Justiz

Mannheimer Messerattentat: Angeklagter legt Geständnis ab

Vor dem OLG Stuttgart gesteht Sulaiman A. den Angriff auf dem Marktplatz im Mai 2024. Was motivierte ihn, die Tat zu begehen, und wie verlief seine Radikalisierung?

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Agnes Polewka
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Der Angeklagte Sulaiman A. sitzt an seinem Platz zum Auftakt des Staatsschutzverfahrens wegen eines Messerangriffes auf dem Marktplatz in Mannheim. © Marijan Murat/dpa

Stuttgart. Am Dienstag hat sich der mutmaßliche Messerattentäter vom Mannheimer Marktplatz erstmals zur Tat am 31. Mai 2024 geäußert. Vor dem Staatsschutzsenat am Oberlandesgericht (OLG) in Stuttgart räumte Sulaiman A. die Tat ein. Er sprach darüber, wie er auf Telegram zunächst einem Gelehrten gefolgt sei und anschließend auf IS-nahen Kanälen gelandet sei. Dort lernte er einen islamistischen Einflüsterer kennen, der ihn in seiner Verzweiflung über den Gaza-Krieg und seinen Bestrebungen, selbst etwas gegen Islamfeinde tun zu wollen, bestärkt habe. Mit ihm habe er auch diskutiert, ob jeder Muslim Ungläubige töten dürfe, wozu der Telegram-Gesprächspartner ihn ermuntert habe.

Parallel dazu habe er verstärkt die Aktivitäten des Islamkritikers Michael Stürzenberger verfolgt und „leider“ beschlossen, ihn zu töten. „Ich dachte mir, wenn man jemanden töten will, warum nicht den Herr Stürzenberger? Ich werde ihn erledigen“, sagte der Angeklagte.

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Als er am 31. Mai 2024 auf den Mannheimer Marktplatz fuhr, sei er wegen des großen Polizeiaufgebots zunächst zurückgeschreckt. Doch dann sei er auf Michael Stürzenberger losgegangen, um ihn zu töten. Er stach auf ihn ein. Und auf andere Menschen auf dem Marktplatz, die der Angeklagte namentlich benannte.

Er selbst habe auf dem Boden gelegen, jemand habe ihn festgehalten und als sich der Griff lockerte, sei er aufgestanden und habe den Polizisten Rouven Laur gesehen. Er habe gedacht: „Heute muss jemand sterben.“ Dann habe er zwei Mal auf Laur eingestochen.

Redaktion

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