Mannheim. Der Rasen ist akkurat geschnitten, kein Halm Unkraut zwischen den Pflastersteinen oder in den Beeten zu sehen, das Sprungbecken wird gerade mit Wasser gefüllt. Alle anderen Becken sind schon voll. Der Betriebsstellenleiter des Herzogenriedbads, Marco Magin, sieht der Eröffnung an diesem Samstag gelassen entgegen: „Die Stammkundschaft und ein paar Kinder werden kommen, aber wir denken, dass der Betrieb überschaubar sein wird.“ Für einen großen Ansturm sei das Wetter noch nicht gut genug.
Reinigen der Schwimmbecken nach dem Winter benötigt viel Zeit
Bis zur Eröffnung ist im Herzogenriedbad und in den drei Vorortfreibädern viel passiert. Die sogenannte Auswinterung hat schon Ende März begonnen: „Sie müssen sich vorstellen, dass die Anlagen den ganzen Winter brachliegen“, sagt Magin. Man könne sich denken, was sich dort für ein Dreck ansammele. Deshalb benötige die Reinigung auch sehr viel Zeit. „In den Vorortbädern müssen die Becken zudem neu verputzt und gestrichen werden, weil sie dort aus Beton sind. Im Herzogenriedbad haben wir Edelstahlbecken. Deswegen fällt das bei uns nicht an“, berichtet Magin.
In ein Becken passen etwa 200 Millionen Liter Wasser
Die Reinigungsarbeiten an den Becken würden aber ohnehin viel Zeit in Anspruch nehmen. Da die Becken riesig sind, werden sie mit großen Maschinen gesäubert, die erstmal zum Einsatzort gebracht werden und betriebsbereit sein müssen. Hochdruckreiniger, Pumpen, Feuerwehrschläuche - die müssen auch gewartet sein und erstmal funktionieren.
Öffnungszeiten und Preise
Öffnungszeiten:
Herzogenriedbad: Täglich von 8 bis 20 Uhr – auch an Feiertagen, dienstags und donnerstags ab 7 Uhr
Carl-Benz-Bad: Montags von 13 bis 20 Uhr, dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen: 9 bis 20 Uhr, freitags ab 8 Uhr
Parkschwimmbad Rheinau und Freibad Sandhofen: Montags von 13 bis 20 Uhr sowie an Feiertagen von 9 bis 20 Uhr, mittwochs ab 8 Uhr
Eintrittspreise:
Herzogenriedbad: Einzelkarte für Erwachsene 4,50 Euro, Begünstigte und Abendtarif drei Euro
Parkschwimmbad Rheinau, Carl-Benz-Bad und Freibad Sandhofen: Einzelkarte für Erwachsene vier Euro, Begünstigte und Abendtarif 2,70 Euro. red
„Und selbst wenn die Reinigungsarbeiten vorbei sind, müssen die Becken gefüllt werden. Da gehen etwa sechs Millionen Liter rein - eine Badewanne fasst etwa 200 Liter. Bis dann die Temperatur von 24 Grad erreicht ist, dauert es bis zu einer Woche“, erklärt Magin den zeitlichen Aufwand. Deswegen sei es auch nicht möglich, bei schönem Wetter früher zu öffnen - die Vorbereitungen bräuchten einfach Zeit.
Viel Arbeit vor Schwimmbaderöffnung: Rutschen überprüfen, Rasen mähen, Technik vorbereiten
Aber nicht nur die Becken müssen vorbereitet werden: „Ich arbeite erst seit Oktober hier, vorher hätte ich mir gar nicht vorstellen können, wie viel Arbeit es ist, bis geöffnet werden kann“, erzählt Lena Lawinger, Sachgebietsleiterin der Mannheimer Schwimmbäder. Eine externe Firma kümmert sich um die Landschaftspflege, mäht den Rasen, stutzt Bäume und Pflanzen, jätet Unkraut.
„In diesem Jahr musste auch ein Graffiti entfernt werden, das im Winter gesprüht worden war“, erzählt Lawinger. Alles, was für den Winter entfernt wurde, müsse wieder angebracht werden, sogar die Druckknöpfe an den Brausen. Auch sonst fielen zahlreiche Arbeiten an: „Die Rutsche muss überprüft und gereinigt werden, Inspektionen und Wartungen müssen durchgeführt werden. Das Sonnensegel über dem Planschbecken angebracht werden“, berichtet Magin.
Auch die ganze Technik müsse man überprüfen und vorbereiten. Magin vergleicht das mit einem Auto, das sechs Monate steht und dann direkt in Urlaub fahren soll. Immer wieder gebe es auch Schwierigkeiten - wie einen Stromausfall letzte Woche.
Herzogenriedbad als Frischluftoase im Mannheimer Stadtzentrum
In den vergangenen Tagen waren die Mitarbeiter in den letzten Zügen der Vorarbeiten. Mülleimer wurden aufgestellt, Absperrungen angebracht, die Sanitäranlagen gereinigt. Auch im Kiosk liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren: „Getränke wurden angeliefert, Kühlhaus und Gefrierschrank überprüft, so dass einer Bewirtung der Badegäste nichts mehr im Wege steht“, so Magin.
Das Planschbecken sei leider noch nicht ganz fertig, und das Sprungbecken werde erst im Laufe der nächsten Woche komplett gefüllt. Doch das sieht Magin gelassen: „Wir rechnen auch nicht mit sehr vielen kleinen Kindern, weil die Temperaturen nicht sehr hoch sein werden.“ Auch Lawinger zeigt sich erleichtert, dass die ganzen Vorbereitungen nun erledigt seien und resümiert: „Die Stimmung ist gut unter den Kollegen, alle freuen sich, dass es jetzt losgeht.“
Auch wenn es für Magin viel Arbeit bedeutet, ist er überzeugt: „Das Herzogenriedbad ist ein Paradies, eine Frischluftoase mitten im Stadtzentrum.“
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