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So war das Dinner im Mannheimer Riesenrad

Essen in 70 Metern Höhe: Das war der italienische Abend im Riesenrad City-Star in Mannheim. Wie das Angebot bei den Gästen ankam.

Von 
Tanja Capuana
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Benny und Nathalie Jeans feiern ihren siebten Hochzeitstag. © Tanja Capuana

Mannheim. Ein Hauch von Bella Italia ist am Mittwoch über den Alten Meßplatz geschwebt: Klassiker von „O Sole Mio“ bis „Felicità“ sorgen für Urlaubsgefühle, während Menschengruppen Schlange vor dem Riesenrad City-Star stehen. Sie freuen sich auf den italienischen Abend, den die Betreiber der Attraktion, das Unternehmen Göbel-Worms, auf die Beine gestellt hat.

Dinner auf dem Mannheimer Riesenrad: Auf dem Menü stand italienisches Essen

Die rund 140 Besucherinnen und Besucher freuen sich darauf, die herrliche Aussicht über Mannheim genießen und dabei mediterrane Köstlichkeiten in 70 Metern Höhe zu schlemmen. Das facettenreiche Dreigang-Menü mit Antipasti, Piccata a la Milanese und einem süßen Dessert sowie edlen Tropfen aus dem eigenen Weingut kredenzte das Pfälzer Unternehmen Speeter am Sonnenberg.

Bei den „Flotten Luzies“ ist die Vorfreude groß: Sigrid Brecht, Waltraud Esser, Hella Born, Ute Sellmann, Andrea Seref, Sina Seref, Carina Gebhardt und Sina Bernz gehören einer Frauengruppe an, die seit 43 Jahren auf dem Luzenberg Veranstaltungen stemmt. „Mittwochs ist immer unser Treff“, erzählt Brecht und lächelt. Die Frauen können es kaum erwarten, Riesenrad zu fahren, und dabei auch gut zu essen.

Höhenangst haben sie keine. „Ich habe schon mal eine Ballonfahrt gemacht“, sagt Esser. Bernds freut sich auf „schönes Essen in steigender Höhe“, sagt die 30-Jährige. „Das ist eine richtig coole Sache für Mannheim.“ Die junge Frau ist zudem vor wenigen Monaten Mutter geworden und genießt den entspannten Frauenabend. „Heute passt der Papa auf den Kleinen auf.“

Das Dinner im Riesenrad ist in Mannheim eine Premiere

„Die Idee ist schon vor ein paar Jahren entstanden“, erzählt Inhaber Tobias Göbel. „Wir betreiben Riesenräder in der vierten Generation und das hat sich über die Jahre entwickelt.“ Angefangen habe es mit einer Weinprobe, später kam eine Bierprobe dazu, da habe man gesagt, es wäre auch schön dort etwas zu essen. „Irgendwann wurden dann die Riesenräder ein bisschen moderner, es gab jetzt geschlossene Gondeln, wo man dann auch einen Tisch reinstellen kann und richtig wie im Restaurant mit Teller und Besteck essen kann“, sagt Göbel.

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Der nächste Schritt sei gewesen, ein richtiges Dinner im Riesenrad anzubieten. Das Dinner in der Höhe ist in Mannheim eine Premiere, andernorts hat es schon öfter stattgefunden. „Mit dem Catering Speeter arbeiten wir schon lange zusammen“, sagt Göbel. „Mit ihm haben wir auch das erste Dinner in dem Riesenrad Ende 2020 gemacht.“ Beim italienischen Abend waren alle 48 Gondeln, in denen bis zu vier Leute Platz finden, innerhalb von anderthalb Wochen ausverkauft, so der Betreiber. Auch der Tapas-Abend kommenden Mittwoch sei bereits ausverkauft.

Paare feiern beim Dinner im Mannheimer Riesenrad ihren Hochzeitstag

Nathalie und Benny Jeans strahlen verliebt: Das Paar feiert mit dem besonderen Dinner seinen siebten Hochzeitstag. „Wir überraschen uns immer gegenseitig“, verrät der 34-jährige Mannheimer und lächelt. „Dieses Jahr war meine Frau an der Reihe.“ „Damit hat er nicht gerechnet“, fügt sie schmunzelnd hinzu. Das Paar genießt zudem den romantischen Abend zu zweit. „Unsere Töchter sind bei ihrem Granddad“, erzählt die 36-Jährige.

Vorspeise mit Antipasti © Tanja Capuana

Ihren Hochzeitstag feiern auch Dany Thomas-Schwarz und Klaus Schwarz. Ich finde es eine tolle Idee“, sagt die 75-Jährige. „Man hat von oben eine super Aussicht auf Mannheim. Und wir lieben italienisches Essen.“ Ihr 76-jähriger Mann hat das Abendessen in besonderem Ambiente beim Recherchieren im Internet entdeckt. Kaum sind die beiden in ihrer Gondel angekommen, wird der erste Gang serviert: Ein hübsch angerichteter Antipasti-Teller mit Leckereien wie Schinken und Honigmelone, Salami, Oliven, Mozzarella und Tomate mit Balsamico-Essig und Ciabatta.

