Handel/Gastronomie

Mannheimer Modehaus Engelhorn bringt Gourmetfestival zurück

Nach drei Jahren Pause kehrt das Engelhorn Gourmetfestival zurück. Wieder werden viele Sterneköche und Spitzenwinzer dabei sein. Doch dieses Mal wird auch vieles anders

Von 
Christian Schall
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Eindrücke eines früheren Gourmetfestivals im Modehaus: Hier bereitet Metin Calis für die Gäste ein Gericht zu. © Thomas Tröster

Mannheim. Einmal im Jahr werden im Modehaus Engelhorn die Bekleidungsständer und -regale beiseite geräumt und Platz geschaffen für Genuss und Kulinarik. Für einen Tag wird das Modehaus zu einem großen Gourmettempel, in dem mehrere Spitzenköchinnen und -köche ihr kulinarisches Können unter Beweis stellen. Wegen der Corona-Pandemie fand das Gourmetfestival letztmals im Oktober 2019 statt. Nun kehrt es mit neuen Akzenten zurück. „Wir wurden in den letzten drei Jahren ausgebremst. Die Zeit haben wir genutzt, um kreativ zu werden und das Konzept zu verändern“, erklärt Geschäftsführer Fabian Engelhorn.

16 Michelin-Sterne kochen mit

Erste Veränderung bei der fünften Auflage ist der Termin: Statt im Herbst sind die Spitzenköche dieses Mal im Frühjahr zu Gast, am Montag, 1. Mai. „Wir wollen eine Brücke bauen zu dem großen Mannheimer Event, der Buga“, sagt Engelhorn. Erstmals wird das Festival, das 199 Euro Eintritt kostet, über das Modehaus hinaus ausgeweitet. Auch die Kapuzinerplanken und das Erdgeschoss des Sporthauses werden eingebunden. Den Platz zwischen beiden Häusern sieht Engelhorn als „grüne Zunge“. Er soll mit Rasen ausgelegt werden.

Gourmetfestival

  • Das Gourmetfestival von Engelhorn findet dieses Jahr zum fünften Mal statt und erstmals im Frühling.
  • Termin ist Montag, 1. Mai, von 15 bis 21 Uhr. Bislang nur im Modehaus in O 5, sind dieses Mal auch die Kaupuzinerplanken und das Sporthaus eingebunden.
  • Karten kosten pro Person 199 Euro. Sie sind online sowie an der Kasse im 6. OG des Modehauses erhältlich.
  • 15 Spitzen- und Sterneköche sowie 16 Winzer aus der Region nehmen daran teil. 

Neu ist auch der Gastgeber. Nach dem Abschied von Tristan Brandt ist seit 2020 Dominik Paul der Küchenchef des „Opus V“, das der Guide Michelin mit zwei Sternen ausgezeichnet hat. Wie der Koch, der selbst erst 33 Jahre alt ist, sind auch die von ihm eingeladenen Kollegen eher jünger. Ihr Alter ändert dagegen nichts an ihren Fähigkeiten: Unter ihnen sind zwölf Sterneköchinnen und -köche. Vier davon sind mit jeweils zwei Michelin-Sternen dekoriert, acht mit jeweils einem. Für viele ist ihre Teilnahme in Mannheim eine Premiere.

„Es war uns wichtig, überwiegend aufstrebende Talente aus dem näheren Umkreis - vom Bodensee über Baden-Baden und Karlsruhe, von Stuttgart bis nach Frankfurt bei uns zu haben“, begründet Dominik Paul seine Gästeliste. Neben dem Gastgeber sind Boris Rommel („le Cerf“ in Zweiflingen), Dirk Hoberg („Ophelia“ in Konstanz) und Tony Hohlfeld („Jante“ in Hannover) mit je zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Hohlfeld, der zum ersten Mal dabei ist, hat die weiteste Anreise.

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Einen Stern bringen Malte Kuhn („Maltes hidden Kitchen“ in Baden-Baden), Thorsten Bender („Sein“ in Karlsruhe), Martin Weghofer („Main Tower“ in Frankfurt), Cornelia Fischer („Weinstock“ in Volkach), Ralph Knebel („Erbprinz“ in Ettlingen), Niclas Nussbaumer („Mühle“ in Schluchsee), Igor Yakushchenko (früher „le Corange“, jetzt „Tawa Yama“ in Karlsruhe) sowie Yann Bosshammer („le Corange“ und Sous Chef „Opus V“) mit. Ebenfalls dabei sind Philipp Di Mineo („Pier 51“ in Stuttgart), der frühere „Opus V“-Mitarbeiter Max Goldberg, der jetzt das „Irori“ in Neustadt/Weinstraße führt und ein weiterer alter Bekannter aus der Region: Dustin Dankelmann. Er wurde im Gault&Millau 2020 als „Entdeckung des Jahres“ ausgezeichnet und führte mehrere Jahre das „959“ am Heidelberger Stadtgarten. Inzwischen bewirtschaftet er rund 2000 Quadratmeter Ackerfläche mit ausgefallenen Obst- und Gemüsesorten, die er in der Küche verarbeitet.

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Von
Bernhard Zinke
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Alle Köche vereint, dass sie großen Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit legen. „In der Sterneküche gelingt es aber nicht immer, alle Zutaten aus der Region zu beziehen“, gesteht Engelhorn. Insgesamt werden 24 Kochstationen aufgebaut - nicht nur von den Spitzenköchen, auch von weiteren Gastronomiepartnern. Um die Spannung bei den bis zu 1000 erwarteten Gästen hochzuhalten, werden die einzelnen Gerichte erst am Tag des Gourmetfestivals vorgestellt. Die richtige Weinbegleitung zum Essen liefern 16 Winzerinnen und Winzer aus der Region.

Die Idee des Konzepts ist, die Delikatessen nicht sitzend zu konsumieren, sondern dabei durch die Häuser zu schlendern und mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen. Begleitet wird das kulinarische Programm von Musik, angepasst an das jeweilige Ambiente. Während es im Modehaus etwas gemütlicher zugehen soll mit einer Walking Band sowie einem Klavier- und Saxophon-Duo, kündigt Paul für das Sporthaus einen DJ an. Dieser werde seine Musikauswahl an die Stimmung unter den Gästen anpassen. An einer Bar sollen Cocktails ausgeschenkt werden.

Engelhorn betreibt fünf Restaurants. Das erste, das 2006 eröffnete „le Corange“, ist seit Herbst 2022 geschlossen, kann aber für exklusive Firmenveranstaltungen gebucht werden. Ein neues Konzept wird gerade erarbeitet, für Herbst ist die Wiedereröffnung geplant. „Es wird nicht mehr das klassische Restaurant“, verrät Engelhorn, „eher eine Mischung aus Eventlocation für Geburtstagsfeiern und Show-Kochen“.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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