen, werden zunächst geröstet, dann können die Fasern gelöst werden, gewaschen und getrocknet. Anschließend beginnt das Spinnen.
Jute ist eine reine Naturfaser, dehnbar, aber dennoch fest, zudem hat sie einen strengen Geruch. Neben Verpackungen wie Säcke entstehen aus Jute auch Teppiche, außerdem Dämmmaterial. Nach der Baumwolle ist Jute die wichtigste Naturfaser weltweit.
In Deutschland entstand die erste Jutespinnerei 1861 in der Nähe von Braunschweig. Und die erste Jutetasche kam 1978 auf den deutschen Markt, um dem Plastik den Kampf anzusagen. Noch immer ist Jute ein wichtiges Material und wird in vielen Ländern angebaut. In einem Land, das als Hauptanbaugebiet für Jute zählt, leben mehr als zehn Millionen Menschen von Anbau und Verarbeitung der Faser. Wie heißt dieses Land?
Antwortmöglichkeiten:
- Schottland
- Frankreich
- Deutschland
- Indien
So funktioniert's
Die Preise
Mit zehn Richtigen zum Gewinn: Beim „MM“-Sommerquiz müssen Sie grübeln – denn unsere Reporterinnen und Reporter haben für Sie knifflige Fragen aus vielen Mannheimer Themengebieten zusammengestellt. Doch die Knobelei wird belohnt. Einmal pro Woche darf sich einer der Teilnehmenden über einen 60-Euro-Gutschein im „MM“-Ticketshop freuen. Am Ende warten drei Hauptpreise, die wir unter allen richtigen Lösungen, die beim „Mannheimer Morgen“ eingehen, verlosen. Es gibt 750 Euro für eine Reise, ein iPad Air 2022 inkl. MM+ Jahresabo und einen 100-Euro-Restaurantgutschein zu gewinnen. Das Mitraten lohnt sich für alle Rätselfreunde also auch in diesem Jahr wieder voll und ganz!
Spielregeln
Es gibt zwei Rätselteile, die montags und donnerstags im „MM“-Lokalteil erscheinen. Alle Quizteile finden Sie außerdem in unserem Dossier. Pro Rätselteil gibt es fünf Kleinrätsel-Texte, die mit einem Lösungswort gelöst werden müssen. Dabei stehen je vier Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, nur eine ist richtig. Insgesamt sind dann also in einer Woche zehn richtige Lösungswörter auf einmal an die Redaktion zu senden. Bis Freitag, 24 Uhr, der jeweiligen Woche können die zehn Wörter per Online-Formular unter www.mannheimer-morgen.de/sommerquiz eingereicht werden. Möglichst nummeriert und in der Reihenfolge der Rätselteile. Hinweise: Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner sind mit der Veröffentlichung ihres Namens einverstanden.
Teilnahme
Einsendeschluss ist immer Freitag der aktuellen Rätselwoche um 24 Uhr.
Die Gewinne sind nicht übertragbar und eine Barauszahlung ist nicht möglich. Die Hauptgewinner werden per Losentscheid am 25.9.2023 ermittelt und per E-Mail oder telefonisch benachrichtigt. Unsere Teilnahmebedingungen finden Sie unter:
mannheimer-morgen.de/teilnahmebedingungen
Veranstalter des Gewinnspiels ist die HAAS Mediengruppe
Dudenstraße 12 - 26
68167 Mannheim
Tel.: 0621 / 392 2200
Fax: 0621 / 392 1400
2. Rund um die Knoddel
Im Mannheimer Norden gab es in Zeiten der Industrialisierung viele Arbeitersiedlungen, die älteste und bekannteste ist sicher die der Spiegelfabrik Saint Gobain, in der 1897 der spätere Weltmeistertrainer Josef „Seppl“ Herberger geboren wurde. Doch neben Spiegeln, Zellstoff oder Autos wurde in diesem Teil der Stadt lange Zeit ein weiteres wichtiges Produkt verarbeitet: Jute. Dafür ließ der Firmengründer der Süddeutschen Jutespinnerei, Carl Haas, am Altrhein in Sandhofen neben der Fabrik im Jahr 1897 zunächst fast 150 Wohnungen errichten. Und nur ein Jahr später startete die Produktion mit fast 600 Spindeln und rund 40 Webstühlen, die mit Dampf angetrieben wurden.
