Dreharbeiten zu True-Crime-Sendung

Mannheimer Morgen-Gerichtsreporterin als Expertin in ZDF-Doku

Prozessbeobachterin und True-Crime-Podcasterin Angela Boll ist am 18. April als Expertin in der ZDF-Sendung "Wenn aus Liebe Hass wird" zu sehen. Sie berichtet ihre Eindrücke zu einem Stalking-Fall, der politische Fragen aufwirft

Von 
Lea Seethaler
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Das ZDF dreht beim „Mannheimer Morgen“ im Newsroom über einen Stalking-Terror-Fall aus dem Crime-Podcast von Angela Boll. © Bernhard Zinke

Mannheim. „Er wollte die Macht haben. Er wollte nicht, dass jemand mit ihr Momente erlebt, die er nicht kontrollieren kann“, sagt „MM“-Gerichtsreporterin Angela Boll. Helles Licht eines Scheinwerfers strahlt in ihr Gesicht.
 
Ein Kamerateam und eine Visagistin haben sich um die Reporterin im „MM“-Newsroom in der Dudenstraße aufgebaut: Denn Boll ordnet für eine neue ZDF-True-Crime-Doku einen Mordfall aus der Region ein. „Wenn aus Liebe Hass wird“ heißt die zweiteilige Produktion, die zur Primetime in einigen Monaten ausgestrahlt wird.

Ex-Freundin mit Hammer und Messer getötet

Es ist nicht nur irgendein Mordfall in Mannheim, es ist ein Frauenmord, der auch die erfahrene Gerichtsreporterin immer wieder die Frage nach dem „Warum?“ stellen lässt. Als (scheinbar) perfekte und normale Liebe beginnt alles, dann kommen Verfolgung, Kontrolle und Bedrohung.

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Und schließlich bringt der Mann seine Ex-Freundin um: Mehrere Hammerschläge und 27 Messerstiche - die 33-jährige Mutter einer kleinen Tochter hat keine Chance. In ihrem Podcast „Verbrechen im Quadrat“ hatte sich Boll zuletzt erneut intensiv mit dem Fall beschäftigt.

„Sprechen mit Menschen, die damals nah dran waren“

In der zweiteiligen ZDF-Doku werden indes insgesamt drei Fälle beleuchtet. Zwei Frauen, die von Partnern getötet wurden, und ein Fall, bei dem eine Frau ihren Partner tötete. „Wir versuchen, mit Menschen zu sprechen, die damals nah dran waren“, erklärt Regisseur Bernd Reufels.


„Ob Staatsanwalt oder Freundin. Oder eben Angela Boll, die als Prozessbeobachterin ganz nah dran war und auch den Angeklagten vor Gericht erlebt hat“, sagt er. „Wir drehen auch an den Originalschauplätzen.“ Manchmal, wenn er mit dem Team vor Ort drehe, kämen die Menschen.

„Das Opfer ist nie schuld“

„Oft beginnen die Leute dann von sich aus, ihre Erinnerungen von damals zu erzählen“, sagt Reufels. „Der Fall hat eine besondere Relevanz“, betont er weiter. „Er wirft politische und juristische Fragen auf“, so der Regisseur. „Was ist da falschgelaufen, das ist ein Aspekt, der mitschwingt.“

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Er selbst habe ein „beklemmendes Gefühl“, wenn er sich damit beschäftige, sagt Reufels. „Die Frau hat doch alles richtig gemacht. Hilfe geholt. Der Täter hatte sie konkret bedroht, sie hatte Angst um ihr Leben, sie hat früh Anzeige erstattet.“ „Das Opfer ist nie schuld“, sagt Boll in die laufende Kamera.

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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