Mannheim. Nachdem Unbekannte den Eingang der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee in Mannheim beschmiert haben, hat Oberbürgermeister Christian Specht die Tat als einen "direkten Angriff auf die Gemeinschaft und die freiheitlichen Werte unserer Stadt" verurteilt. "Es ist unerträglich, dass ein Gotteshaus mit Parolen beschmiert wird", sagte Specht am Donnerstag dieser Redaktion.
Der CDU-Politiker unterstrich: "In Mannheim ist kein Platz für Hass und Hetze. Wir sind eine tolerante und weltoffene Stadt, in der Menschen jeder Herkunft und Religion ihren Platz haben."
Specht habe sich persönlich an die Moscheegemeinde der DITIB gewandt und stehe mit der Polizei im direkten Austausch, erklärte der Sprecher des Oberbürgermeisters.
Auch die Mannheimer SPD verurteilte am Donnerstagnachmittag den "Angriff aufs schärfste" und solidarisierte sich mit der Moscheegemeinde, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Bundestagsabgeordneten Isabel Cademartori, der Landtagsabgeordneten Stefan Fulst-Blei und Boris Weirauch sowie des Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktion, Reinhold Götz. Man lehne jegliche Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ab. "Das war ein Angriff auf die Werte unserer Demokratie und das friedliche Miteinander in unserer weltoffenen und vielfältigen Stadt Mannheim."
Mit "großer Sorge" beobachte man eine Diskursverschiebung in der öffentlichen Debatte nach Rechts. An Angriffe wie diese, die ein Ausdruck von antimuslimischen Rassismus seien, dürfe man sich nicht gewöhnen. "Schon zu lange erleben wir eine stetige Zunahme politisch motivierter Straftaten und Schmähungen sowie eine Verrohung des Diskurses", erklärten die Sozialdemokraten. "Damit werden Unsicherheiten und Angst aktiv geschürt - das dürfen wir nicht zulassen."
Unbekannte haben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch den Haupteingang der Moschee mit Zeichen und Schriftzügen beschmiert, die laut Einschätzung der Polizei auf einen politischen Hintergrund schließen lassen. Die Polizei ermittelt und geht davon aus, dass sich die Tat zwischen Dienstagabend, 23 Uhr, und Mittwochmorgen, 5.30 Uhr, ereignet hat. Zeugen werden gebeten, sich unter 0621/174 44 44 zu melden.
Schmierereien an Moschee: Das sagt der Vorsitzende der DITIB-Gemeinde
Der Vorsitzende der DITIB-Gemeinde, Hizir Oymak, sprach am Mittwoch von einer "respektlosen Tat", die sich gegen das Gotteshaus richte. Gemeindesekretär Cem Yalcinkaya erklärte, es sei gemeinsame Verantwortung aller in Mannheim Lebenden, "ein noch stärkeres Bewusstsein gegen extremistische und rassistische Tendenzen zu schaffen" und die Stadt als "weltoffen und tolerant" zu beschützen.
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