Martin und Jutta feiern die Liebe. © Tanja Capuana

Das Ehepaar lässt sich die Vorspeise schmecken. „Das ist sehr gut“, lobt die Thomas-Schwarz. „Ich habe sogar Sachen gegessen, die ich normalerweise nicht esse“, sagt er und verspeist ein Stück getrocknete Tomate. Auch der Blick über die Stadt kommt bei den beiden bestens an. Schwarz zückt das Handy und macht Fotos aus der Vogelperspektive.

Dinner im Riesenrad in Mannheim auch logistische Herausforderung

Nach rund 20 Minuten ist der erste Gang vorbei: Unten angekommen, räumen die Veranstalter die Teller weg, und der zweite Gang wird serviert. Piccata a la Milanese und Nudeln in würziger Tomaten-Gemüse-Sauce.

Vegetarier genießen statt des panierten Kalbfleischs ein Gemüseschnitzel. Während die Gäste gemütlich essen, geht es hinter den Kulissen geschäftig zu: Die Mitarbeiter von Speeter am Sonnenberg aus Neuleiningen müssen dafür sorgen, dass die Besucherinnen und Besucher nicht lange auf die hervorragenden Gerichte warten müssen.

Der Geschäftsführer der Metzgerei und Cateringunternehmens, Christian Speeter, füllt Nudeln mit der Tomatensauce auf die Teller, während Objektleiter Hans-Jörg Hahn gehobelten Parmesan über die Pasta streut. Dazu kommt ein butterzartes Kalbsschnitzel oder Gemüseschnitzel. Cateringleiterin Petra Hoppe dekoriert den Teller mit einer Cocktailtomate. Schon werden die appetitlich garnierten Teller in die Kabinen getragen.

Rund 160 Schnitzel, 25 Kilo Pasta und 35 Liter Tomatensauce werden an diesem Abend verspeist, erzählt Speeter. Neben alkoholfreien Getränken hat der Betrieb auch exquisite Rebensäfte aus dem eigenen Weingut am Start, etwa den Riesling „Vom Muschelkalk“, ein trockener Sauvignon Blanc und ein Sonnenberg Riesling. „Das sind unsere Aushängeschilder“, sagt Speeter.

Das sagen die Gäste zum Abendessen im Riesenrad in Mannheim

Thomas und Martina Steigerwald haben einen schönen Abend mit einem Bekannten und dessen Tochter. „Ein Highlight in 70 Metern Höhe“, sagt der Gartenstädter. Johanna gefällt es ebenfalls. „Das Essen ist lecker“, so die Elfjährige. Benny und Nathalie Jeans haben ebenfalls eine gute Zeit. „Die Portionen sind sehr gut“, lobt sie.

Sabine (rechts) feiert mit ihrem Mann (links) und ihrem Vater sowie Tochter Annika. © Tanja Capuana

Martin lässt sich das Kalbsfleisch schmecken, seine Frau Jutta die vegetarische Version. „Wir feiern die Liebe“, sagt die Mannheimerin glücklich. „Und wir versuchen, die Höhenangst in den Griff zu bekommen“, verrät Martin schmunzelnd. Das Essen finden sie sehr vielfältig.

Dany Thomas-Schwarz und ihr Mann Klaus Schwarz in der Gondel. © Tanja Capuana

Ein Familienabend findet bei Sabine, die mit ihrem Vater, ihrem Mann und ihrer Tochter Annika Gondel fährt, statt. Sie feiern den Geburtstag ihres Vaters nach. Annika schwärmt: „Das Essen ist Hammer“, sagt sie und löffelt ihre Cappuccino-Mousse.

Eventuell zusätzliches Dinner im Mannheimer Riesenrad

Man überlege, aufgrund der großen Nachfrage eventuell noch ein drittes Dinner anzubieten, sagt Göbel. Das hänge aber auch von den Kapazitäten von Speeter ab. Auch wenn für kommendes Jahr noch nichts Konkretes geplant ist, schließt Göbel nicht aus, kommendes Jahr wiederzukommen. „Wir sind sehr zufrieden hier in Mannheim und können uns vorstellen, wiederzukommen.“

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Dany Thomas-Schwarz und Klaus Schwarz haben einen schönen romantischen Abend verbracht. „Es war ein wirklich tolles Erlebnis und rundum gelungener Abend“, schwärmt sie. „Eine schöne Aussicht, ein wirklich toller Service mit sehr guter Organisation. Ich wünsche mir, dass Riesenrad wiederkommt und ich wäre gerne wieder dabei.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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