Und auch wenn von außen alles schick und edel aussah, ging es in der Fabrik mehr als einfach zu. Zudem war es nicht einfach, Personal zu bekommen, weshalb billige Arbeitskräfte aus Russland, Österreich, Ungarn oder Italien angeworben wurden. Sie alle mussten untergebracht werden, weshalb eine Werkskolonie geplant wurde. Die ersten Einheiten entstanden in der Webereistraße, weitere in der Garnstraße. Obwohl im Jahr 1901 rund 1000 Menschen dort arbeiten, fehlten weitere. Welches Gebäude an der Sandhofer/Ecke Niederbronner Straße wurde 1904 gebaut, um 400 Menschen unterzubringen?
Antwortmöglichkeiten:
- Direktorenvilla
- Mädchenwohnheim
- Jungenwohnheim
- Familienwohnheim
3. Mangelnde Hygiene
Ohne Zweifel: Die Arbeitsbedingungen in der Jutefabrik müssen katastrophal und unhygienisch gewesen sein. So schlecht, dass es 1906 sogar zu einem Streik kam: Die Arbeiter und Arbeiterinnen beklagten, dass sie einander wegen der unterschiedlichen Herkunftsländer nicht verstehen können, Versammlungen wurden in verschiedenen Sprachen abgehalten, zudem forderten die Beschäftigten einen Zehn-Stunden-Tag und eine richtige Mittagspause, denn sie mussten während der „Pause“ kleinere Arbeiten übernehmen. Die Menschen klagten über Hitze, wenig Trinken, fühlten sich unwohl. Die Fabrik ging auf die Forderungen nicht ein, entließ vielmehr hunderte Beschäftigte. Und die Aktionäre strichen am Ende wieder satte Gewinne ein.
Dass es vor Ort massive Probleme gab, zeigen auch die Krankenzahlen, denn es waren damals auffallend viele Menschen im Mannheimer Norden bei keiner guten Gesundheit. So viele, dass 1905 in Sandhofen sogar ein Krankenhaus mit Isolierstation entstand – in der Sonnenstraße. Prozentual gesehen gab es in Sandhofen sogar die meisten Erkrankten in der ganzen Stadt. An welcher Krankheit litten so viele Arbeiterinnen und Arbeiter der Jutefabrik und des ganzen Vororts?
Antwortmöglichkeiten:
- Tuberkulose
- Diphterie
- Pest
- Tetanus
4. Es hat sich ausgefädelt
Noch heute erinnern in Sandhofen viele Straßennamen an die Jute-Vergangenheit des 1913 eingemeindeten Vororts: Spinnerei-, Hanf-, Garn-, Webereistraße oder Faden-, Spindel- und Faserweg. Aus gutem Grund, denn die Jutefabrik hatte lange ihre Hochzeit: Schon kurz nach der Firmengründung wurden im Jahr 1900 fast drei Millionen Jute-Säcke produziert. Und 1913 hatte die Jutekolonie fast 1300 Einwohner. Den Ersten Weltkrieg überstand die Jutefabrik anfangs noch einigermaßen gut, weil hier und da noch etwas Jute erworben werden konnte.
Doch dann schlug der Rohstoffmangel zu, zudem wurden Aufsichtspersonal und Arbeiter abgezogen, um in der Armee zu dienen. Im Jahr 1916 stieg die Firma Blumenstein ein, die im Industriehafen bereits eine Sackfabrik betrieb. 1920 stellte die Fabrik auf Elektrizität um und verabschiedete sich vom Dampfverfahren. 1922 verschmolzen die Süddeutsche Juteindustrie und die Norddeutsche Jutespinnerei und Weberei schließlich mit weiteren Werken zur Vereinigten Jutespinnereien und Webereien Aktiengesellschaft – der Blumenstein-Konzern hatte damals sieben Firmen allein in Mannheim. In welchem Jahr schloss das Mannheimer Werk schließlich endgültig seine Pforten?
Antwortmöglichkeiten:
- 1948
- 1958
- 1968
- 1978
5. Wichtiger Widerstand
Während des Zweiten Weltkriegs kamen in Sandhofen Zwangsarbeiterinnen zum Einsatz, auch Wehrsport fand auf dem Gelände statt. Die Gebäude überstanden den Zweiten Weltkrieg ohne allzu heftige Schäden. Doch im Inneren kam es dagegen zu schrecklichen Begebenheiten. So führte Direktor Heinz Edgar Gulden ein, dass Beschäftigte bestraft wurden, er ließ sogar Jugendliche durch die Geheime Staatspolizei in Konzentrationslager bringen – und lebte nach Kriegsende noch bis 1947 in der prunkvollen Direktorenvilla auf dem Firmengelände.
