Mannheim. Das Riesenrad „City Star“ am Alten Meßplatz in Mannheim ist schon wieder Geschichte. Das Riesenrad am Alten Meßplatz in Mannheim hat in den fünf Wochen seines Betriebs rund 50. 000 Mitfahrer verzeichnet. Das teilte Riesenrad-Betreiber Sebastian Göbel auf Nachfrage mit. Direkt mit dem Ende des Betriebs am Sonntag um 22 Uhr begannen die Mitarbeiter des Schaustellerbetriebs Göbel aus Worms mit dem Abbau. Am Dienstag wurden die Gondeln herausgenommen, am Mittwoch kam das Rad selbst dran.
„Heute werden die Speichen demontiert. Das heißt, heute kommt das Rad quasi zum größten Teil raus. Der Rest kommt morgen. Dann wird auch der Mast umgelegt. Dann sind wir aus der Höhe raus“, berichtete Riesenrad-Betreiber Sebastian Göbel am Mittwochnachmittag. Der Abbau verzögerte sich am Mittwoch leicht, weil sein Bruder den Aufbau des Riesenrads für das Glücksgefühle-Festival auf dem Hockenheimring beaufsichtigen musste. Am Donnerstag werden die letzten Speichen aus dem Rad ausgebaut und der Mast umgelegt. Bis Freitagabend sollen die letzten Arbeiten abgeschlossen sein. Dann geht das Riesenrad auf große Fahrt nach London.
Riesenrad Mannheim: Beim Abbau in luftiger Höhe werden die Mitarbeiter extra gesichert
Bis zu zwölf Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Arbeiten zügig vorangehen, sodass das Riesenrad mit seinem Gewicht von rund 400 Tonnen bald in London wieder aufgebaut werden kann. Dafür benötigt Göbel 16 Sattelauflieger, von denen sechs Schwertransporter sind. Dazu kommen noch Versorgungs- und Werkstattwagen. Nach Großbritannien geht es mit dem Schiff, denn der Ärmelkanal ist für die Schwertransporter nicht ausgelegt: „Außerdem ist der Tunnel deutlich teurer als die Fähre“, berichtet Göbel.
Für den Abbau geht es für einige Kollegen in luftige Höhe. Dabei werden sie extra gesichert, damit nichts passiert. Vor dem Gastspiel in Mannheim musste der Betrieb einen tödlichen Unfall in Bremen verkraften, so dass sich der Start in der Quadratestadt verzögerte. Der Abbau ist keine Routine. Die Speichen werden auch mithilfe von Seilwinden so demontiert, dass sie direkt auf den Aufliegern gelagert werden können, die teilweise auch die Basis für das Riesenrad bilden.
Riesenrad „City Star“ am Alten Meßplatz Mannheim: Betreiber ist zufrieden mit Geschäft
Es ist also eine große Logistik, die für das Riesenrad notwendig ist. Aber der Aufwand hat sich laut Göbel gelohnt. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Geschäft in Mannheim. Der Zuspruch war vom Anfang bis zum Ende da. Gerade am vergangenen Wochenende hatten wir noch einmal sehr großen Zuspruch“, sagt Göbel. Dann hätten die Mannheimer wohl gemerkt, dass bald Schluss ist mit der Möglichkeit, mit dem Riesenrad Mannheim von oben zu betrachten.
Insgesamt zog die Attraktion ein buntgemischtes Publikum in den fünf Wochen an, in denen es am Alten Meßplatz aufgestellt war. „Der Querschnitt war sehr groß, weil es wirklich für jeden etwas ist. Wir hatten hier den Großvater mit seinen Enkeln genauso wie das verliebte Pärchen, das gerade frisch zusammengekommen ist, oder Cliquen, die sich hier getroffen haben“, berichtet der Riesenrad-Betreiber.
Göbel würde gerne wieder nach Mannheim kommen. Allerdings ist der aktuelle Platz am Alten Meßplatz dann keine Option mehr. Schließlich dürfte dort dann das Forum Deutsche Sprache stehen. „Auf dieser Fläche wird es daher voraussichtlich nicht mehr funktionieren, aber Mannheim hat ja noch ein paar andere schöne Flecken.“
Die Polizei stellt eine Beruhigung der Situation am Alten Meßplatz fest
Derweil ziehen das Polizeipräsidium Mannheim und die Stadtverwaltung in Bezug auf die Sicherheit am Alten Meßplatz ein positives Fazit. „Aus Sicht der Polizei ist die Idee, den Alten Meßplatz bis zum Baubeginn des Forums Deutsche Sprache durch das Riesenrad zu beleben, positiv zu bewerten“, betont Polizei-Pressesprecher Michael Klump auf Nachfrage des „MM“.
Die von Quartiersvertretern befürchteten Probleme im Zusammenhang mit dem Betrieb des Riesenrads seien nicht eingetreten. „Es war keine Steigerung im Bereich des Drogenhandels oder -konsums festzustellen. Es war vielmehr eine Beruhigung der Situation spürbar“, betont er weiter.
Allerdings lasse sich dies noch nicht mit belastbaren Zahlen belegen. Da müsse das Polizeipräsidium bis zum Vorliegen der Zahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik für dieses Jahr warten. Insgesamt teilt Klump mit: „Darüber hinaus gab es im Zusammenhang mit dem Riesenrad aus polizeilicher Sicht wenig Probleme, die ein Einschreiten seitens der Polizei erforderlich machten. Eine Mehrbelastung für die Polizei war nicht feststellbar.“
Sprecherin der Stadt Mannheim: Sicherheitsgefühl in der Bürgerschaft hat sich verbessert
Ähnliche Aussagen kommen auch von der Stadt: „Das Riesenrad hat den Alten Meßplatz sichtbar belebt. Es hat viele Besucher angezogen, den Platz aufgewertet und durch zusätzlichen Publikumsverkehr auch für mehr soziale Kontrolle gesorgt“, schreibt Monika Enzenbach, Pressesprecherin im Dezernat von Oberbürgermeister Christian Specht.
Insgesamt habe das Riesenrad dazu beigetragen, den Alten Meßplatz als attraktiven Aufenthaltsort ins Bewusstsein zu rücken. Auch vonseiten des Ordnungsamts habe es keinen erhöhten Personalbedarf wegen des Riesenrads gegeben.
Nun geht das Riesenrad nach London. Der Platz verwaist wieder etwas neben dem Nachbarschaftsprojekt Alter. Doch: „Auch künftig können dort bürgerschaftliche Formate und Veranstaltungen stattfinden, auch nach Beginn der Bauarbeiten für das Forum“, teilt Monika Enzenbach mit.
Das Zusammenspiel verschiedener Akteure habe gut funktioniert und durch die vielfältigen Angebote konnte die Aufenthaltsqualität gesteigert werden: „Neben dem Riesenrad fanden auch andere Veranstaltungen statt, sodass die Kombination aus Attraktion, Programm und offenen Flächen sehr erfolgreich war.“ Rückmeldungen aus der Bürgerschaft hätten gezeigt, dass sich das Sicherheitsgefühl verbessert habe.
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