Mannheim. Dächer mit Solaranlagen, eine Sportanlage, viele Kräne, auf der einen Seite der Odenwald, auf der anderen Mannheim mit der Silhouette des Heizkraftwerks am Rhein: Der Blick aus den oberen Stockwerken des 52 Meter hohen Gebäudes „E“ auf Franklin ist spektakulär.
Einige der 113 Eigentumswohnungen sind bereits verkauft, in den nächsten Tagen werden die ersten Bewohner einziehen. Das wurde am Mittwoch bei der offiziellen Schlüsselübergabe mit rund 80 geladenen Gästen bekannt.
54 Millionen Euro in Bauvorhaben investiert
Gebaut wurde das Gebäude von der GBG - Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft. Deren Geschäftsführer Karl-Heinz Frings betonte: „Es wird begreifbar und sichtbar, wie die Entwicklung auf Franklin sein soll.“ Die 54 Millionen Euro Kosten seien „gut investiert“.
Die Idee der vier Buchstaben sei einzigartig, er bedankte sich dafür beim Beratergremium für das neue Stadtviertel, in dem bereits 6400 Menschen wohnen, es sollen insgesamt rund 10 000 werden. Drei weitere Hochhäuser entstehen in Buchstabenform, der Schriftzug HOME soll an die Vergangenheit des Areals als US-Army-Gelände erinnern und ein Symbol für das sein, was sich die Planer erhoffen: Nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern Heimat. Die Buchstabengebäude seien, so Frings, „attraktiv und identitätsstiftend“.
Neue Haltestelle im Dezember
Oberbürgermeister Christian Specht erklärte, dass auf dem Gelände „nachhaltiges Wohnen der Zukunft“ entstünde. Was bedeutet: Relativ wenig Autos, viele Solaranlagen, Versickerungsbereiche für Regenwasser, Mobilitätsangebote wie Carsharing und Lastenräder zur Leihe sowie ein Anschluss an das Straßenbahnnetz: „Am 17. Dezember wird die nächste Haltestelle in der Mitte von Franklin eröffnet“, erinnert Specht. Das Quartier gebe Menschen, die Wohneigentum bilden wollen, neue Perspektiven.
Mannheim will die Menschen in die Stadt zurückholen
Weil es zu wenige Angebote gab, habe die Stadt in der Vergangenheit viele Menschen ans Umland verloren, „die Zahl der Pendler ist von 55 000 auf 70 000 gestiegen“, so der OB. Angebote gebe es auch für Menschen, die auf geförderte Wohnungen angewiesen sind. Die GBG baut auch das Gebäude „H“ - mit 130 Wohnungen in 13 Stockwerken, die vermietet werden.
Die Ausführung des Baus lag beim Mannheimer Generalunternehmer Diringer & Scheidel. Karlheinz Heffner (Geschäftsleitung Technik) erklärte den Gästen: „Es gab eine gute und faire Zusammenarbeit. Das funktioniert nur, wenn Fachleute am Werk sind, die die gleiche Sprache sprechen und Probleme gemeinsam lösen, statt sie zu schaffen.“
350 Mitarbeiter auf dem Bau beschäftigt
Probleme habe es allerdings auch gegeben: „Logistisch war es eine Herausforderung, weil 6000 bis 7000 Lkw mit Material angefahren kamen und es wenig Platz gab.“ Weiter sei zeitweise wegen Corona und des Ukraine-Krieges die Beschaffung von Baumaterial schwierig gewesen. 350 Mitarbeiter waren auf dem Bau beschäftigt, davon rund 320 Handwerker.
Geplant wurde der Hochpunkt „E“ vom Architekturbüro Albert Speer + Partner in Frankfurt. Daniel Ulrich, assoziierter Partner, sagte, dass „die Idee der bewohnbaren Schrift außergewöhnlich mutig und außergewöhnlich schön“ sei. Das Tempo beim Bau sei eine beachtliche Leitung gewesen, Richtfest war erst im November vergangenen Jahres.
Achim Judt, Geschäftsführer der MWSP, erklärt auf Nachfrage, wieso die GBG und kein anderer den Zuschlag für den Bau von „E“ und „H“ erhalten hat: „Uns war auch wichtig, einen verlässlichen Partner zu haben, und die GBG ist der verlässlichste, den man sich wünschen kann.“ Die MWSP ist für die Entwicklung der Konversionsfläche Franklin zuständig und eine Tochtergesellschaft der GBG.
Durchschnittspreis 6000 Euro pro Quadratmeter
Der Preis pro Quadratmeter Wohnung liegt durchschnittlich bei 6000 Euro, einige Wohnungen kosten nur ab rund 5000 Euro, so ein Pressesprecher der GBG. Alle haben Fußbodenheizung und Parkett, jede hat einen Stellplatz in der Tiefgarage.
Die Größen liegen zwischen 38 und 150 Quadratmeter. Im Erdgeschoss und ersten Stock befinden sich so genannte Townhouses mit Zugang zu kleinen Gärten. Finanziell sei es so, dass es bei der GBG keine Querfinanzierung zu anderen Bauvorhaben gebe, aber jedes Projekt müsse sich für die GBG rechnen.
Es bleibe nach dem Verkauf aller Wohnungen wahrscheinlich etwas übrig, aber unter fünf Prozent der Investitionssumme. Die der Stadt gehörende Unternehmensgruppe baut und verwaltet hauptsächlich Mietwohnungen für den eigenen Bestand: Mit 19400 Wohnungen ist sie eine der größten kommunalen Wohnungsbaugesellschaften von Baden-Württemberg.
Mehr Infos zu den Wohnungen gibt es auf der Homepage www.e-franklin.de .
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Nicht alle feiern die Buchstaben-Hochhäuser auf Franklin