Generell war der Widerstand der Menschen gegen die NS-Diktatur im Mannheimer Norden groß. So wurden im Haus von Philipp Brunnemer Zeitungen gedruckt und verteilt: vier Ausgaben des „Vorboten“. Doch die Gestapo bekam Wind vom Engagement der sogenannten Lechleiter Gruppe um den Widerstandkämpfer und ehemaligen Landtagsabgeordneten der KPD, Georg Lechleiter. Und in zwei Prozessen wurden schließlich viele von ihnen zum Tode verurteilt. Einer der ermordeten Widerstandkämpfer wurde in Sandhofen geboren und wohnte in der Hanfstraße. Er wurde in der Jutefabrik verhaftet und am 24. Februar 1943 in Stuttgart hingerichtet. Wie war sein Name?
Antwortmöglichkeiten:
- Richard Jatzek
- Philipp Brunnemer
- Jakob Faulhaber
- Max Winterhalter
6. Chefs ohne Nachfolger
Die Zahl der Schulleiterinnen und Schulleiter, die in den Ruhestand gehen, hält sich in aller Regel in Grenzen. Das ist auch im gerade zu Ende gegangenen Schuljahr nicht anders gewesen. Die prominenteste Pensionierung war die von Rainer Halfar, der vor einem knappen Monat nach 17 Jahren als Direktor des Feudenheim-Gymnasiums Abschied nahm.
Ganz anders vor einem Jahr, als es einen regelrechten Umbruch in der Bildungslandschaft Mannheims gab. Bei etwas über 80 Schulen in der Stadt mussten insgesamt zwölf Leiterinnen und Leiter ersetzt werden. Genauer gesagt: Sie hätten ersetzt werden müssen. Denn in einem Drittel der Fälle ist das nicht gelungen. Fachleute weisen darauf hin, dass die Attraktivität der Chefposten stark abgenommen habe. Nicht zuletzt während der Corona-Pandemie seien viele „fachfremde“ Tätigkeiten angefallen, die permanenten Einsatz erforderlich gemacht hätten. Aber auch unabhängig von Corona oder aktuell den Folgen des Ukraine-Kriegs seien die Rahmenbedingungen von oben oft verschärft worden.
In Mannheim konnten von den zwölf Stellen vier nicht besetzt werden, darunter die von zwei großen weiterführenden Schulen. Wir möchten wissen, welche beiden Schulen das sind.
Antwortmöglichkeiten
- Moll und Lessing
- List und IGMH
- Moll und IGMH
- List und Lessing
7. Freiwillig ins Lernzentrum
In Deutschland fiel der Startschuss im November 2020 – in Berlin. In der Bundeshauptstadt eröffnete das erste Tumo-Bildungszentrum. Bald wird es ein zweites geben – in Mannheim. Ende diesen Jahres möchte Tumo im Mafinex-Technologiezentrum unter Federführung des Vereins Starkmacher die ersten Schülerinnen und Schüler begrüßen.
Dabei werden bislang die Wenigsten von Tumo gehört haben. Was steckt dahinter? „Hier lernen Jugendliche nicht, weil sie müssen, sondern weil sie es wollen“, beschreibt das Berliner Zentrum das Konzept. Und ein Tumo-Schüler aus der Hauptstadt bringt es so auf den Punkt: „Kostenloser Computerunterricht mit lauter tollen Themen.“ Angesprochen sind Zwölf- bis 18-Jährige, sie haben in der Regel an zwei Nachmittagen pro Woche die freie Wahl zwischen zehn verschiedenen Modulen. Die reichen von Grafik-Design und Programmieren über Robotics, Fotografie und Spiele-Entwicklung bis hin zu 3D-Modeling, Musik- oder Filmproduktionen.
Das Tumo-Konzept wurde vor rund 13 Jahren entwickelt, Zentren gibt es inzwischen unter anderem in Paris, Beirut, Moskau oder Berlin – und natürlich im Herkunftsland selbst. Gefragt ist an dieser Stelle, um welches europäische Land es sich handelt.
Antwortmöglichkeiten
- Armenien
- Estland
- Finnland
- Litauen
8. Start nach dem Krieg
Es war ein imposantes Bild: Etwa 75 Ministrantinnen und Ministranten des Ursulinen-Gymnasiums (UGM) gestalteten im Oktober 2022 in der Jesuitenkirche einen Festgottesdienst mit, zu dem der Freiburger Erzbischof Stephan Burger eigens nach Mannheim gereist war – und zwar aus einem sehr guten Grund: Das traditionsreiche Gymnasium, beziehungsweise die Vorgängerschule der Ursulinen, feierte 75-jähriges Bestehen.
