Kommentar Thorsten Riehle ist als Bürgermeister sehr geeignet

Steffen Mack findet die Nominierung Thorsten Riehles als neuer Mannheimer Bürgermeister für Wirtschaft und Kultur sehr sinnvoll. Auch wenn dafür ein "Lex Riehle" nötig war

Veröffentlicht
Kommentar von
Steffen Mack
Lesedauer

Die Überraschung ist nicht mehr allzu groß. Dass die Mannheimer SPD Thorsten Riehle als neuen Wirtschafts- und Kulturbürgermeister nominieren würde, war nach dem langen Hickhack im Vorfeld ähnlich absehbar wie der Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit in zwei Wochen. Nur das im Unterschied zum Uhren-Umstellen diese Personalie sehr sinnvoll ist.

Man kann es bei all der Aufregung kaum oft genug schreiben: Nach mehr als 25 Jahren als Capitolchef und Vize der Mannheimer Runde erfüllt Riehle das Jobprofil ideal. Daran ändert seine äußerst knappe Niederlage bei der Oberbürgermeisterwahl nichts, schon gar nicht sein fehlender Hochschulabschluss. Gut, dass diese Voraussetzung nun für alle künftigen Dezernenten gestrichen wurde. Natürlich war das ein „Lex Riehle“, aber was ist schlecht daran? Regeln werden fast immer nur aus gegebenem Anlass geändert, das ist in Parlamenten nicht anders als in Kinderzimmern.

Wer führt die SPD in die Wahl?

Aber so überzeugend die SPD diese Personalfrage jetzt letztlich beantwortet hat, tun sich an anderer Stelle viel bedrohlichere auf. Die Lücke an der Fraktionsspitze lässt sich bis zur Kommunalwahl im Juni 2024 wohl mit einem Silberrücken überbrücken – zumal es im Gemeinderat anders als bei den Gorillas davon nicht nur männliche, sondern auch weibliche gibt. Die weitaus größeren Probleme könnten sich beim Bestücken der Wahlliste ergeben.

Mehr zum Thema

Gemeinderat

Mannheimer SPD nominiert Riehle als neuen Wirtschaftsbürgermeister

Veröffentlicht
Von
Steffen Mack
Mehr erfahren
Dezernenten-Posten

Heftiger Streit über ein „Lex Riehle“ im Mannheimer Gemeinderat

Veröffentlicht
Von
Steffen Mack
Mehr erfahren
OB-Wahl in Mannheim

Gericht weist Klage gegen Oberbürgermeister-Wahl in Mannheim ab

Veröffentlicht
Von
dpa
Mehr erfahren

Von den Fünfen, die beim letzten Mal an der Spitze standen, ist dann nur doch der Drittplatzierte Reinhold Götz da. Der ist mit 69 zwar noch in einem für Lokalpolitiker keineswegs unüblichen Alter. Aber gerade bei der überdurchschnittlich gereiften SPD-Fraktion wäre eine Verjüngung bei der Wahl nicht dumm.

Darauf pochen nun auch verständlicherweise die Jusos. Und das wird die zweite Herausforderung: bei der Listen-Zusammenstellung keinen internen Scherbenhaufen zu riskieren. Nach der bitteren Niederlage bei der OB-Wahl wäre das für die SPD fatal. Sie braucht dringend neue Kraft.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen