Mannheimer SPD nominiert Riehle als neuen Wirtschaftsbürgermeister

Mannheim. Die SPD im Mannheimer Gemeinderat hat Thorsten Riehle einstimmig als neuen Wirtschafts- und Kulturbürgermeister nominiert. Der bisherige Fraktionschef soll Anfang März 2024 die Nachfolge von Michael Grötsch antreten, die Amtszeit des Christdemokraten endet nach acht Jahren. Die Sozialdemokraten haben für diese Position das Vorschlagsrecht. Das wurde nach der Kommunalwahl 2019 mit Grünen und CDU verabredet.

Wahl gilt als sehr wahrscheinlich

Somit gilt Riehles Wahl Mitte Dezember als sehr wahrscheinlich. Auch wenn bei Mannheimer Liste, FDP und AfD zuletzt im Gemeinderat deutlicher Unmut darüber laut wurde, dass die Notwendigkeit eines abgeschlossenen Hochschulstudiums für Dezernenten ausgerechnet jetzt abgeschafft worden ist. Kritisiert wurde ein „Lex Riehle“.

Die SPD begründete ihre am Freitagmorgen bekanntgegebene Entscheidung mit der hohen Kompetenz des langjährigen Capitolchefs. „Wir haben mit Thorsten Riehle nicht nur einen politisch und gesellschaftlich vielfach engagierten Menschen, sondern auch einen anerkannten Fachmann in den Tätigkeitsfeldern des Dezernats II nominiert“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Reinhold Götz.

Die vielfältigen Erfahrungen des 53-Jährigen machten ihn zum richtigen Kandidaten. So habe Riehle als Unternehmer mit Personalverantwortung für bis zu 100 Menschen getragen, sei als Zweiter Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung Mannheimer Runde bestens vernetzt, engagiere sich seit mehr als 30 Jahren bei Wohlfahrtsverbänden und Hilfsorganisationen, und seine Expertise im Bereich Kunst und Kultur sei unbestritten.

Riehle wird in der Pressemitteilung der Fraktion mit den Worten zitiert: „Ich bin sehr dankbar für das große Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Nach Abgabe meiner Bewerbung werde ich bei den anderen Fraktionen um deren Unterstützung werben.“

Bei der Oberbürgermeisterwahl im Sommer hatte Riehle gegen den neuen Amtsinhaber Christian Specht verloren. Von dem Christdemokraten trennten ihn im zweiten Wahlgang nur rund 800 Stimmen.