Der Aufbau einer Schule in einer Zeit der Ungewissheiten, des Umbruchs, der Not – er gestaltete sich alles andere als einfach. Mannheim lag in Trümmern, die Bewohnerinnen und Bewohner hausten zum Teil noch in Bunkern oder Kellerlöchern. „Unter solchen Umständen eine Schule zu eröffnen, ohne Häuser, ohne Möbel, ohne Geld, grenzte wahrlich an Vermessenheit“, blickte Ursulinen-Schwester Maria Geyer später auf die Anfänge zurück.
Und doch: Es gelang, wenn auch nicht reibungslos. Weil zunächst Möbel fehlten, konnten die 102 Schülerinnen nicht wie geplant am 1., sondern erst am 22. September 1947 in den Unterricht starten – und zwar nicht am jetzigen Standort. Das Gebäude an zentraler Stelle entstand erst 1953. Stattdessen musste die Schule ausweichen. Wo also ging es damals los?
Antwortmöglichkeiten
- In den Quadraten
- In der Neckarstadt
- Auf dem Lindenhof
- Auf dem Waldhof
9. Hilfe für Abbrecher
Erst vor wenigen Wochen gab es wieder mal Grund zum Feiern – denn „Das andere SchulZimmer“ (DaS) verabschiedete 15 erfolgreiche Prüflinge. Zehn von ihnen hatten ihren Hauptschulabschluss und weitere fünf ihren Realschulabschluss geschafft. Die Erfolgsquote derer, die nach einem Schulabbruch ihren Abschluss nachholen möchten und dabei von DaS unterstützt werden, liegt traditionell sehr hoch. Das ist in diesem Jahr nicht anders – 97 Prozent haben es geschafft, den wichtigen Schritt hin zu einem hoffentlich erfolgreichen Berufsleben zu schaffen.
Fast zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler verlasse die Schule ohne Abschluss, bedauert DaS-Geschäftsführerin Ute Schnebel. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ihnen zur Seite zu stehen. Junge Menschen erreichen, die Schule zum Teil schon seit Jahren nicht mehr von innen gesehen haben, „das hat mich angetrieben“, so Schnebel. Nach ihrem Studium war sie an der PH Heidelberg zuständig für Straßenkinder-Pädagogik. Erfahrungen in diesem Bereich hat sie auch in Kolumbien gesammelt. Nach einigen Zwischenstationen gründete sie dann „Das andere SchulZimmer“. Seit es das gibt, haben 63 Jugendliche ihren Abschluss nachgeholt. Wir möchten wissen, wann das DaS an den Start ging.
Antwortmöglichkeiten
- Februar 2018
- Oktober 2018
- April 2019
- Oktober 2019
10. Warten auf neue Räume
Eigentlich sollten die Arbeiten zu einem Neubau bereits begonnen haben, sollten zurzeit mehrere neue Klassenzimmer entstehen. Denn die sind dringend notwendig an einer Schule Mannheims, deren Namen wir an dieser Stelle suchen. Seit Jahren klagen Leitung und Elternbeiräte über akute Raumnot. Es gibt zwei Wanderklassen, die ständig umziehen müssen. Um den regulären Unterricht gewährleisten zu können, müssen naturwissenschaftliche Fachräume belegt werden. Der Rektor beklagt, selbst die „allerletzte Besenkammer“ werde gebraucht für die Schüler.
Dazu gehören Räume, die in einem unbeschreiblichen Zustand sind. In einem Gebäudeteil, von dem Politiker schon vor vier Jahren gesagt haben: „So schlimm habe ich es mir nicht vorgestellt.“ Dieser Gebäudeteil sollte eigentlich ersetzt werden durch einen Neubau an anderer Stelle. Aber wenige Monate bevor die Arbeiter anrücken sollten, erklärte das Baudezernat der Stadt, auf dem geplanten Standort sei das Vorhaben rechtlich gar nicht zulässig. Der darauf folgende Baustopp traf die Akteure unvorbereitet – und sorgte für die aktuellen Verzögerungen. Immerhin steht jetzt eine Übergangslösung: Das marode Gebäude wird abgerissen und zunächst durch Container ersetzt. An welcher Schule?
Antwortmöglichkeiten
- Waldhofschule
- Waldschule
- Delpschule
- Ebertschule
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