Mannheim. Vor dem Mannheimer Landgericht soll am Freitag das Urteil im Prozess um den Tod von Ante P. auf dem Mannheimer Marktplatz fallen. Seit Mitte Januar müssen sich zwei Beamte wegen eines Polizeieinsatzes am 2. Mai 2022 vor Gericht verantworten.
Dabei soll der 27 Jahre alte Hauptangeklagte dem Psychiatrie-Patienten Ante P. Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und ihm vier Faustschläge verpasst haben, zwei davon während Ante P. bereits am Boden lag. Den 27-Jährigen hatte die Staatsanwaltschaft ursprünglich wegen Körperverletzung im Amt mit Todesfolge angeklagt, seinen Kollegen wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen. Allerdings rückte Staatsanwalt Michael Hager bereits vor knapp drei Wochen in seinem Plädoyer von den Anklagevorwürfen ab.
Haftstrafe auf Bewährung gefordert
Er forderte für den Hauptangeklagten eine sechsmonatige Haftstrafe auf Bewährung – wegen Körperverletzung im Amt und versuchter Körperverletzung im Amt. Für seinen 26-jährigen Kollegen forderte der Staatsanwalt einen Freispruch, da eine fahrlässige Tötung durch Unterlassen nicht feststellbar gewesen sei. Der Grund für den Kurswechsel: Herangezogene Experten waren sich uneins über die Todesursache. Während im ersten Gutachten noch von einem Erstickungstod infolge der Faustschläge die Rede war, sprachen weitere Sachverständige von Herzversagen, einem plötzlichen Herztod. Die Verteidiger hatten in ihren Plädoyer Freisprüche, die Nebenklage-Vertreter Freiheitsstrafen gefordert. agp
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